Prekäre Verträge unterschreiben, Drittmittel einwerben und Berufungskriterien erfüllen – junge Wissenschaftler sind dem ständigen Druck ausgesetzt, sich beweisen zu müssen. Welche Rolle Vertrauen dabei spielt, wollen Bochumer Arbeitswissenschaftler um Prof. Dr. Heiner Minssen und Caroline Richter, RUB-Institut für Arbeitswissenschaft, gemeinsam mit Kollegen von der Uni Köln herausfinden. Der Forschungsverbund „Vertrauen und wissenschaftlicher Nachwuchs (VWiN)“ wird mit 500.000 Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Vertrauen reduziert Unsicherheit
Vertrauen hilft bei Ungewissheit der Beschäftigungsverhältnisse und es fördert die Leistungsbereitschaft und die innere Verpflichtung. Wie sich z.B. wandelnde Zustände im Wissenschaftsalltag und die vielen Plagiatsaffären auf das Vertrauensempfinden von Jungforschern auswirken, ist bisher unergründet. „Die Fachliteratur betont in den letzten Jahren zunehmend die Bedeutung von Vertrauen für wissenschaftlichen Nachwuchs“, berichtet Heiner Minssen. „Doch warum Vertrauen so wichtig ist, untersucht bisher niemand. Unsere Studie ist deswegen Grundlagenforschung für den deutschsprachigen Raum“.
Interviews und wissenschaftlicher Beirat
Um der Bedeutung von Vertrauen in den Karriereverläufen von wissenschaftlichem Nachwuchs auf den Grund zu gehen, befragen Caroline Richter, Heiner Minssen und ihre Kollegen Postdoktoranden und Juniorprofessoren. Vorher interviewen sie verschiedene Experten von Hochschulen und der Nachwuchsförderung. Geplant ist außerdem die Gründung eines wissenschaftlichen Beirats unter anderem bestehend aus Hochschulmanagern und führenden Wissenschaftlern der deutschen Vertrauensforschung.
Betreuung verbessern
Am Ende der dreijährigen Förderphase gibt es eine Abschlusskonferenz. Darüber hinaus steht bereits jetzt der Antrag auf eine Folgeförderung. Die Arbeitswissenschaftler planen aus ihrer jetzigen Studie, einen Fragebogen zu entwickeln, mit dem sie dann in einem zweiten Projekt deutschlandweit Befragungen durchführen. Die Gesamtergebnisse könnten genutzt werden, um die Betreuung von wissenschaftlichem Nachwuchs zu verbessern.
Weitere Informationen
Professor Dr. Heiner Minssen, Institut für Arbeitswissenschaft der Ruhr-Universität Bochum, Tel. 0234/32-27730
Heiner.Minssen@rub.de
Caroline Richter, Institut für Arbeitswissenschaft der Ruhr-Universität Bochum, Tel. 0234/32-27733
Caroline.Richter@rub.de
Redaktion
Tabea Steinhauer
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Gesellschaft, Politik, Psychologie, Wirtschaft
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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