Das Coixtlahuaca-Tal in Mexiko, vom 12. bis 15. Jahrhundert ein bedeutendes strategisches Zentrum zwischen aztekischem und mixtekischem Einflussgebiet in Mittelamerika, ist Gegenstand einer Tagung am 25. und 26. September im Ethnologischen Museum Berlin. Auf der interdisziplinären und interdisziplinären Veranstaltung des Exzellenzclusters TOPOI werden von Wissenschaftlern aus Mexiko, den USA und Europa erstmals Erkenntnisse aus der Archäologie, Geschichtswissenschaft, Ethnologie der Dokumentenanalyse zusammengeführt.
Eine Tagung des Exzellenzclusters TOPOI beschäftigt erstmals interdisziplinär mit der bewegten, multiethnischen Geschichte des Coixtlahuaca-Tals in Mexiko vor und kurz nach der Kolonialisierung im 16. Jahrhundert
Die Ergebnisse fließen ein die Neupräsentation eines zentralen Dokumentes dieser Epoche, dem Lienzo Seler II, im geplanten Humboldt Forum im wiederaufgebauten Berliner Stadtschloss. Zurzeit ist das über vier mal vier Meter große Baumwolltuch, das vor 1556 entstand, noch im Dahlemer Ethnologischen Museum zu sehen. Die Tagung ist öffentlich, der Eintritt frei.
Den Eröffnungsvortrag hält der Kurator und Archäologe John Pohl von der University of California at Los Angeles. Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit hat Pohl zahlreiche Ausstellungen zur Kunst der indigenen amerikanischen Bevölkerung in renommierten Museen in den USA gestaltet und an populären Publikationen zu diesem Thema mitgewirkt.
Der Ortsname Coixtlahuaca leitet sich aus dem aztekischen Wort Coaixtlahuacan ab. Es bedeutet „Schlangenebene“. Dieser Ort ist das Zentrum des gleichnamigen Tals im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca. Bislang wurden unter anderem zehn Mapas (Karten) im präkolumbischen und frühkolonialzeitlichen Stil gefunden. Sie bilden das Tal, die wichtigsten Ortschaften, Flüsse, Berge, Felder und vor allem Grenzmarkierungen sowie eine dominante Grenze ab.
Beim Dokument Lienzo Seler II (Coixtlahuaca II) handelt es sich um ein sogenanntes „Übergangsdokument“, da es überwiegend mit Daten wie die Namen der Kaziken, ihre Stammbäume und Ereignisse im präkolumbischen Stil beschriftet ist. Es wird ergänzt durch europäische Darstellungen wie eine Kirche oder ein Galgen sowie Beischriften in den drei Sprachen mixtekisch, nahuatl und chocho.
Der Exzellenzcluster TOPOI ist ein Forschungsverbund der Freien Universität Berlin und der Humboldt-Universität zu Berlin in Kooperation mit der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, dem Deutschen Archäologischen Institut, dem Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Im Cluster arbeiten Institutionen-übergreifend Wissenschaftler aus mehr als 30 Disziplinen zusammen.
Zeit und Ort
• 25. bis 26. September 2013, 19.30 Uhr (Mittwoch) und 10 bis ca. 18 Uhr (Donnerstag)
• Ethnologisches Museum Dahlem, Lansstraße 8, 14195 Berlin, U-Bhf. Dahlem Dorf (U3), Bus M11, X83, 101, 110
Weitere Informationen
Prof. Dr. Viola König, Direktorin des Ethnologischen Museums, Staatliche Museen zu Berlin, Telefon 030 83011-226, E-Mail: sekretariatEM@smb.spk-berlin.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Philosophie / Ethik
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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