„Die Gegenwart der Aufklärung“ – unter diesem Thema steht der diesjährige Akademientag, zu dem am Montag, 28. Oktober 2013, die acht in der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften zusammengeschlossenen Wissenschaftsakademien nach Berlin in die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften einladen.
Wir leben zwar in einem Zeitalter der Aufklärung, aber noch nicht in einem aufgeklärten Zeitalter, so sinngemäß Immanuel Kant im Jahr 1784. Leben wir heute in einer aufgeklärten Zeit? In großen Teilen der Welt sicher nicht. Wie anders sind totalitäre Systeme, politischer Extremismus und religiöser Fanatismus unserer Zeit zu verstehen? Nach wie vor lebt ein großer Teil der Menschheit in politischen Systemen, die sich nicht den Idealen der Aufklärung verpflichtet sehen. Nach wie vor streben Menschen nach politischer Freiheit, fordern Menschenrechte und Menschenwürde ein, verlangen wirtschaftliche Entfaltungsmöglichkeiten und hoffen auf einen Rechtsstaat und eine Gesellschaftsordnung, die dem Individuum mehr Entwicklungsmöglichkeiten gibt. Aufklärung ist somit ein hochaktuelles Thema.
Das Thema des diesjährigen Akademientages beschränkt sich aber nicht auf die Bereiche Philosophie, Politik und Gesellschaft, sondern bezieht auch neurowissenschaftliche Erkenntnisse mit ein, fragt nach der Rolle der traditionellen und neuen elektronischen Medien, der Religionen im Prozess der Aufklärung, geht der Frage nach, ob der Mensch ökonomisch aufgeklärt handelt, und diskutiert – ganz im Kantischen Sinne – wie Aufklärung den Menschen von Zwängen und Bevormundung befreien kann.
Exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden in insgesamt sieben Gesprächsrunden interdisziplinär in das Thema einführen und ihre Thesen gern gemeinsam mit den Besucherinnen und Besuchern des Akademientages diskutieren.
Darüber hinaus erwartet die Besucher ein vielfältiges Rahmenprogramm, in dem elf Forschungsprojekte der Akademien, die sich mit dem Thema „Aufklärung“ beschäftigen, mit kleinen Ausstellungen Einblicke in ihre Forschungsarbeit gewähren und mit Recherchestationen und Wissenswerkstätten zum Mitmachen und Entdecken einladen. Alle Projekte, die sich präsentieren, werden im Akademienprogramm, dem gemeinsamen Forschungsprogramm der deutschen Wissenschaftsakademien, gefördert.
Auf einer feierlichen Abendveranstaltung ab 19:30 Uhr (nur für geladene Gäste) diskutieren nach einer Begrüßung durch den Präsidenten der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften, Prof. Günter Stock, und einem Grußwort von Bundesministerin Prof. Johanna Wanka der Schriftsteller Daniel Kehlmann, die bildende Künstlerin Rosa Loy und der Philosoph Prof. Wolfram Hogrebe das Thema „Sich selbst erkennen: Zur Lebenskunst der Aufklärung“. Die Moderation übernimmt Prof. Christoph Markschies.
Die Federführung für den Akademientag 2013 haben die Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig und die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Weitere Informationen sowie das vollständige Programm finden Sie unter: www.akademienunion.de.
Pressevertreter sind zu allen Programmpunkten herzlich eingeladen. Um Anmeldung wird gebeten. Über Ihre Berichterstattung freuen wir uns.
Das Programm des Tages im Einzelnen:
12:00 Uhr: Begrüßung und Eröffnung des Akademientages: Prof. Elke Lütjen-Drecoll
Einführung in das Thema: Prof. Stekeler-Weithofer und Prof. Volker Gerhardt
13:00 Uhr: „Das Gehirn verstehen: Liefern die Neurowissenschaften Aufklärung über den menschlichen Geist?“ – Prof. Peter Janich und Prof. Gerhard Roth
14:10 Uhr: „Meinung machen: Welchen Beitrag leisten die Medien zur Aufklärung des Menschen?“ Prof. André Kieserling und Jürgen Kaube
„Gläubig wissen: Sind Aufklärung und Religion Partner oder Widersacher?“ – Prof. Carl-Friedrich Gethmann und Prof. Richard Schröder
15:30 Uhr: „Ökonomisch denken: Wie aufgeklärt sind wir über unsere wirtschaftliche Lage?“ – Prof. Manfred Neumann und Prof. Rudolf Hickel
„Selbstbestimmt handeln: Wie kann Aufklärung den Menschen von Bevormundung und Zwängen befreien?“ – Prof. Hartmut Rosa und Prof. Ute Frevert
16:40 Uhr: „Digital kommunizieren: Entwickeln elektronische Medien ein Aufklärungspotential oder eher nicht?“ – Prof. Horst Bredekamp und Prof. Hubertus Kohle
„Tolerant sein: Beschneiden Ansprüche religiöser Organisationen die akademische Freiheit?“ – Prof. Friedrich Wilhelm Graf und Kathrin Klausing
Pressekontakte
Union der deutschen Akademien der Wissenschaften
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Annette Schaefgen
Tel.: 030 / 325 98 73 70
schaefgen@akademienunion-berlin.de
www.akademienunion.de
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Leiterin Referat Information und Kommunikation
Gisela Lerch
Tel.: 030/203 70 657
lerch@bbaw.de
www.bbaw.de
Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Agnes Silberhorn
Tel.: 0341 / 711 53 50
silberhorn@saw-leipzig.de
www.saw-leipzig.de
Die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften ist die Dachorganisation von acht Wissenschaftsakademien, die sich zur Umsetzung gemeinsamer Interessen zusammengeschlossen haben. Mehr als 1900 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen, die zu den national und international herausragenden Vertretern ihrer Disziplinen gehören, sind unter dem Dach der Akademienunion vereint. Die Union koordiniert das „Akademienprogramm“, das derzeit größte geisteswissenschaftliche Forschungsprogramm der Bundesrepublik Deutschland.
Die Union fördert die Kommunikation zwischen den Akademien, betreibt Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und organisiert Veranstaltungen über aktuelle Probleme der Wissenschaft. Die Akademienunion kommuniziert mit Wissenschaftsorganisationen des In- und Auslandes und entsendet Vertreter in nationale und internationale Wissenschaftsorganisationen.
Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften ist eine Fach- und Ländergrenzen überschreitende Vereinigung herausragender Wissenschaftler mit über 300-jähriger Tradition. 78 Nobelpreisträger prägen ihre Geschichte. Als größte außeruniversitäre geisteswissenschaftliche Forschungseinrichtung in der Region Berlin-Brandenburg sichert und erschließt sie kulturelles Erbe, forscht und berät zu gesellschaftlichen Zukunftsfragen und bietet ein Forum für den Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit.
Seit ihrer Gründung als Königlich Sächsischer Gesellschaft der Wissenschaften im Jahr 1846 sieht sich die Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig der Tradition des von Leibniz geprägten Akademiegedankens verpflichtet, als Gelehrtengesellschaft führende Wissenschaftler verschiedenster Fachrichtungen zum regelmäßigen Diskurs zusammenzubringen und darüber hinaus im Einzugsgebiet Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen langfristige Forschung zu betreiben. Derzeit betreibt die Akademie über 20 Vorhaben, viele davon in enger Kooperation mit Universitäten, Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Mit dem Akademie-Forum und dem Akademie-Kolloquium existieren Veranstaltungsreihen, in denen Experten aus Wissenschaft und Politik eingeladen werden, um den öffentlichen Diskurs über jeweils aktuelle gesellschafts- und wissenschaftspolitische Themen voranzubringen – ein transdisziplinärer Dialog, der auch im Akademie-Journal Denkströme fortgesetzt wird.
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Gesellschaft, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Religion
überregional
Pressetermine, Schule und Wissenschaft
Deutsch
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