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11.11.2013 10:43

Internationale Fachtagung beleuchtet erstmals den Gelehrtenhabitus von Leibniz

Mechtild Freiin v. Münchhausen Referat für Kommunikation und Marketing
Leibniz Universität Hannover

    Expertinnen und Experten befassen sich mit unbekannter Seite des Universalgelehrten

    Gottfried Wilhelm Leibniz versteckt sich, falls er nicht ohnehin anonym bleiben möchte, gern und oft hinter Pseudonymen. „Walendorp“, „Lithuanus“, „Fürstenerius“, „Hülsenberg“ und „de la Vallée“ sind nur wenige der zahlreichen Selbsterfindungen; „Pacidius“ – der Friedensstifter – mag die sympathischste gewesen sein. Statt „Klartext“ zu reden, setzt der Gelehrte gern Chiffren ein: So könne man statt „Peking“ „uorfg“ schreiben, „Weltkonzil“ schreibe man dann „Le point de ps.10.14.21.32.“.

    Gottfried Wilhelm Leibniz versteckt sich, falls er nicht ohnehin anonym bleiben möchte, gern und oft hinter Pseudonymen. „Walendorp“, „Lithuanus“, „Fürstenerius“, „Hülsenberg“ und „de la Vallée“ sind nur wenige der zahlreichen Selbsterfindungen; „Pacidius“ – der Friedensstifter – mag die sympathischste gewesen sein. Statt „Klartext“ zu reden, setzt der Gelehrte gern Chiffren ein: So könne man statt „Peking“ „uorfg“ schreiben, „Weltkonzil“ schreibe man dann „Le point de ps.10.14.21.32.“. Ein aus Wien persönlich in die Heimat nach Hannover verschickter Brief trägt schon mal eine Nürnberger Adresse, und eine nach Wien geplante Reise kündigt der Angestellte im Hannoverschen Hof als „eine kleine tour nach Hamburg incognito“ an.

    Der große Gelehrte ist anscheinend ein Meister der Tarnung, der Irreführung, Inszenierung und Dissimulation gewesen. Hatte er stets etwas zu verbergen? Und was hätte er zu verbergen gehabt? Handelt es sich dabei etwa um eine Schwäche des gern auf der politischen Bühne „dilettierenden“ Philosophen? Hat der große englische Philosoph Bertrand Russell (1872-1970) also doch recht mit seiner folgenreichen Unterscheidung zwischen dem profunden Denker und dem unaufrichtigen Höfling Leibniz?

    Gefördert von dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK), richten die Leibniz-Stiftungsprofessur der Leibniz Universität Hannover und die internationale Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Gesellschaft in diesen Tagen eine Fachkonferenz aus. Erstmals soll Leibnizens Habitus als Gelehrter beleuchtet werden. Die Expertinnen und Experten kommen aus Italien, England und Deutschland.

    Anonymität, Pseudonymität, Camouflage – Leibniz und der Gelehrtenhabitus

    Zeit: 15./16. November 2013

    Ort: VGH Versicherungen, Schiffgraben 4, 30159 Hannover

    Ein Highlight der Tagung ist der Leibniz und Sophie Charlotte – Abend am Freitag, Beginn um 19.30 Uhr. Christina Große, Christine Krüger und ihr Schauspielerkollege Theo Vadersen bringen ein Szenenspiel aus den Begegnungen zwischen Leibniz, Sophie Charlotte und deren Erster Kammerfrau Charlotte von Pöllnitz auf die Bühne. Die Veranstaltung wird von Marlis Drevermann, Kulturdezernentin der Landeshauptstadt Hannover, eröffnet. Die Tagung ist öffentlich, der Eintritt zur Abendveranstaltung ist frei.

    Ein weiterer Anlass für die Tagung ist der 60. Geburtstag von Dr. Nora Gädeke. Dr. Gädeke arbeitet seit 25 Jahren an der Leibniz-Edition, sie ist die beste Kennerin des Briefwechsels Leibnizens und dessen Netzwerkes in der Gelehrtenrepublik. Seit 1997 ist Dr. Gädeke Kassenprüferin der internationalen Leibniz-Gesellschaft.

    Hinweis an die Redaktion:
    Für weitere Informationen steht Ihnen Prof. Wenchao Li, Leibniz-Stiftungsprofessor der Leibniz Universität Hannover, unter Telefon +49 511 762 17539 oder per E-Mail unter beckmann@lsp.uni-hannover.de gern zur Verfügung.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende
    Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Philosophie / Ethik, Politik
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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