Im Jahr 1763 wurde der Grundstein für die deutsch-türkischen Beziehungen gelegt. Zum 250. Jubiläum dieses Ereignisses findet am 15. und 16. November eine Tagung an der Universität Würzburg statt.
Wann die deutsch-türkischen Beziehungen angefangen haben? „Nun ja, eben in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als Deutschland die ersten Gastarbeiter aus der Türkei anwarb“: So denken vermutlich viele Menschen. Tatsächlich aber sind die offiziellen Kontakte zwischen den beiden Ländern schon wesentlich älter.
Der Grundstein für die Beziehungen wurde 1763 gelegt, mit der Entsendung der ersten offiziellen Botschafter zwischen Preußen und dem Osmanischen Reich. In den Folgejahren wurden die politischen Beziehungen zwischen Berlin und Istanbul dann auf die Bereiche Wirtschaft, Gesundheit und Recht ausgedehnt.
Fakten zur Tagung
Zum 250. Geburtstag der deutsch-türkischen Beziehungen veranstalten die Universitäten Usak (Türkei) und Würzburg am Freitag und Samstag, 15. und 16. November, ein öffentliches Symposium.
Die Referenten betrachten das Jubiläum aus politischer, wirtschaftlicher, gesundheitlicher, kultureller und rechtlicher Perspektive. Die Vorträge werden vorwiegend in türkischer Sprache gehalten. Beginn der Tagung ist am Freitag um 9:00 Uhr im Hörsaal 224 der Uni am Sanderring. Gäste sind willkommen.
Organisiert wird die Tagung von Professor Eckhard Pache (Juristische Fakultät, Universität Würzburg), Professor Ramazan Çalık (Pädagogische Fakultät, Universität Usak) und von Latif Çelik, Generaldirektor des privaten Instituts für Kultur-, Geschichts- und Integrationsstudien (Würzburg).
Infos über die Universität Uşak
Die Universität Uşak pflegt partnerschaftliche Beziehungen zum Institut für Politikwissenschaft und Soziologie der Uni Würzburg). Sie wurde 2006 gegründet und hat rund 11.000 Studierende. Die Stadt Uşak mit ihren circa 190.000 Einwohnern liegt etwa 200 Kilometer östlich von der Mittelmeer-Hafenstadt Izmir.
Aspekte der deutsch-türkischen Geschichte
Nach der Aufnahme der ersten deutsch-türkischen Beziehungen 1763 wurden unter der Herrschaft von Sultan Mustafa III. und Friedrich II. von Preußen die weiteren Fundamente für Freundschaft und Kooperation gelegt. Die Kontakte hätten sich nachhaltig positiv auf die Außenpolitik beider Länder und auf den Weltfrieden ausgewirkt, wie Latif Çelik sagt.
Neben dem einst weltweit einzigartigen Großprojekt der Anatolischen Eisenbahn und der Bagdadbahn zeuge auch die türkische Hauptstadt Ankara, die ihr heutiges Aussehen von deutschen Architekten erhielt, noch heute von der Zusammenarbeit der beiden Länder.
„Als die beiden verbündeten Länder den Ersten Weltkrieg verloren hatten, verlagerte sich ihre Freundschaft vom militärischen Feld auf den Bereich der Bildung und Kultur“, so Çelik. Der Aufbau der türkischen Hochschulen und die Neugründung zahlreicher Forschungseinrichtungen fanden unter maßgeblicher Beteiligung deutscher Akademiker und Wissenschaftler statt: „Diese aufgeklärten westlichen Intellektuellen prägten die Gründerjahre der Republik Türkei nachhaltig.“
Als nach dem Zweiten Weltkrieg Deutschland in Schutt und Asche und seine Wirtschaft brach lag, kamen Hunderttausende von Arbeitskräften aus der Türkei. Sie trugen dazu bei, dass die deutsche Wirtschaft in kurzer Zeit wieder auf die Beine kam. Heute leben Menschen aus der Türkei in der mittlerweile vierten Generation in Deutschland. Und die Türkei gehört nach wie vor zu den beliebtesten Urlaubsländern der Deutschen.
Kontakt
Prof. Dr. Eckhard Pache, Lehrstuhl für Staatsrecht, Völkerrecht, Internationales Wirtschaftsrecht und Wirtschaftsverwaltungsrecht der Universität Würzburg, T (0931) 31-82333, pache@jura.uni-wuerzburg.de
Dr. Latif Çelik, Generaldirektor des Instituts für Kultur-, Geschichts- und Integrationsstudien, Würzburg, T (0931) 35 98 385, alp-media@arcor.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Recht
überregional
Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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