JGU bietet im Wintersemester 2013/14 erstmals Kurse speziell für Studierende aus dem Ausland an
Austauschstudierende aus dem Ausland können an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) dieses Semester zum ersten Mal ganz speziell auf sie zugeschnittene Kurse belegen. Das soll ihnen helfen, die ersten Hürden bei ihrem Studium an einer deutschen Universität besser zu meistern und die ungewohnten akademischen Anforderungen in ihrem Gastland zu bewältigen. Hintergrund der Initiative ist die Feststellung, dass die ausländischen Studierenden sehr unterschiedliche Vorkenntnisse mitbringen und es oft sowohl an ausreichenden deutschen Sprachkenntnissen als auch an den akademischen Fertigkeiten fehlt, die im deutschsprachigen universitären Umfeld erwartet werden. Manche „Incomings“, wie die Austauschstudierenden aus dem Ausland auch genannt werden, tun sich mit forschungsorientierter Lehre zunächst schwer und wissen zum Beispiel nicht, wie Hausarbeiten oder Referate verfasst werden. Das neue Kursangebot ist somit auch eine Brücke, um andere Lehrveranstaltungen mit Erfolg zu besuchen.
Die beiden Initiatorinnen Dr. Annette Schmitt vom Institut für Politikwissenschaft und Dr. Pia Nordblom vom Historischen Seminar haben das neue Kurskonzept entwickelt und für den ersten Durchgang zwei Veranstaltungen konzipiert. Beide sind interdisziplinär angelegt und richten sich an Austauschstudierende, die mehr über Deutschland in Europa erfahren möchten: Das Seminar „Learning from the Past: Politics and Society in Germany“ ist für Austauschstudierende mit geringen Deutschkenntnissen gedacht, während sich das Seminar „Der Rhein – Geschichte im Fluss“ hauptsächlich an Incomings mit fortgeschrittenen Sprachkenntnissen richtet. Beide Kurse bestehen aus zweistündigen Seminaren und zweistündigen Tutorien, die in das wissenschaftliche Arbeiten an einer deutschen Uni einführen. Für ihre Teilnahme erhalten die Studierenden nach erfolgreichem Abschluss 8 ECTS-Leistungspunkte.
„Mit unserem Angebot wollen wir den ausländischen Studierenden helfen, hier besser Fuß zu fassen, und ihnen eine Brücke bauen, damit sie den regulären Unterrichtsbetrieb auch in den anderen Fächern bestehen können“, sagt Annette Schmitt. In ihrem Seminar „Learning from the Past“ versammeln sich 25 Studierende aus 12 verschiedenen Ländern, die Sozialwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Jura oder Romanistik in Bachelor- und Masterstudiengängen belegen – eine sehr heterogene Mischung, auf die das Konzept aber auch zugeschnitten wurde. „Wir wollen unsere Incomings zu dem eher diskursiven und forschungsorientierten deutschen Stil hinführen, sowohl im Hinblick auf die Reflexion eines Themas als auch im Hinblick auf die Wiedergabe etwa in Form von Referaten“, ergänzt Pia Nordblom. Ihre Kurse sind auch für Mainzer Studierende offen, die neue Lernerfahrungen in einem internationalen Umfeld suchen. „Und wir sind überzeugt, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch langfristig davon profitieren werden, wenn sie an ihre Heimatunis zurückkehren.“
Derzeit kommen jährlich etwa 450 ausländische Studierende zu einem Austauschstudium nach Mainz, vorwiegend gefördert durch das Erasmus-Programm der EU. Sie werden hier von der Abteilung Internationales betreut. Nach einer anfänglichen Förderung durch das Gutenberg Lehrkolleg (GLK) wird das neue Kurskonzept von Schmitt und Nordblom nun von der Abteilung Internationales für drei Jahre finanziert. „Wir haben festgestellt, dass viele ausländische Studierende ohne nennenswerte Deutschkenntnisse zu uns kommen“, erklärt der Leiter der Abteilung Internationales, Rainer Henkel-von Klaß. „Wenn wir Mainz für ausländische Studierende attraktiver machen wollen, dann müssen wir uns auch in der Lehre umstellen und beispielsweise mehr Fachveranstaltungen auf Englisch anbieten.“
Die Projektverantwortlichen hoffen allerdings auch, dass andere Fachbereiche ihrem Beispiel folgen und künftig ähnliche Kurse beispielsweise in der Soziologie oder den Geowissenschaften anbieten. „Unser Ziel ist es, auf Dauer ein verlässliches Angebot zu etablieren“, sagen Schmitt und Nordblom. „Die ausländischen Studierenden sollen sehen: Mainz hat uns etwas zu bieten.“ Denn begeisterte Mund-zu-Mund-Propaganda der an ihre Heimatuniversitäten zurückkehrenden Gaststudierenden ist die beste Werbung für die Universität Mainz.
Weitere Informationen:
Dr. Annette Schmitt
Institut für Politikwissenschaft
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
D 55099 Mainz
Tel. +49 6131 39-21021
Fax +49 6131 39-27109
E-Mail: schmitt@politik.uni-mainz.de
http://theorie.politik.uni-mainz.de/mitarbeiterinnen/annette-schmitt/
Dr. Pia Nordblom
Arbeitsbereich Zeitgeschichte
Historisches Seminar
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
D 55099 Mainz
Tel. +49 6131 39-26228
Fax +49 6131 39 27115
E-Mail: nordblom@uni-mainz.de
http://www.geschichte.uni-mainz.de/zeitgeschichte/102.php
Weitere Links:
http://www.blogs.uni-mainz.de/fb07geschichte/files/2013/10/Lehrangebot-Incomings...
http://politik.uni-mainz.de/studium/internationales/erasmus/incomings/
https://www.blogs.uni-mainz.de/fb07geschichte/2013/10/09/lehrangebot-fuer-austau...
http://www.international.uni-mainz.de/
http://www.glk.uni-mainz.de/622_DEU_HTML.php (Gewinnerprojekte GLK 2013)
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Pädagogik / Bildung, Politik
überregional
Studium und Lehre
Deutsch
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