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19.02.2014 12:30

Mit Lifestyle gegen Brust- und Eierstockkrebs?

Tanja Schmidhofer Pressestelle
Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München

    Frauen, die ein erhöhtes Risiko für erblichen Brust- und Eierstockkrebs haben, können in der Frauenklink des Klinikums rechts der Isar der TU München an einer innovativen Studie teilnehmen. Dabei wird untersucht, inwiefern Lebensstil-Veränderungen in den Bereichen Ernährung und Sport positive Auswirkungen auf die Gesundheit, körperliche Fitness und Lebensqualität der Frauen haben, die das Risikogen in sich tragen. Langfristiges Ziel ist es, herauszufinden, wie ein gesunder Lebensstil den Ausbruch von Brust- oder Eierstockkrebs verhindern oder die Heilungsprognose verbessern kann. An der Studie können Frauen mit einer Mutation in den Genen BRCA 1 und BRCA 2 teilnehmen.

    75.000 Frauen in Deutschland erkranken jährlich an Brust- und Eierstockkrebs, das sind fast 30 Prozent der Krebserkrankungen bei Frauen insgesamt. In etwa fünf bis zehn Prozent der Fälle sind dabei die Gene BRCA 1 und BRCA 2 betroffen, deren Mutation zu einem erhöhten Erkrankungsrisiko führt: Für Frauen mit einer solchen Genmutation besteht ein 80-prozentiges Risiko an Brustkrebs zu erkranken und ein 60-prozentiges Risiko Eierstockkrebs zu bekommen.

    Zahlreiche Studien konnten mittlerweile belegen, dass ausreichend körperliche Aktivität, gesunde Ernährung, ein normales Körpergewicht und eine positive Lebenseinstellung das Erkrankungsrisiko und den Krankheitsverlauf bei nicht erblichem Brust- und Eierstockkrebs positiv beeinflussen. Das Ziel der neuen LIBRE-Studie (Lebensstil-Intervention bei Frauen mit erblichem Brust- und Eierstockkrebs) ist es daher, einen solchen Zusammenhang zwischen dem Lebensstil und dem Ausbruch und Verlauf der Erkrankung auch bei familiärem Brustkrebs zu belegen.

    In der deutschlandweiten Studie soll zunächst untersucht werden, inwiefern sich ein strukturiertes Lebensstil-Interventionsprogramm mit gesunder Ernährung und Sport bei Frauen, die ein erbliches Erkrankungsrisiko haben oder bereits erkrankt sind, positiv auswirken kann. Überprüft wird, ob das Konzept zu einem verbesserten Gesundheitszustand, dem Halten des Normalgewichts, einer optimistischen Lebensperspektive und einer guten Stressverarbeitung beitragen kann. Die LIBRE-Studie richtet sich daher sowohl an bereits erkrankte als auch an gesunde Frauen mit BRCA-Mutationen zwischen 18 und 70 Jahren.
    In einer Folgestudie wird der Einfluss dieser Lebensstilfaktoren auf die Krebserkrankung untersucht, um dadurch möglicherweise nicht nur das Ausbruchsrisiko zu senken, sondern auch Heilungschancen zu verbessern und einen Rückfall verhindern zu können.

    Das Prinzip der Studie ist ein Gruppenvergleich: Teilnehmerinnen in der Kontrollgruppe werden zu Beginn der Studie sportmedizinisch untersucht und erhalten eine umfassende Beratung zu Ernährung und körperlicher Fitness. Die Teilnehmerinnen der „Interventionsgruppe“ durchlaufen ein dreimonatiges strukturiertes Sport- und Ernährungsprogramm unter ärztlicher Betreuung. In beiden Gruppen werden zunächst nach drei Monaten und dann einmal jährlich klinische Untersuchungen und Befragungen zur Kontrolle der Lebensstilveränderung durchgeführt.

    Die dreijährige Studie wird von der Deutschen Krebshilfe gefördert.
    Leiterin der LIBRE-Studie ist Prof. Marion Kiechle, Direktorin der Frauenklinik und Poliklinik des Klinikums rechts der Isar. Die Studie startet Ende Februar 2014 zunächst in den Zentren für familiären Brust- und Eierstockkrebs der Deutschen Krebshilfe e.V. in München, Köln und Kiel und ein Jahr später in allen Zentren deutschlandweit.

    Weitere Informationen zur LIBRE-Studie finden Sie unter www.frauenklinik.med.tum.de

    Kontakt für Interessentinnen:

    Sabine Brandhorst
    Koordinatorin der LIBRE-Studie
    Frauenklinik und Poliklinik
    Klinikum rechts der Isar der TUM
    Ismaninger Straße 22
    81675 München
    Tel: 089 4140-2433
    Fax: 089 4140-4846
    sabine.brandhorst@mri.tum.de


    Weitere Informationen:

    http://www.mri.tum.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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