idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
13.06.2014 09:10

DFG fördert Forschungsprojekt der Uni Erfurt zur Trauerkultur

Carmen Voigt Pressestelle
Universität Erfurt

    Mit 145.000 Euro fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) am Theologischen Forschungskolleg der Universität Erfurt ein Projekt, das sich aus theologischer Perspektive mit der Trauer- und Gedächtniskultur nach Großkatastrophen beschäftigt. Das Projekt steht unter der Leitung des Liturgiewissenschaftlers Prof. Dr. Benedikt Kranemann.

    Katastrophen wie Terroranschläge, Amokläufen, Unfälle, Unglücksfälle durch Natureinwirkung erschüttern immer wieder die Öffentlichkeit. Jedes Mal stellt sich neu die Frage, wie die Gesellschaft und insbesondere die Angehörigen ihrer Trauer Ausdruck geben können. Auch in Deutschland sind mittlerweile zentrale Trauer- und Gedenkfeiern üblich geworden, an denen die Allgemeinheit stark Anteil nimmt. Zudem gedenkt man der Toten und Verletzten Jahr für Jahr. Es entstehen sogar eigene Orte der Erinnerung. An dieser Trauerkultur sind neben anderen Akteuren die Religionsgemeinschaften beteiligt. Solche „Disaster Rituals“ sind aber in Deutschland kaum Gegenstand der Forschung geworden, obwohl sie für die Trauer- und Gedächtniskultur große Relevanz besitzen.

    Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert nun am Theologischen Forschungskolleg der Uni Erfurt ein Projekt, das sich aus theologischer Perspektive mit solchen Trauerfeiern beschäftigt. Am Beispiel des Gedenkens für die Toten nach dem Amoklauf am Erfurter Gutenberg-Gymnasium 2002 wird die Theologin Brigitte Benz nach Entstehung, Form und Inhalt der einzelnen Feiern und Veranstaltungen fragen: Welche Gestalt haben solche Feiern, was bringen sie wie zum Ausdruck, welchen Stellenwert misst ihnen die Öffentlichkeit bei? Das Forschungsvorhaben fragt nach Strukturen, Texten und Zeichenhandlungen der Feiern. Es untersucht, welche Rolle die Religionsgemeinschaften in diesem öffentlichen Gedenken spielen und welche unterschiedlichen Weltdeutungen und Theologien in ihnen zum Ausdruck kommen. Zugleich interessiert sich die Studie dafür, welche Bedeutung den Feiern gesellschaftlich bzw. kirchlich zugeschrieben wird. Die Ergebnisse der Untersuchung sollen mit den Ergebnissen vergleichbarer Studien aus den Niederlanden und Skandinavien abgeglichen werden. Es sind auch eine größere Tagung und Publikationen geplant, um verschiedenen Aspekten des Themas nachgehen und die wissenschaftliche Diskussion anregen zu können.

    Weitere Informationen / Kontakt:
    E-Mail: benedikt.kranemann@uni-erfurt.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).