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24.06.2014 11:57

Moderner Laborkomplex für die Erforschung von Herzkrankheiten und angeborenen Stoffwechselstörun

Dr. Annette Tuffs Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Heidelberg

    Universitätsklinikum Heidelberg feierte offizielle Eröffnung des Analysezentrums III mit Ministerin Theresia Bauer und den Stiftern Dietmar Hopp und Klaus Tschira

    Am 23. Juni 2014 eröffnete das Universitätsklinikum Heidelberg im Rahmen eines Festakts den Laborkomplex „Analysezentrum III“ auf dem Neuenheimer Campus. Das fünfstöckige Gebäude, das nach weniger als zwei Jahren Bauzeit in Betrieb genommen wurde, beherbergt das Dietmar-Hopp-Stoffwechselzentrum, das neue Klaus-Tschira-Institute for Integrative Computational Cardiology sowie weitere Labore für Herzforschung im Rahmen des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung. Der Feier wohnten Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Baden-Württemberg, sowie die Stifter Dietmar Hopp und Klaus Tschira bei. Die Dietmar Hopp Stiftung finanzierte die Errichtung des Stoffwechselzentrums mit insgesamt 9 Millionen Euro. Die Klaus Tschira Stiftung ermöglichte Bau und Infrastruktur des Klaus-Tschira-Institute sowie eine Stiftungsprofessur für Integrative Computational Cardiology mit einer Förderung von nahezu 8 Millionen Euro.

    Ministerin Theresia Bauer dankte bei der feierlichen Eröffnung den Stiftern Dietmar Hopp und Klaus Tschira für ihr großes Engagement bei der Förderung des Wissenschaftsstandortes Heidelberg und der gesamten Rhein-Neckar-Region. „Durch den Neubau des Analysezentrums III kann das Universitätsklinikum Heidelberg seine international herausragende Position bei Herz- und Stoffwechselforschung weiter ausbauen“, so die Ministerin in ihrer Grußrede.

    Auch Professor Dr. Guido Adler, Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg, dankte den beiden Stiftungen für ihre großzügige Unterstützung, die die Errichtung des Neubaus erst ermöglichte. „Dank Ihrer Spendenbereitschaft können wir an Universitätsklinikum und Medizinischer Fakultät Heidelberg seit vielen Jahren immer wieder außergewöhnliche Projekte zum Wohle der Patienten umsetzen.“ Die Gesamtkosten des Gebäudes, das über rund 4.000 Quadratmeter Nutzfläche verfügt, betragen rund 17,6 Millionen Euro. Ein Großteil der Arbeiten am Neubau, rund 60 Prozent, wurde von Firmen der Region ausgeführt. Insgesamt werden ca. 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in dem fünfstöckigen Komplex tätig sein. Diagnostik- und Forschungsbetrieb sind mittlerweile erfolgreich angelaufen.

    Früherkennung, Diagnostik und Erforschung angeborener Stoffwechselerkrankungen nun unter einem Dach

    Das „Dietmar-Hopp-Stoffwechselzentrum“ des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin ist im Erdgeschoss sowie im ersten Stock des Analysezentrums untergebracht. Hier werden Neugeborenen-Screening, Routine- und Notfalldiagnostik sowie die Erforschung von angeborenen Stoffwechselerkrankungen auf international höchstem Niveau betrieben. Mit dem Umzug in das neue Laborgebäude sind nun erstmals alle diese Bereiche, die zuvor an vier Standorten auf dem Campus angesiedelt waren, unter einem Dach vereint – eine weltweit einzigartige Konstellation. Neben der Bündelung von Technik und Logistik, kurzen Wegen und der modernen Ausstattung bietet das Zentrum Raum für den zukünftigen Ausbau von Forschung und Diagnostik. „Ich freue mich, dass mit dem neuen Stoffwechselzentrum vielen betroffenen Kinder und deren Familien ganz unmittelbar geholfen werden kann“, sagte Dietmar Hopp.

    Professor Dr. Georg Hoffmann, Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin Heidelberg, würdigte den langjährigen Einsatz der Dietmar Hopp Stiftung für die Erforschung und frühe Diagnostik seltener Stoffwechselerkrankungen: „Mit Ihrer Hilfe konnten wir u.a. bereits das Neugeborenen-Screening entscheidend verbessern und den großen Nutzen dieser Frühdiagnostik nachweisen. Allein in Deutschland werden dank erweitertem Screening jährlich mehr als 500 Neugeborene mit einer Stoffwechselkrankheit frühzeitig entdeckt und erfolgreich behandelt. Diese Erfolge sind uns ein Ansporn für unsere weitere Forschung.“

    Synthese von Informatik und Herzmedizin

    Im „Klaus-Tschira-Institute for Integrative Computational Cardiology“ befassen sich Mediziner, Molekularbiologen, Bioinformatiker und Mathematiker mit den genetischen Grundlagen von Herzmuskelerkrankungen und möglichen Ansatzpunkten für neue Therapien. „Die Einrichtung des Institutes ist für mich eine Herzensangelegenheit“, sagte Klaus Tschira. „Hier gelingt eine Synthese von Informatik und Herzmedizin, von der ich große Fortschritte bei der Diagnose und Behandlung von Herzmuskelerkrankungen erwarte.“ Das Institut sowie weitere Labore und Räumlichkeiten für die Herzforschung befinden sich auf der zweiten und dritten Etage sowie im Untergeschoss des Analysezentrums.

    "Aufgrund steigender Lebenserwartung nimmt die Anzahl der Patienten mit chronischen Herzerkrankungen zu. Die Forschung zu Ursachen, Mechanismen und neuen diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten ist dringender denn je“, sagte Professor Dr. Hugo Katus, Ärztlicher Direktor der Abteilung Kardiologie, Angiologie und Pneumologie der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg. „Deshalb sind wir für die Unterstützung der Klaus Tschira Stiftung sehr dankbar.“

    Der interdisziplinäre Forschungsansatz des Instituts ist bislang deutschlandweit einzigartig. Die Verknüpfung von Informatik, Mathematik und Medizin ist notwendig, um die enormen Datenmengen, die bei Erbgut-Analysen von Herzpatienten anfallen, aufzuarbeiten, auszuwerten und in verständlicher Form zugänglich zu machen. Nur so können sie in Zukunft dazu beitragen, genetischen Ursachen von Herzmuskelerkrankungen auf die Spur zu kommen, ihren Verlauf nachzuvollziehen und passende Therapieverfahren zu entwickeln. Gemeinsames Ziel der verschiedenen Forschungsgruppen sind Fortschritte in der „personalisierten“ Behandlung von Patienten mit Herzmuskelerkrankungen. Das bedeutet, dass die Patienten – trotz vordergründig gleichem Krankheitsbild – eine auf die jeweilige Veränderung am Erbgut und den daraus folgenden Krankheitsmechanismus abgestimmte Therapie erhalten.

    Dringend benötigte Laborflächen werden frei

    Der Neubau des Analysezentrums III stellt weitere, dringend benötigte Laborflächen am Universitätsklinikum bereit. Die früheren Labore des Stoffwechselzentrums in der alten Kinderklinik sowie der Abteilung Kardiologie können nun Wissenschaftler anderer Forschungsschwerpunkte nutzen.

    Über die Dietmar Hopp Stiftung

    Die Dietmar Hopp Stiftung wurde 1995 gegründet, um die Umsetzung gemeinnütziger Projekte zu ermöglichen. Das Stiftungsvermögen besteht überwiegend aus SAP-Aktien, die Dietmar Hopp aus seinem privaten Besitz eingebracht hat. Seit ihrer Gründung hat die Stiftung, die zu den größten Privatstiftungen Europas zählt, rund 400 Millionen Euro ausgeschüttet. Der Schwerpunkt der Förderaktivitäten liegt in der Metropolregion Rhein-Neckar, mit der sich der Stifter besonders verbunden fühlt. Auf Antrag fördert die Stiftung Projekte gemeinnütziger Organisationen in den Bereichen Jugendsport, Medizin, Soziales und Bildung. Darüber hinaus setzt die Dietmar Hopp Stiftung ihre satzungsgemäßen Zwecke durch eigene Förderaktionen um. Die neueste Aktion will unter dem Titel „alla hopp!‘‘ alle Generationen für mehr Bewegung begeistern. Daher spendet die Stiftung Bewegungs- und Begegnungsanlagen an 18 Kommunen der Region im Gesamtwert von 40 Millionen Euro. Die Dietmar Hopp Stiftung ist Mitglied im Bundesverband Deutscher Stiftungen, im Verein Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar und in der Sportregion Rhein-Neckar e.V.

    Klaus Tschira Stiftung

    Die Klaus Tschira Stiftung (KTS) fördert Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik und möchte zur Wertschätzung dieser Fächer beitragen. Das bundesweite Engagement beginnt im Kindergarten und setzt sich in Schulen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen fort. Die Klaus Tschira Stiftung gemeinnützige GmbH wurde 1995 von dem Physiker Klaus Tschira gegründet. Sie gehört zu den größten gemeinnützigen Stiftungen Europas, die mit privaten Mitteln ausgestattet wurden. Sitz der Stiftung ist die Villa Bosch in Heidelberg. Die Stiftung verwirklicht eigene Projekte, vergibt aber nach Antrag und positiver Begutachtung auch Fördermittel. Sie hat zur nachhaltigen Beförderung ausgewählter Themen Organisationen als Töchter oder Beteiligungen gegründet. Dazu gehören unter anderen in Heidelberg das Forschungsinstitut HITS und die Forscherstation – das Klaus-Tschira-Kompetenzzentrum für frühe naturwissenschaftliche Bildung – sowie in Karlsruhe das Nationale Institut für Wissenschaftskommunikation NaWik. Seit ihrer Gründung hat die Klaus Tschira Stiftung mehr als 250 Millionen Euro Fördermittel und Sachspenden vergeben.


    Weitere Informationen:

    http://www.dietmar-hopp-stiftung.de/ Dietmar Hopp Stiftung
    http://www.klaus-tschira-stiftung.de/ Klaus Tschira Stiftung
    https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/index.php?id=137500 Pressemeldung vom 24.6.2014: Herzschwäche: Molekulare Ursachen finden und individuelle Therapien entwickeln
    https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/index.php?id=137500 Pressemeldung 24.6.2014: Weltweit einzigartiges Stoffwechselzentrum vereint Früherkennung, Diagnostik und Forschung unter einem Dach


    Bilder

    Das neue Analysezentrum III ist offiziell eröffnet: (v.l.) Prof. Guido Adler, Prof. Hugo Katus, Stifter Dietmar Hopp, Ministerin Theresia Bauer, Stifter Klaus Tschira, Prof. Georg Hoffmann.
    Das neue Analysezentrum III ist offiziell eröffnet: (v.l.) Prof. Guido Adler, Prof. Hugo Katus, Stif ...
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    Von links: Stifter Klaus Tschira, Prof. Guido Adler, Ministerin Theresia Bauer, Prof. Georg Hoffmann, Stifter Dietmar Hopp, Prof. Hugo Katus.
    Von links: Stifter Klaus Tschira, Prof. Guido Adler, Ministerin Theresia Bauer, Prof. Georg Hoffmann ...
    Universitätsklinikum Heidelberg
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

    Das neue Analysezentrum III ist offiziell eröffnet: (v.l.) Prof. Guido Adler, Prof. Hugo Katus, Stifter Dietmar Hopp, Ministerin Theresia Bauer, Stifter Klaus Tschira, Prof. Georg Hoffmann.


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    Von links: Stifter Klaus Tschira, Prof. Guido Adler, Ministerin Theresia Bauer, Prof. Georg Hoffmann, Stifter Dietmar Hopp, Prof. Hugo Katus.


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