idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
24.03.2003 00:00

Den Garten des "Winterkönigs" im Heidelberger Schloss digital aufgebaut

Dr. Peter Saueressig Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
European Media Laboratory GmbH

    European Media Laboratory zeigt 3D-Rekonstruktion des berühmten "Hortus Palatinus" im Kurpfälzischen Museum - Start mit der "Langen Nacht der Museen" in Heidelberg am 29. März

    Seine Wahl zum böhmischen König löste den Dreißigjährigen Krieg aus und beendete die Blüte seiner Heimatstadt Heidelberg: Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz, der sogenannte "Winterkönig". Sein größtes Bauprojekt war der "Hortus Palatinus", eine riesige terrassenartige Gartenanlage direkt am Heidelberger Schloss, die auch als "achtes Weltwunder" bezeichnet wurde. Der mit geometrisch angelegten Beeten und Hecken sowie geheimnisvollen Grotten ausgestattete Garten hoch über der Altstadt wurde jedoch nie vollendet. Wissenschaftler des European Media Laboratory (EML) haben den "Hortus Palatinus" jetzt digital rekonstruiert. Das Ergebnis ist in einer Videopräsentation im Kurpfälzischen Museum zu sehen - ab Samstag, 29. März, in der "Langen Nacht der Museen" der Städte des Rhein-Neckar-Dreiecks.
    Die Präsentation findet in der Kurpfalzabteilung des Museums statt - an der Stelle, an der bisher das Gemälde des "Hortus Palatinus" (von Jacques Fouquières um 1620) hing. Es wird erstmals an eine Landesausstellung verliehen, dadurch ist der Raum frei geworden für die Installation des virtuellen Schlossgartens. "So bleibt der "Hortus" dem Museum weiterhin erhalten, allerdings durch ein modernes Medium", freut sich Dr. Frieder Hepp, Direktor des Kurpfälzischen Museums. "Und durch die dritte Dimension wird Geschichte gerade auch für junge Museumsbesucher lebendig."
    "Mit der Präsentation des virtuellen "Hortus Palatinus" möchten wir Forschung erfahrbar machen", sagt EML-Direktor Prof. Andreas Reuter. Denn der Flug über den Garten des "Winterkönigs" ist nicht etwa aus der Luft gegriffen, sondern basiert auf harten geographischen und kunsthistorischen Fakten und einem Jahr akribischer Arbeit: Die Wissenschaftler glichen die Geländedaten des heutigen Schlossgartens, eine Fläche von rund 50.000 m2, mit den Originalplänen des Architekten Salomon de Caus und anderen verfügbaren Quellen wie Gemälden und Stichen ab. Dann erstellte der Filmgraphiker und EML-Mitarbeiter Florian Hillenkamp am Computer ein dreidimensionales Modell, durch das sich der "Besucher" des Gartens virtuell bewegen kann. Er kann dadurch die geometrischen Zusammenhänge und architektonischen Gestaltungsprinzipien besser erkennen.
    Das virtuelle Modell des Schlossgartens ist im Rahmen des Forschungsprojektes "GEIST" entstanden, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird. Ziel des Projekts ist ein tragbares Informationssystem, das Schülern vor Ort Geschichtswissen aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges vermitteln soll. "GEIST" arbeitet mit der sogenannten "erweiterten Realität": Über eine Spezialbrille sollen 3D-Modelle historischer Gebäude in das Blickfeld des Nutzers eingeblendet werden - genau an der Stelle, wo sie früher standen. Eine Wissensdatenbank im Handy-Format stellt zusätzliche Informationen zur Verfügung. Beteiligte Partner sind neben dem European Media Laboratory das Fraunhofer Institut für Graphische Datenverarbeitung und das Zentrum für Graphische Datenverarbeitung, beide aus Darmstadt. Ziel des Projekts ist es, bis zum Jahr 2004 einen Prototypen zu entwickeln.
    Im Kurpfälzischen Museum wird die Rekonstruktion in animierten Videosequenzen großformatig an die Wandflächen projiziert, an der zuvor das Gemälde des "Hortus Palatinus" und das Portrait des "Winterkönigs" hingen. Die Installation wird zur Langen Nacht der Museen am 29. März als eine der Attraktionen des Kurpfälzischen Museums eröffnet und ist dann bis zum 4. Mai zu sehen (Öffnungszeiten des Kurpfälzischen Museums: täglich von 10 bis 17 Uhr, mittwochs von 10 bis 21 Uhr, montags geschlossen).

    Die European Media Laboratory GmbH (EML) (www.eml.villa-bosch.de) ist ein privates Forschungsinstitut für Informationstechnik und ihre Anwendungen. Ziel ist es, neue informationsverarbeitende Systeme zu entwickeln, bei denen der Nutzer die Technik nicht mehr als Hindernis wahrnehmen soll. Schwerpunkte liegen in der Bioinformatik und in mobilen Assistenzsystemen. Die EML-Forscher arbeiten eng mit Universitäten und der Industrie zusammen. Derzeit bearbeitet das EML im wesentlichen Forschungsprojekte der Klaus Tschira Stiftung (KTS) (www.kts.villa-bosch.de). Ebenso wie die KTS ist das European Media Lab in der Villa Bosch in Heidelberg beheimatet, dem ehemaligen Wohnsitz des Nobelpreisträgers Carl Bosch (1874 - 1940).

    Ihre Ansprechpartner für weitere Informationen:

    Dr. Peter Saueressig
    European Media Laboratory GmbH
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Tel: +49-6221-533-245
    Fax: +49-6221-533-198
    peter.saueressig@eml.villa-bosch.de

    Ulrike Pecht M.A.
    Kurpfälzisches Museum
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Tel.: +49-6221 -583456
    Fax: +49-6221 -583490
    ulrike.pecht@heidelberg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.eml.org/deutsch/Press/Releases/1048263085


    Bilder

    Brunnenfeld im Hortus Palatinus (Bild: EML)
    Brunnenfeld im Hortus Palatinus (Bild: EML)

    None

    Blick von Norden auf die Scheffelterrasse (Bild: EML)
    Blick von Norden auf die Scheffelterrasse (Bild: EML)

    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften, Geschichte / Archäologie, Informationstechnik, Kunst / Design, Musik / Theater
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Brunnenfeld im Hortus Palatinus (Bild: EML)


    Zum Download

    x

    Blick von Norden auf die Scheffelterrasse (Bild: EML)


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).