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19.11.2014 09:01

Nobelpreisträger Paul J. Crutzen wird Ehrenmitglied der Nationalakademie Leopoldina

Caroline Wichmann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina

    Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina ernennt den Nobelpreisträger Professor Paul J. Crutzen zum Ehrenmitglied der Leopoldina. Die Ehrenmitgliedschaft ist die höchste Auszeichnung der Akademie. Sie wird Professor Crutzen am 16. Dezember 2014 an der Leopoldina in Halle (Saale) verliehen. Paul J. Crutzen ist seit 1992 Mitglied der Leopoldina in der Sektion Geowissenschaften. 1995 wurde ihm für die Forschung auf dem Gebiet des atmosphärischen Ozons der Chemie-Nobelpreis verliehen.

    Paul J. Crutzen ist weltweit für seine richtungsweisenden Arbeiten zur Aufklärung des Ozonlochs bekannt, für die er 1995 den Nobelpreis für Chemie erhielt. „Paul J. Crutzen sind Entdeckungen gelungen, die weitreichende Bedeutung erlangt haben. Insbesondere sind hier seine Arbeiten zur Theorie des stratosphärischen Ozons zu nennen. Er hat sich aber auch außerordentlich um die Gesellschaft verdient gemacht. Unter anderem mit seinen Warnungen vor den Folgen eines Atomkriegs und mit seinem Vorschlag, ein neues Erdzeitalter, das Anthropozän, zu beschreiben“, sagte Professor Jörg Hacker, Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina.

    Die Forschungsarbeiten von Paul J. Crutzen beschäftigen sich mit der natürlichen und durch menschlichen Einfluss gestörten Photochemie des Ozons in der die Erde umgebenden Atmosphäre. 1986 legte er eine schlüssige Theorie über die Ursachen des rapiden Ozon-Verlustes in der winterlichen Stratosphäre über dem Südpol vor und zeigte auf, dass Chlor aus den Treibgasen und Kältemitteln FCKW als „Ozon-Killer“ in der Stratosphäre wirkt. Crutzen war entscheidend am Zustandekommen eines internationalen Übereinkommens zur Beschränkung der FCKW-Produktion im sogenannten Montrealer Protokoll beteiligt, das 1989 in Kraft trat.

    Auch mit umweltrelevanten Problemen befasste Crutzen sich wissenschaftlich. So entwickelte er Modelle zu den klimatischen Folgen eines mit Kernwaffen geführten Krieges, dem „Nuklearen Winter“, und warnte wiederholt in politischem Rahmen vor diesen Auswirkungen auf das Klima. 2002 schlug Crutzen in einem Artikel in der Zeitschrift Nature zudem vor, ein neues Erdzeitalter, das Anthropozän, festzustellen. Zur Begründung legte er dar, dass der Mensch seit rund 300 Jahren ganz entscheidend die natürliche Umwelt verändert.

    Paul Crutzen (Jahrgang 1933) studierte in Amsterdam Ingenieurwissenschaften und arbeitete nach seinem Studium zunächst als Ingenieur. 1958 ging er nach Schweden, wurde an der Universität Stockholm promoviert und lehrte Meteorologie. Zwischen 1974 und 1980 forschte er in Boulder, Colorado (USA). 1980 wurde Crutzen an das Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz berufen. Dort war er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2000 Leiter der Abteilung Atmosphärenchemie.

    Die Ehrenmitgliedschaft ist die höchste Auszeichnung, die die Akademie an Mitglieder vergibt, die sich um Wissenschaft und Akademie herausragende Verdienste erworben haben. Ehrenmitglieder haben Sitz und beratende Stimme im Senat der Akademie.


    Weitere Informationen:

    http://www.leopoldina.org/de/mitglieder/mitgliederverzeichnis/member/489/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Chemie, Meer / Klima, Politik, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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