idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
11.09.2003 14:13

Zoologe der Universität Göttingen entdeckt ausgestorben geglaubtes Insekt

Marietta Fuhrmann-Koch Öffentlichkeitsarbeit
Georg-August-Universität Göttingen

    Prof. Willmann findet Mückenhaft im Harzvorland - Neufund gilt in der Fachwelt als sensationell

    Der Göttinger Zoologe Prof. Dr. Rainer Willmann hat im Harzvorland ein seit über 130 Jahren in Deutschland ausgestorben geglaubtes Insekt wiederentdeckt. Es handelt sich um den räuberisch lebenden Mückenhaft, einen Vertreter der Schnabelfliegen. Die wiederentdeckte Art wurde in Deutschland erst ein einziges Mal - um 1870 - gefunden, ebenfalls im Harzvorland.

    (pug) Der Göttinger Zoologe Prof. Dr. Rainer Willmann hat im Harzvorland ein seit über 130 Jahren in Deutschland ausgestorben geglaubtes Insekt wiederentdeckt. Es handelt sich um den räuberisch lebenden Mückenhaft, einen Vertreter der Schnabelfliegen. Die wiederentdeckte Art wurde in Deutschland erst ein einziges Mal - um 1870 - gefunden, ebenfalls im Harzvorland. Die Region galt für diese wärmeliebenden Tiere als viel zu weit nördlich gelegen. "Fachkollegen stufen den Neufund bereits als sensationell ein", so Prof. Willmann, der die Abteilung für zoologische Systematik und Evolutionsforschung am Institut für Zoologie und Anthropologie leitet und Direktor des Zoologischen Museums der Universität ist.

    Vom Mückenhaft gibt es in Europa zwei Arten. Er erreicht eine Flügelspannweite von vier Zentimetern und gilt generell als sehr selten. Der Mückenhaft stöbert seine Beute - vorwiegend andere Insekten - in einem Suchflug durch die niedere Vegetation auf und packt sie mit Hilfe kleiner Fangklauen. Die Klauen lassen sich wie ein Klappmesser blitzschnell einschlagen. Zur Paarung locken die Männchen die Weibchen durch Duftstoffe an und überreichen ihnen ihre Beute als Hochzeitsmahl. Das wiederentdeckte Tier ist nach Aussage von Prof. Willmann in seinem Bestand hochgradig gefährdet, weil der Lebensraum durch Trockenlegung und intensive Nutzung stark beeinträchtigt ist. In dem Zusammenhang weist der Zoologe auf die Bedeutung der Kenntnis der Artenvielfalt hin, einem wichtigen Arbeitsgebiet der Göttinger Zoologie. "Dieses Wissen gilt es wieder intensiver als bisher an Schulen und Universitäten zu vermitteln, denn nur genaueste Einblicke in die Artenvielfalt bieten die Möglichkeit, die Bedeutung verschiedener Lebensräume für bestimmte Tier- und Pflanzenarten zu erkennen", so Prof. Willmann, der mit seiner Forschungsarbeit in das Göttinger Zentrum für Biodiversitätsforschung und Ökologie eingebunden ist.
    Hinweis an die Redaktionen:
    Ein Foto des Insekts (jpeg-Format) ist in der Pressestelle abrufbar.
    Kontaktadresse:
    Prof. Dr. Rainer Willmann, Dr. Gert Troester
    Georg-August-Universität Göttingen
    Biologische Fakultät
    Institut für Zoologie und Anthropologie
    Berliner Straße 28, 37073 Göttingen
    Telefon (0551) 39-5442 oder -5524, Fax (0551) 39-5579
    e-mail: rwillma1@gwdg.de
    Internet: http://wwwuser.gwdg.de/~izawww/


    Bilder

    Der ausgestorben geglaubte Mückenhaft
    Der ausgestorben geglaubte Mückenhaft

    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Der ausgestorben geglaubte Mückenhaft


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).