Die Deutsche Mineralogische Gesellschaft verleiht in diesem Jahr die Abraham-Gottlob-Werner-Medaille in Silber an Professor Ahmed El Goresy. Der am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz tätige Wissenschaftler wird in Anerkennung und Würdigung seiner sich über Jahrzehnte erstreckenden, hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen ausgezeichnet. Die Auszeichnung wird am 22. September anlässlich der Jahrestagung der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft in Bochum überreicht.
Das ist die zweite große Auszeichnung, die die Mineralogische Gesellschaft Gesellschaft Prof. El Goresy zuteil werden läßt: Schon 1972 erhielt er in Würdigung seiner Arbeiten zur Petrologie des Monds und für die Einführung neuer mikroanalytischer Techniken den Victor-Moritz-Goldschmidt-Preis.
Ahmed El Goresy studierte Mineralogie und Petrologie an der Universität Heidelberg. Nach seiner Promotion und einer 4-jährigen Forschungstätigkeit am Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg ging er für zwei Jahre zum Geophysical Laboratory der Carnegie Institution of Washington in die USA. 1970 habilitierte er sich an der Universität Heidelberg für das Fach Petrologie. Da war er bereits als wissenschaftlicher Mitarbeiter wieder am Max-Planck-Institut für Kernphysik, wo er bis 1998 tätig war. Zahlreich während dieser Zeit sind seine Auslandsaufenthalte zu Forschungszwecken, zu Vorlesungsreihen oder zu Gastprofessuren, u.a. in USA, China und Frankreich. Nach seiner Pensionierung wechselte er als Gastwissenschaftler an die Abteilung Kosmochemie des Max-Planck-Instituts für Chemie.
Die Ergebnisse von El Goresys fruchtbarer Forschungstätigkeit haben sich in rund 150 Publikationen niedergeschlagen. Die Thematik spannt sich über einen weiten Bereich der planetaren Forschung. Breiten Raum nehmen die Studien über die Petrologie und die isotopische Zusammensetzung von Meteoriten ein mit besonderem Interesse an Silikat- und Opakmineralen und Mineraleinschlüssen. An Untersuchungen des Mondgesteins der Apollo- und Luna-Missionen war El Goresy als einer von wenigen deutschen Wissenschaftlern beteiligt. Früh schon in seiner wissenschaftlichen Laufbahn befasste er sich auch mit mit Gesteinsumwandlungen infolge Meteoriteneinschlags auf der Erde (so genannte Impakt-Metamorphose), u.a. im Nördlinger Ries-Krater. Dort hat er jüngst erst eine durch Stoßwellen induzierte Graphit-Diamant Phasenumwandlung in geschocktem Gneis gefunden, eine Entdeckung, die zum ersten Male überhaupt in einem terrestrischen Impakt-Krater gemacht wurde. In Anerkennung seiner wissenschaftlichen Beiträge zur Erforschung außerirdischer Materie hat die International Astronomical Union 2002 einen Asteroiden nach ihm benannt. Nicht unerwähnt bleiben sollen seine Untersuchungen an Farben in altägyptischen Wandmalereien - sie ermöglichten eine exakte Datierung der Bronzetechnologie in Altägypten, zeigten aber gleichzeitig den Grad des Verfalls auf.
Vom Nördlinger Ries-Krater wird Prof. El Goresy wohl sobald noch nicht loskommen. Jedes Jahr führt er eine Gruppe Heidelberger Studenten dorthin, und diese Exkursionen müssen sehr beliebt sein. "Zwei Tage nach Ankündigung der Exkursion", so sagt er stolz, "sind bereits alle Plätze ausgebucht".
Kontakt und Informationen:
Prof. Dr. Ahmed El Goresy
Max-Planck-Institut für Chemie
Postfach 3060, 55020 Mainz
Tel.: 06131-305292
E-Mail: goresy@mpch-mainz.mpg.de
Dr. Peter Merlet
Tel.:06131-305494
E-Mail: pr@mpch-mainz.mpg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Geowissenschaften
überregional
Personalia
Deutsch
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