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26.01.2004 15:22

Neue Therapiekonzepte des Morbus Crohn

S. Nicole Bongard Kommunikation und Medien
Klinikum der Universität München

    Die Behandlungsmöglichkeiten der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen haben durch Forschung und klinische Studien in den letzten Jahren neue Dimensionen erhalten. Zu diesem Thema tagen vom 30. bis 31. Januar 2004 bei einem Symposium der Medizinischen Klinik II am Klinikum der Universität München - Großhadern, das zum vierten Mal stattfindet, rund 200 Mediziner aus aller Welt. "Das zentrale Therapiekonzept der Zukunft ist bei den chronisch entzündlichen Darmerkrankungen die Immunsuppression und die Immunmodulation", sagt Gastroenterologe Dr. Thomas Ochsenkühn, der das Symposium organisiert.

    Für Patienten mit chronisch aktivem Morbus Crohn, die bei Versagen anderer Therapien mit Steroiden oder immunsuppressiven Medikamenten nicht zufriedenstellend therapierbar waren, stellt die immunmodulatorische Anti-TNF-alpha Antikörpertherapie mit Infliximab (Remicade®) eine vielversprechende Therapieoption dar. Immunsuppressiva wie Azathioprin unterdrücken die Bildung von Abwehrzellen, die dem eignen Körper mit einer übertriebenen Immunantwort zusetzen. Immunmodulatoren wie Infliximab hingegen können die Botensubstanzen der Entzündung auch nach deren Entstehung abfangen.

    Die beiden häufigsten Formen entzündlicher Darmerkrankungen sind Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa. Bundesweit sind nach Schätzungen bis zu 160.000 Patienten betroffen. Besonders gefährdet sind dabei Menschen in den beiden Altersgruppen um 25 und um 50 Jahre. Bei der Colitis Ulcerosa ist der Dickdarm vom After ausgehend kontinuierlich befallen, bei Morbus Crohn wechseln sich gesunde und entzündete Darmabschnitte ab. Während bei der Colitis Ulcerosa nur die Schleimhaut des Darms entzündet ist, können beim Morbus Crohn auch tiefere Regionen und der gesamte Verdauungstrakt betroffen sein. Viele Patienten haben einen chronischen Verlauf, der unbehandelt zu einer hohen Sterblichkeit, zu sozialen Veränderungen und massiven Veränderung der Lebensqualität führen kann.
    Im Rahmen des Symposium findet auch eine Patientenveranstaltung statt - zu der sich bereits 400 Interessierte angemeldet haben - in der Betroffene und ihre Angehörigen mit den internationalen Spezialisten aller Fachrichtungen diskutieren können, um mehr über die Aspekte der Anti-TNF-alpha-Therapie zu erfahren. Themen sind unter anderem die Anwendungsgebiete, die Grundlagen der Therapie und ihre praktische Durchführung, die Therapie der Fisteln sowie auch Grenzen, Kontraindikation und Sicherheitsaspekte der neuen Therapieform.

    Weitere Informationen über Dr. med. Thomas Ochsenkühn, Medizinische Klinik II, Telefon 089-7095-2291.


    Weitere Informationen:

    http://www.klinikum.uni-muenchen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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