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16.04.2004 17:31

2000 Gulden für die ersten 472 Bücher: Universitätsbibliothek Greifswald feiert 400. Geburtstag

Dr. Edmund von Pechmann Hochschulkommunikation
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    PM 49/2004

    Die Greifswalder Universitätsbibliothek ist eine der ältesten in Deutschland. Bücher und Handschriften, die die Professoren seit Gründung der Universität 1456 selbst mitgebracht hatten, überdauerten nicht die Nachwirren der Reformation. Nach der Restitution der Universität Ende des 16. Jahrhunderts begann mit einer groß angelegten, über Jahrzehnte verteilten Bücherbestellung vom 17. April 1604 die "einrichte einer Bibliothec in Unser Universitet Greifswaldt". Bücher für alle Fakultäten gründeten jene Infrastruktur, die, bis heute fortgeführt, als Universitätsbibliothek bekannt ist. Für die ausgesetzten 2000 Gulden wurden im Laufe des 17. Jahrhunderts 472 Werke geliefert, die den wissenschaftliche Bedarf gut abdeckten, was man heute trotz der vorhandenen drei Millionen Medieneinheiten nicht mehr so einfach sagen kann.

    Die Universitätsbibliothek will mit Ausstellungen, Veranstaltungen und Publikationen an diesen Beginn erinnern und zugleich unter dem Motto "400 Jahre neue Universitätsbibliothek Greifswald 1604-2004" auf das immerwiederkehrende Erneuern der Bibliothek hinweisen. Die in den Zeiten unterschiedlichen Zuwächse an Büchern erforderten neue Kataloge, neue Ordnungsprinzipien und neue Räumlichkeiten, neue Finanzquellen oder Benutzungsmodalitäten. "Hierin hat sich", so der Leitende Bibliotheksdirektor Dr. Hans-Armin Knöppel, "die Universitätsbibliothek mit ihrer Bibliothek in den Jahrhunderten immer auf der Höhe der Zeit gezeigt: gedruckte Kataloge schon 1775; Bibliotheksräume im ersten Kollegienhaus; ein barocker Bibliothekssaal 1750 als prachtvoller Mittelpunkt des neuen Universtitätsgebäudes, ein eigenständiges Gebäude von Martin Gropius Ende des 19. Jahrhunderts, das Vorbild vieler Magazinbibliotheken wurde, und 2001 ein zusätzlicher Neubau, auf dem neuen Campus, der wiederum moderne Bibliotheksarbeit ermöglicht, zeigen auch äußerlich die aufstrebende Entwicklung der Universitätsbibliothek auf."

    Kostbarkeiten aus der Schatzkammer der Bibliothek sollen, in der großen Halle der neuerbauten Universitätsbibliothek ausgestellt, den täglichen, arbeitseiligen Besucher, meist Studenten auf die lange Tradition der Bibliothek aufmerksam machen. Diese Ausstellungen zelebrieren die Bibliothekare nicht museal, sondern zeigen sie wegen der konservatorisch ungünstigen Alltagssituation nur kurzfristig in Abständen jeweils in zehn Vitrinen. Werke aus der Anfangszeit des Buchdruckes, oder Handschriften mit prächtigen Illuminationen, großartige naturwissenschaftliche Werke des 17. und 18. Jahrhunderts, bedeutsame Stücke aus Skandinavien und aus Pommern geben Beispiele aus dem reichen Besitz. Die Greifswalder Universitätsbibliothek weist über 180000 Titel nach, die vor 1850 erschienen sind.

    Ein internationales Symposium der Arbeitsgemeinschaft Bibliotheca Baltica mit Teilnehmern aus den zehn Ostseeländern beschäftigt sich mit der Präsentation der "Schätze in den Bibliotheken im digitalen Zeitalter"; ein wissenschaftliches Kolloquium wird sich mit Beiträgen zur Geschichte der Universitätsbibliothek befassen. Nicht zuletzt ist ein Bibliotheksbuch in Arbeit, das vor allem wegen der vielen Abbildungen und nur kurzen Texten ein breiteres Publikum ansprechen wird und im Sommer erscheinen soll.

    Das Festprogramm

    17. - 30. April 2004: Ausstellung: "Kostbare Drucke" (Aus der Schatzkammer der Universitätsbibliothek Greifswald I)"
    in der Halle der Universitätsbibliothek, Friedrich Ludwig Jahn-Straße 14a

    21. - 24. April 2004: 7th International Symposium of Bibliotheca Baltica: "Opening the Treasures of Libraries in the Baltic Sea Area", Greifswald University Library"

    4. - 14. Mai 2004: Ausstellung: "Kostbarkeiten aus Skandinavien" (Aus der Schatzkammer der Universitätsbibliothek II)
    in Zusammenarbeit mit dem Nordischen Klang gibt es am 7. Mai 15 Uhr eine Präsentation durch den Bibliotheksdirektor

    13. Mai - 19. Juni 2004 Ausstellung: "Moderne Monographien machen" Studenten des Casper-David-Friedrich-Instituts der Universität Greifswald stellen ihre Buch-Kunstobjekte in die Regale der Universitätsbibliothek

    2. - 16. Juni 2004: Ausstellung: "Kostbare Handschriften" (Aus der Schatzkammer der Universitätsbibliothek Greifswald III)

    7. - 8. Juni 2004: "Bücher, Benutzer, Bibliothekare - Beiträge zur Geschichte der Universitätsbibliothek Greifswald"; Wissenschaftliches Kolloqium, Greifswald Universitätsbibliothek

    28. September - 1. Oktober 2004: Ausstellung: "Curiosa" (aus der Schatzkammer der Universitätsbibliothek Greifswald IV)

    voraussichtlich Juni 2004: Buchpräsentation "400 Jahre neue Universitätsbibliothek Greifswald"

    Weitere Auskünfte gibt Ihnen gern der Direktor der Universitätsbibliothek, Dr. Hans-Arnim Knöppel, Tel. 03834-86-1502, email: knoeppel@uni-greifwald.de.

    Die einzelnen Veranstaltungen kündigen wir zusätzlich separat der Presse an.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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