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06.12.2004 14:33

Stuttgarter Seismologen messen Waldkirch-Nachbeben - Neues Verfahren wird eingesetzt

Ursula Zitzler Stabsstelle Hochschulkommunikation
Universität Stuttgart

    Unmittelbar nach dem Erdbeben am Morgen des 5. Dezember mit einer Stärke von 5.4 bei Waldkirch begannen die Seismologen des Instituts für Geophysik der Universität Stuttgart, ihre Feldinstrumente einsatzklar zu machen. Die Stuttgarter Wissenschaftler arbeiten nun in unmittelbarer Nähe des Bebenherdes bei Waldkirch, um möglichst viele Nachbeben aufzuzeichnen. Zum ersten Mal in Deutschland kommt damit ein Verfahren zum Einsatz, mit dem sich Nachbeben bis -2.0 auf der Richterskala erfassen lassen. Auch die Experten des Landeserdbebendienstes in Freiburg sowie des Geoforschungszentrums Potsdam haben am Montag begonnen, ihre Stationen aufzustellen. Aus einer möglichst lückenlosen Nachbebenerfassung lassen sich die Herdabmessungen des Hauptbebens bestimmen sowie Rückschlüsse über den Herdmechanismus ziehen. Erst dann können Fragen nach einer Erdbebengefährdung und möglichen Änderungen im regionalen Spannungsregime neu bewertet werden. Allerdings klingen Nachbebenserien binnen weniger Tage ab, weshalb ihre Erfassung immer ein Wettlauf mit der Zeit ist.

    Die Stuttgarter Technik der hochempfindlichen Nachbebenerfassung hat Prof. Manfred Joswig vom Institut für Geophysik der Universität Stuttgart entwickelt. Dieses Verfahren des "Nanoseismic Monitoring", ein mobiles System mit hochauflösender Signalanalyse, ist um den Faktor 1.000 empfindlicher als bisherige Techniken. Prof. Joswig ist zudem Experte der Bundesrepublik Deutschland bei der Wiener Rüstungskontrollbehörde der Vereinten Nationen. Auch dort werden Nachbeben untersucht, allerdings als Hinweis auf mögliche unterirdische Atomwaffentests. Vor zwei Monaten wurde das Stuttgarter Verfahren bei einer simulierten Nachbebenserie in der Slowakei erfolgreich getestet. Schon eine Stunde nach der Explosion war der Herd bestimmt und das internationale Inspektorenteam zur lokalen Untersuchung geschickt.

    Weitere Informationen bei Prof. Manfred Joswig am Institut für Geophysik der Universität Stuttgart, heute unter 0160/97915822, ab 7.12. unter Tel. 0711/121-3592, -3590, Fax 0711/236-1218, e-mail: joswig@geophys.uni-stuttgart.de.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften
    regional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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