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03.03.1999 13:10

Science 4 Life Wettbewerb: GhK-Gründerideen spitze

Ingrid Hildebrand Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Kassel

    Ausgezeichnete Geschäftsideen werden in der Universität Gesamthochschule Kassel (GhK) entwickelt: Beim Gründerwettbewerb Science4Life wurden jedenfalls gleich zwei Teams der Kasseler Uni für ihre Unternehmenskonzepte prämiert. Im Marburger Schloß überreichte der hessische Wirtschaftsstaatssekretär Matthias Kurth dem siebenköpfigen Team um Dr. Jürgen Häberle (Fachbereich Maschinenbau) für die Geschäftsidee "ELKon GmbH" sowie Michael Bonin, Prof. Dr. Wolfgang Nellen und Dr. Jürgen Oberstraß (alle FB Chemie/Biologie) für "MolECon GmbH" die Urkunden sowie einen Geldbetrag von jeweils 1000 Mark. Insgesamt wurden 15 Gründungsideen aus dem gesamten Bundesgebiet prämiert - darunter sieben aus Universitäten. Die GhK schnitt dabei mit ihren zwei Auszeichnungen unter allen Hochschulen am besten ab.

    Kassel. Ausgezeichnete Geschäftsideen werden in der Universität Gesamthochschule Kassel (GhK) entwickelt: Beim Gründerwettbewerb Science4Life wurden jedenfalls gleich zwei Teams der Kasseler Uni für ihre Unternehmenskonzepte prämiert. Im Marburger Schloß überreichte der hessische Wirtschaftsstaatssekretär Matthias Kurth dem siebenköpfigen Team um Dr. Jürgen Häberle (Fachbereich Maschinenbau) für die Geschäftsidee "ELKon GmbH" sowie Michael Bonin, Prof. Dr. Wolfgang Nellen und Dr. Jürgen Oberstraß (alle FB Chemie/Biologie) für "MolECon GmbH" die Urkunden sowie einen Geldbetrag von jeweils 1000 Mark. Insgesamt wurden 15 Gründungsideen aus dem gesamten Bundesgebiet prämiert - darunter sieben aus Universitäten. Die GhK schnitt dabei mit ihren zwei Auszeichnungen unter allen Hochschulen am besten ab.

    160 Teilnehmer hatten in dieser ersten Phase des Wettbewerbs speziell für die Wachstumsbranchen Chemie und Life Sciences (ein Sammelbegriff für die Arbeitsgebiete Pharma, Ernährung - hier Landwirtschaft, Schädlingsbekämpfung, Pflanzenschutz und -züchtung -, Tiergesundheit und Biotechnologie) mehr als 50 Konzepte eingereicht, darunter allein 31 aus Hessen. Die Jury aus 30 unabhängigen Experten bewertete die Exposés nach betriebswirtschaftlichen und fachlichen Kriterien. Faktoren wie Qualität der Geschäftsidee und das Marktpotential gingen in die Gesamtbewertung ein.

    Das Kasseler Konzept "ELKon GmbH" ist die Abkürzung für den sperrigen (vorläufigen) Namen des Unternehmens, der zugleich das angebotene Produkt beschreibt: "Eigenschaftsoptimierte Leichtbaukonstruktion aus Faser-Kunststoffen". Dr. Jürgen Häberle, Dr. Volker Bastert, Prof. Dr.-Ing. Michael Schlimmer, der Wissenschaftliche Mitarbeiter Wenyang Zhang Li sowie die Studierenden Chr. Bergle, W. Lauer, T. Scheuer und Rainer Mengel vom Fachbereich Maschinenbau der GhK (Institut für Werkstofftechnik) entwickelten den ersten je gebauten renntauglichen Fahrradrahmen unter 1 Kilogramm Masse. Das habe "die Begeisterung der Fachwelt erregt", heißt es in der Begründung der Science4Life-Jury zur Preisvergabe. Der Rahmen des 800 Gramm wiegenden Kasseler Leichtgewichts besteht aus kohlenstoffaserverstärktem Kunststoff und verfüge "gleichzeitig über hervorragende Steifigkeits- und Festeeigenschaften".

    Für hervorragend hielten die Experten darüber hinaus die Innovation dieser Geschäftsidee. Denn diese biete ganzheitliche Konzepte, die es erlaubten, die individuellen Bedürfnisse des Kunden zu berücksichtigen. Das Exposé des GhK-Teams umfasse die maßgeschneiderte Konstruktion nicht nur im geometrischen Sinne, sondern auch in anderen Eigenschaften - wie Festigkeit und Steifigkeit -, die den Fahrkomfort eines Fahrrades bestimmten. Zudem könnten die bei der Entwicklung des Rahmens gewonnenen Erkenntnisse aus dem Einsatz von Faser-Kunstoffverbunden auf zahlreiche an-dere Bereiche wie Maschinenbau, Automobil- und Schienenfahrzeugbau, die Luft- und Raumfahrttechnik, den Rennsport, die Sportindustrie und den Gesundheitsbereich übertragen werden.

    Die Gründungsidee der "MolECon GmbH" (Molecular Education & Consulting) bestach in den Augen der Jury vor allem durch den Neuigkeitswert: Im Bereich der molekularen Informationsdienstleistung seien bisher nur wenige Anbieter tätig, heißt es in der schriftlichen Bewertung. "MolECon" wolle die Akzeptanz gegenüber bio- und gentechnologischer Forschung durch eine umfassende Informationsvermittlung erhöhen: Michael Bonin, Prof. Wolfgang Nellen und Dr. Jürgen Oberstraß planen unter anderem den Einsatz eines mobilen Labors (MobiLab) in den Oberstufen von Schulen, mit deren Hilfe gentechnische Experimente angeboten werden können.

    Zu dieser Offerte gesellt sich ein "breit strukturiertes Bildungsangebot", das sowohl die interessierte Öffentlichkeit als auch erfahrene Wissenschaftler anspricht - das Trio beabsichtigt, das Wissen über die Gentechnik auch stärker beispielsweise in Volkshochschulen zu tragen sowie Experten (Wissenschaftler und Technische Angestellte) auszubilden. Im Bereich Beratung will "MolECon" mit einem dichten Netz von Fachleuten auf qualitativ hohem Niveau "Equipment"- und "Scientific-Consulting" betreiben, erläuterte Michael Bonin. Hierzu zähle exemplarisch die Entwicklung von Problemlösungen zum Beispiel für Unternehmen, wissenschaftliche Einrichtungen und Universitäten. Anvisiert ist darüber hinaus eine bundesweite "Headhunter-Funktion" (also eine Art Jobbörse) für wissenschaftliches und technisches Personal. Schon sehr bald soll, so Bonin, eine kleine Firma gegründet werden, die sich auf den Teilbereich Aus- und Fortbildung konzentriert und einen Beraterstab für das "Scientific-Consulting" rekrutieren wird.

    Science4Life wurde von der Hessischen Landesregierung, dem Frankfurter Chemiekonzern Hoechst, dem VCI (Verband der Chemischen Industrie) sowie der Deutschen Gesellschaft für chemisches Apparatewesen, chemische Technik und Biotechnologie e.V. (DECHEMA) in Leben gerufen und von 35 weiteren Unternehmen und Institutionen unterstützt. Ziel des Wettbewerbs ist es, Akademikern und Jungunternehmern das Handwerkszeug zu vermitteln, das die Unternehmer in spe brauchen, um wirtschaftlich erfolgreich sein zu können, heißt es in einer Pressemitteilung der Organisatoren. Der Wettbewerb gliedert sich in drei Teile. In der zweiten Runde von Science4Life werden professionelle Businesspläne begutachtet. Wer unter die ersten fünf Gewinner kommt, kann vom 25. bis 27. Juni 1999 an einem Gründerworkshop teilnehmen, dessen Sieger mit 30.000 Mark und einem Messeauftritt bei der Biotechnica oder der Achema honoriert wird. Für die Plätze zwei bis fünf sind 20.000, 10.000 und zweimal 5.000 Mark ausgelobt. Heidi Czapek


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik, Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte, Personalia
    Deutsch


     

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