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27.12.2006 12:27

IAB-Studie: Lücken im Lebenslauf nehmen zu

Wolfgang Braun Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB)

    Immer weniger Erwerbstätige können einen kontinuierlichen Erwerbsverlauf vorweisen, zeigt eine neue Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Um das Jahr 1960 Geborene wurden häufiger und in jüngeren Jahren arbeitslos als 1950 oder 1940 Geborene. Analysiert wurden ausschließlich westdeutsche Erwerbsverläufe.

    Rund 60 Prozent der Männer, die 1940 oder 1950 geboren wurden, waren zwischen ihrem 30. und 40. Lebensjahr durchgehend erwerbstätig. Die Erwerbsverläufe der 1960 geborenen Männer sind dagegen weniger stabil: Nur noch die Hälfte von ihnen kann eine durchgängige Beschäftigung zwischen 30 und 40 vorweisen. Allerdings zeigen die Daten auch für die um 1930 Geborenen eine vergleichbar instabile Beschäftigung - unter anderem eine Folge der wirtschaftlichen Strukturkrise in den 60er Jahren, die beispielsweise den Bergbau und das Baugewerbe betraf.

    Frauen seltener durchgehend beschäftigt

    Frauen sind deutlich seltener als Männer über lange Zeiträume hinweg anhaltend beschäftigt. Unabhängig vom Geburtsjahr arbeiteten weniger als 40 Prozent der Frauen ohne Unterbrechung zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr. Die Ursache dafür läge vor allem in der Art der Familienplanung, schreiben die Autorinnen der IAB-Studie: Nach wie vor meistern hauptsächlich die Frauen die Balance zwischen Kindern und Beruf.

    Arbeitslosigkeit tritt heute früher ein

    Während Arbeitslosigkeit bei den älteren Geburtsjahrgängen in der Regel erst später im Erwerbsverlauf eintrat, trifft sie die jüngeren Jahrgänge im Durchschnitt bereits deutlich früher. Die Dauer der Arbeitslosigkeit ist zwar bei der Mehrheit der Männer bei allen betrachteten Geburtsjahrgängen relativ kurz. Sie hat aber aufgrund der sich verschärfenden Lage am Arbeitsmarkt im Laufe der Zeit zugenommen, und immerhin ein Viertel der beiden jüngeren Alterskohorten weist alleine zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr eine Erwerbsunterbrechung von mehr als zwei Jahren auf. Frauen sind im Durchschnitt länger arbeitslos als Männer; hier dürften der Studie zufolge Probleme bei der Kinderbetreuung maßgeblich sein.

    Knapp die Hälfte wurde nie arbeitslos

    Annähernd die Hälfte der Männer und Frauen in jeder Alterskohorte weist über den gesamten Beobachtungszeitraum von fünf Jahrzehnten keine Arbeitslosigkeit mit Leistungsbezug auf. Dabei müsse aber beachtet werden, dass die älteren Kohorten bereits im Ruhestand bzw. kurz davor sind, während die jüngeren Kohorten noch mindestens 10 bis 20 Jahre im Erwerbsleben verbringen würden, so die IAB-Studie.

    Die IAB-Studie kann unter http://doku.iab.de/kurzber/2006/kb2706.pdf abgerufen werden.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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