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11.12.2006 10:12

IAB-Studie: Alleinerziehende schaffen den Absprung aus Hartz IV am seltensten

Wolfgang Braun Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB)

    Paare ohne Kinder schaffen den Absprung aus dem Arbeitslosengeld-II-Bezug am schnellsten. Alleinerziehende bleiben dagegen am längsten von der staatlichen Unterstützung abhängig, berichtet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Zudem zeigen die Zahlen eindrücklich: Je länger die Hilfebedürftigkeit bereits dauert, desto schwieriger wird der Ausstieg.

    Paare ohne Kinder, die noch nicht lange auf staatliche Unterstützung angewiesen sind, schaffen den Absprung aus Hartz IV am schnellsten. Innerhalb von zwölf Monaten war knapp die Hälfte ununterbrochen bedürftig. Bei den Paaren mit Kindern und den Alleinstehenden blieb etwas mehr als die Hälfte zwölf Monate ohne Unterbrechung auf die staatlichen Leistungen angewiesen. Deutlich schwieriger ist der Ausstieg für Alleinerziehende: Mehr als zwei Drittel bezogen über ein Jahr durchgehend die Leistungen der Grundsicherung.

    Neuzugänge schaffen den Ausstieg schneller

    Bei den Neuzugängen, die zwischen Februar und Juni 2005 Arbeitslosengeld II beantragten, ist die Wahrscheinlichkeit rund 50 Prozent höher, innerhalb von 12 Monaten die Hilfebedürftigkeit zu überwinden, als bei den Haushalten, die zuvor bereits Arbeitslosenhilfe oder Sozialhilfe bezogen haben. Dieses Ergebnis ist nicht überraschend: Der Ausstieg wird umso schwieriger, je länger die Arbeitslosigkeit dauert.
    Bei den Haushalten, die zu Beginn des Jahres 2005 in das Arbeitslosengeld II überführt wurden, handelt es sich zu einem großen Teil um langjährige Empfänger staatlicher Leistungen. So weist die Sozialhilfestatistik für Dezember 2004 ein Drittel der Haushalte mit einem ununterbrochenen Leistungsbezug von drei und mehr Jahren aus.
    Von den 3,33 Millionen Bedarfsgemeinschaften, die bereits im Januar 2005 Arbeitslosengeld II bezogen, waren drei Viertel auch am Jahresende noch auf die staatliche Unterstützung angewiesen.
    Mehr als 500.000 Bedarfsgemeinschaften vom Januar 2005 konnten bis zum Jahresende ihre Hilfebedürftigkeit durch andere Einkommen überwinden. Zudem gab es rund 150.000 vorübergehende Unterbrechungen des Leistungsbezugs, beispielsweise wegen einer Saisonbeschäftigung. Diese Bedarfsgemeinschaften bezogen zum Ende des Jahres aber wieder Arbeitslosengeld II.

    Seit Mitte 2006 geht die Zahl der Arbeitslosengeld-II-Empfänger zurück

    Seit Mitte des Jahres geht die Zahl der Arbeitslosengeld-II-Empfänger spürbar zurück. Nach der Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe im Januar 2005 war sie zunächst bis Mitte 2006 stetig gestiegen: Im Januar 2005 bezogen 3,33 Millionen Bedarfsgemeinschaften Arbeitslosengeld II, im Juni 2006 4,11 Millionen. Für den November 2006 weisen die vorläufigen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit rund 3,6 Millionen Bedarfsgemeinschaften mit 5,1 Millionen Empfängern von Arbeitslosengeld II aus. Aufgrund von Nachmeldungen können zu den vorläufigen Zahlen allerdings noch bis zu 5 Prozent hinzukommen.
    Die IAB-Studie kann unter http://doku.iab.de/kurzber/2006/kb2306.pdf abgerufen werden.

    Stichwort: Bedarfsgemeinschaften
    Eine Bedarfsgemeinschaft besteht aus den Personen, die finanziell füreinander einstehen müssen. Zur Bedarfsgemeinschaft zählen also im Haushalt lebende Partner und Kinder unter 25 Jahren.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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