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03.06.2011 09:14

Greifswalder Forscher klären genetische Veränderungen bei seltener Sézary-Erkrankung auf

Jan Meßerschmidt Presse- und Informationsstelle
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Einer Greifswalder Forschungsgruppe ist es gelungen, genetische Steuerungsprozesse beim Sézary-Syndrom zu beschreiben. Das Sézary-Syndrom ist eine bösartige Erkrankung der T-Lymphozyten. Trotz neuer Behandlungsmöglichkeiten sind die Heilungschancen eher schlecht.
    Die Arbeitsgruppe wird von Prof. Christian Andreas Schmidt von derKlinik für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie der Universitätsmedizin Greifswald geleitet. Das Forschungsprojekt wird von der Deutschen José Carreras Leukämie-Stiftung gefördert.

    Die Erkrankung Sézary-Syndrom ist nach dem französischen Arzt Albert Sézary (1880-1956) benannt, der die typischen Symptome Hautrötung, Lymphknotenschwellung und Ausschwemmung der bösartigen Zellen in das Blut 1938 erstmalig beschrieben hat. Die Betroffenen haben großflächige Hautrötungen und leiden unter unerträglichem Juckreiz. Die Krankheit ist sehr selten.
    Voraussetzung für neue Therapiestrategien ist ein besseres Verständnis der genetischen Veränderungen, die die Erkrankung auslösen. Den Greifswalder Forschern gelang es, eine wahrscheinlich entscheidende genetische Veränderung bei der Erkrankung zu entdecken. Die Entdeckung war durch den Einsatz hochauflösender genetischer Untersuchungstechniken möglich.

    Die Arbeitsgruppe von Prof. Christian Andreas Schmidt zeigte erstmals, dass bei dieser Erkrankung häufig ein wichtiger Tumorsuppressor, d. h. ein Protein, das die Zellentwicklung steuert, auf genetischer Ebene verloren gegangen ist. Bislang war bekannt, dass das Sézary-Syndrom durch eine falsche Aktivierung eines bestimmten zellulären Signalweges in den Krebszellen gekennzeichnet ist. Der in Greifswald gefundene Gendefekt liefert nun eine Erklärung für die „falsche Aktivierung“ in den Krebszellen.
    Weiterhin gelang es, ein intaktes Gen im Laborversuch wieder in Sezary-Syndrom-Krebszellen zu verpflanzen und das Zellwachstum dadurch deutlich zu verlangsamen. Die Arbeiten dienen als Grundlage für die Entwicklung neuer Therapiekonzepte für das Sézary-Syndrom. Die Ergebnisse der Untersuchungen erscheinen demnächst in der Druckausgabe der Fachzeitschrift „Leukemia“.

    Weitere Informationen

    Ansprechpartner an der Universität Greifswald
    Prof. Dr. med. Christian Andreas Schmidt
    Klinik und Poliklinik für Innere Medizin C Hämatologie und Onkologie – Transplantationszentrum Palliativmedizin
    Sauerbruchstraße, 17475 Greifswald
    Telefon 03834 86-6665
    christian.schmidt@uni-greifswald.de


    Weitere Informationen:

    http://www.nature.com/leu/journal/vaop/ncurrent/full/leu2011101a.html - Zugang zum Artikel in der Internetausgabe der Fachzeitschrift Leukemia
    http://www.medizin.uni-greifswald.de/tzentrum/ - Tumorzentrum Vorpommern
    http://www.uni-greifswald.de/informieren/pressestelle/download-presseinformation... - Fotodownload


    Bilder

    Bild einer Sézary-Zelle, die bei einer Erkrankung am Sézary-Syndrom im Blut gefunden wurde.
    Bild einer Sézary-Zelle, die bei einer Erkrankung am Sézary-Syndrom im Blut gefunden wurde.
    Die Fotos könne in höherer Auflösung für redaktionelle Zwecke kostenlos heruntergeladen werden. Fotos: Dr. Busemann
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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