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13.10.2004 19:44

Max-Delbrück-Medaille für Pionier der Behandlung von Herzinsuffizienz und Bluthochdruck

Barbara Bachtler Kommunikation
Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch

    S p e r r f r i st: Donnerstag, 14. Oktober 2004, 17.00 Uhr

    Für seine "herausragenden Beiträge in der Erforschung und der Therapie von Herz-Kreislauferkrankungen" hat der Kardiologe und Forscher Prof. Victor J. Dzau von der Duke Universität in Durham/North Carolina (USA) am Donnerstag, den 14. Oktober 2004, die Max-Delbrück-Medaille erhalten. Sie wurde ihm von Dr. Joachim-Friedrich Kapp von der Schering AG in der Berliner Charité überreicht. "Dr. Dzau hat in den vergangenen 30 Jahren grundlegende Mechanismen der Entstehung von Herz-Kreislauferkrankungen entdeckt und neuartige Behandlungsmethoden entwickelt", sagte Dr. Kapp in seiner Laudatio. "Dr. Dzau ist ein Pionier in der Behandlung der Herzschwäche (Herzinsuffizienz) sowie des Bluthochdrucks", betonte er. Er nannte in diesem Zusammenhang vor allem die Behandlung der Herzinsuffizienz mit so genannten ACE-Hemmern. Weiter entwickelte Prof. Dzau gen- sowie zelltherapeutische Ansätze zur Behandlung von Herz-Kreislaufkrankheiten. Dazu gehört unter anderem eine Gentherapie, die Bypass-Operationen zu nachhaltigem Erfolge verhelfen soll, indem sie verhindert, dass die als Überbrückung (Bypass) transplantierten Venen verstopfen. Dieser Therapieansatz ist zur Zeit in den USA in zwei großen multizentrischen Studien in der klinischen Erprobung (Phase III Studie). Prof. Dzau verbindet nicht nur Grundlagenforschung mit klinischer Forschung, sondern ist auch als Unternehmer aktiv. Ende der 90er Jahre gründete er in Kalifornien zwei Biotech-Firmen (Clingenix und Corgentech), von denen die letztgenannte die klinischen Bypass-Studien koordiniert.

    Victor Dzau wurde 1947 in Schanghai, China geboren, wo sein Vater ein Chemieunternehmen besaß und an der dortigen Universität lehrte. Nach der Enteignung floh die fünfköpfige Familie 1950 nach Hongkong. 15 Jahre später konnte sein Vater ihm ein Medizinstudium an der McGill Universität in Montreal/Kanada ermöglichen. Die beiden Schwestern Victor Dzaus kamen 1968 und 1970 nach Kanada, 1972 folgten seine Eltern. 1972 ging Victor Dzau nach seiner Promotion an der McGill Universität an das Cornell Medical Center nach New York, USA, 1973 nach Boston an das Brigham and Women`s Hospital der Harvard Universität, wo er 1984 die Leitung der Abteilung für Gefäßmedizin und Arteriosklerose übernahm. Von 1990 bis 1996 war er Direktor des Instituts für Medizin an der Stanford Universität in Kalifornien. 1996 kehrte er an die Harvard Universität zurück, wo er die gesamte Kardiologische Klinik und Forschung leitete. Seit Sommer 2004 ist er Direktor des Medizinischen Zentrums der Duke Universität.

    Prof. Dzau erhielt zahlreiche Ehrungen im In- und Ausland. Er ist Mitglied der Academia Sinica der Volksrepublik China sowie der European Academy of Sciences and Arts, Ehrenmitglied der Royal Society of Medicine in Großbritannien und "Distinguished Scientist" der American Heart Association. Er ist Berater der National Institutes of Health (NIH) in den USA und beriet auch die Regierungen Kanadas, Südafrikas und Taiwans in Fragen der Biomedizin und der Gesundheitssysteme. Er verfasste über 300 Publikationen und Übersichtsartikel und schrieb zehn Fachbücher.

    Die Max-Delbrück-Medaille wird seit 1992 jährlich an einen herausragenden Wissenschaftler im Rahmen der "Berlin Lectures on Molecular Medicine" vergeben, die das MDC mit anderen Berliner Forschungseinrichtungen und der Schering Forschungsgesellschaft veranstaltet. Der erste Berlin Lecturer war Prof. Günter Blobel von der Rockefeller Universität New York, Medizinnobelpreisträger von 1999. Es folgten der Genetiker und Medizinnobelpreisträger Prof. Sydney Brenner (Universität Cambridge/Großbritannien), der Neurobiologe Jean-Pierre Changeux (Pasteur-Institut, Paris/Frankreich), der Krebsforscher Prof. Robert A. Weinberg (Whitehead Institute Cambridge/USA), der Prionenforscher Prof. Charles Weissmann (Universität Zürich/Schweiz), der Genforscher Prof. Svante Pääbo (Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie, Leipzig), der amerikanische Chemienobelpreisträger von 1980 Paul Berg (Stanford Universität/Kalifornien) und die amerikanische Biochemikerin Prof. Joan Argetsinger Steitz (Yale Universität, New Haven/Connecticut). 2001 hatte Prof. Eric Lander (Whitehead Institute) die Max-Delbrück-Medaille erhalten, 2002 Prof. Roger Y. Tsien (Howard Hughes Medical Institute (HHMI) und University of California San Diego, La Jolla, USA) und 2003 Prof. Ronald D. G. McKay vom National Institute of Neurological Disorders and Stroke (NINDS), Bethesda, USA.

    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch
    Robert-Rössle-Str. 10
    13125 Berlin
    Barbara Bachtler
    Tel: 030/94 06 - 38 96
    Fax: 030/94 06 - 38 33
    e-mail:bachtler@mdc-berlin.de
    http://www.mdc-berlin.de


    Bilder

    Prof. Victor J. Dzau (Duke Universität/USA) erhält Max-Delbrück-Medaille
    Prof. Victor J. Dzau (Duke Universität/USA) erhält Max-Delbrück-Medaille

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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