Zunehmende Pluralisierung von religiösen, sprachlichen und nationalen Zugehörigkeiten ist kennzeichnend für westeuropäische Einwanderungsgesellschaften. Hierzu tragen die Nachkommen aus immigrierten Familien insofern maßgeblich bei, als sie, etwa in Deutschland oder Frankreich, zum Beispiel eine Zugehörigkeit zum Islam, zur kabylischen Sprachkultur oder zur palästinensischen Gemeinschaft konstruieren. Sind diese Zugehörigkeitskonstruktionen Ausdruck für ein postkoloniales empowerment oder stehen sie für die Illusion einer Selbstverwirklichung, die auf der Verinnerlichung institutionalisierter Herrschaftsverhältnisse beruht?
Wenn die Nachkommen postkolonialer Einwanderung ihre transnational imaginierten Gemeinschaften beschreiben, äußern sie gleichzeitig Kritik an den etablierten Machtasymmetrien. Diskutiert wird, inwieweit und inwiefern die Kritik an staatlichen Institutionen ein zentrales Moment für die Konstruktion von transnationalen Zugehörigkeiten ist. Strukturiert diese Kritik die Zugehörigkeitskonstruktionen? Ist sie Ausdruck für die individuelle Selbstbestim-mung der Nachkommen postkolonialer Einwanderung? Spiegelt sie eine Partizipation an den politischen Auseinandersetzungen in den westeuropäischen Einwanderungsgesellschaften wider? Darüber hinaus wird gefragt, ob und in welchem Maße die, mit Zugehörigkeitskonstruktionen begründete, Kritik auf der politischen Ebene anerkannt und beantwortet wird.
Dr. Nikola Tietze, Soziologin; Wissenschaftlerin im Arbeitsbereich "Nation und Gesellschaft" des Hamburger Instituts für Sozialforschung
Moderation: Martin Bauer, M.A., Philosoph, Literatur- und Religionswissenschaftler; Redakteur der Zeitschrift "Mittelweg 36" des Hamburger Instituts für Sozialforschung
Ort: Hamburger Institut für Sozialforschung, Mittelweg 36, 20148 Hamburg
Beginn: 20 Uhr
Eintritt: frei
Hinweise zur Teilnahme:
Beginn: 20 Uhr (Einlass ab 19.30 Uhr); keine Voranmeldung möglich
Termin:
02.04.2012 20:00 - 21:30
Veranstaltungsort:
Hamburger Institut für Sozialforschung
Mittelweg 36, Raum 106, 1. Stock
20148 Hamburg
Hamburg
Deutschland
Zielgruppe:
Studierende, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Gesellschaft, Politik
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
09.02.2012
Absender:
Dr. Regine Klose-Wolf
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event38596
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