Jahr für Jahr gehen allein rund 75 Milliarden Tonnen an fruchtbaren Böden verloren, meist infolge schlechter Bewirtschaftung. Wasserarmut und Nahrungsmittelkrisen sind die typischen Folgen. Das Phänomen der Bodendegradation lässt sich weltweit beobachten: In Spanien sind bereits 40% des Landes davon beeinträchtigt. Global gesehen sind heute mehr als 1,5 Milliarden Menschen vom Verlust an fruchtbaren Böden und dessen Folgen betroffen. Wirkungsvolle Gegenstrategien sind aber vorhanden, gute Nachrichten also auch? Mehr als 2 Milliarden Hektar Land ließen sich zum Beispiel wiedergewinnen, indem degradierte Böden zum Schutz mit Bäumen bepflanzt werden und die Nutzung stärker an die natürlichen Bedingungen angepasst wird. Eine derartige Wiederherstellung der Bodenfruchtbarkeit im Sinne eines nachhaltigen Bodenmanagements wäre eine effiziente Möglichkeit, dauerhaft mehr Nahrungsmittel anzubauen, Wasserreservoire zu erhalten, den Klimawandel einzudämmen und somit Armut zu bekämpfen. Praktische Lösungen, um den Verlust an fruchtbaren Böden zu verringern, existieren bereits auf vielen verschiedenen Ebenen und werden erfolgreich praktiziert. Dennoch nimmt die Produktivität der Böden weltweit weiter ab. Beispielsweise in China, wo jährlich Verluste von rund 6,5 Milliarden USD auf die fortschreitende Bodendegradation zurückgeführt werden oder in weiten Teilen Afrikas, wo 485 Millionen Menschen direkt von Wüstenbildung als Folge der Bodendegradation beeinträchtigt sind. Mehr Engagement, um fruchtbare Böden zu erhalten und zurückzugewinnen, ist also dringend notwendig. Die Konferenz zur Nachhaltigen Entwicklung der Vereinten Nationen (Rio+20) bietet eine wichtige Gelegenheit, das Problem des fortschreitenden Verlustes fruchtbarer Böden zu adressieren, an die breite Öffentlichkeit aber auch an Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft. Denn nachhaltiges Bodenmanagement hat sich in der Praxis noch lange nicht durchgesetzt. Erst wenn dies der Fall ist, kommen auch wieder mehr gute Nachrichten für den internationalen Bodenschutz. Vor welchem Ausmaß an Degradation wir derzeit stehen, wie ein nachhaltiges Bodenmanagement etabliert werden kann und was wir deswegen von der Rio+20 Konferenz erwarten, möchten wir mit Ihnen diskutieren, bei einem Round-Table-Gespräch mit Fachleuten aus Politik und Wissenschaft am 23. Mai in Berlin. Dabei möchten wir Ihnen die Gelegenheit geben, sich intensiv mit dem Thema Bodendegradation auseinander zu setzen und Ihre Berichterstattung zur Riokonferenz im Juni vorzubereiten.
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
23.05.2012 15:00 - 18:00
Veranstaltungsort:
Haus der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH,
Reichpietschufer 20
10785 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, Wissenschaftler
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Umwelt / Ökologie
Arten:
Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung, Seminar / Workshop / Diskussion, Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
16.05.2012
Absender:
Stephan Haufe
Abteilung:
Pressestelle
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event39771
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