Was ist ein Dämon? Formen und Erscheinungsweisen, Funktionen und Deutungen haben sich seit der Antike vielfach gewandelt, so dass eine epochenübergreifende und systematische Begriffsbestimmung kaum möglich ist. Hingegen erscheinen Dämonen, die in der Antike Mittlerfiguren zwischen den Göttern und den Menschen waren, als Produkt und Ergebnis vielfältiger Dämonisierungsakte. Im christlichen Mittelalter und in der Frühen Neuzeit wurden Dämonen immer eindeutiger als böse Wesen verstanden, die den Menschen schadeten. Goethes Konzept des ‚dämonischen Menschen‘ dämonisiert die Verbindung von beeindruckender und zugleich angsteinflößender Genialität.
Den sich historisch wandelnden Vorstellungen von Dämonen und metaphorischen Dämonisierungen gilt das vordringliche Interesse der Tagung. Als Figuren und Figurationen des Wissens treten Dämonen auf der Basis spezifischer epistemischer Voraussetzungen auf, die ihren Erscheinungs- und Wirkungsweisen, aber auch ihren Botschaften an die Menschen eingezeichnet sind. Die besondere Aufmerksamkeit der Tagung gilt der sprachlichen und künstlerischen Medialität von Dämonenauftritten, ihren spezifischen Rhetoriken und diskursiven Mustern. Gleichermaßen diskutiert werden Prozesse der Fiktionalisierung, die von den mit Trug und Schein operierenden Dämonen ausgehen, deren Erscheinen aber auch allererst möglich machen.
Hinweise zur Teilnahme:
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Termin:
08.04.2025 - 09.04.2025
Veranstaltungsort:
Philosophikum der Universität Münster
Hörsaal 102
Domplatz 2
48143 Münster
Nordrhein-Westfalen
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Religion, Sprache / Literatur
Arten:
Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung
Eintrag:
28.03.2025
Absender:
Finnja Buttermann
Abteilung:
Zentrum für Wissenschaftskommunikation
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event78985
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