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17.06.2025 - 17.06.2025 | Essen

Buchvorstellung: Ich-Sagen. Genealogie der Situiertheit

Florian Sprenger präsentiert sein neues Buch Ich-Sagen. Genealogie der Situiertheit (August Verlag 2025).

Eine Position einnehmen, den eigenen Standpunkt benennen und das Motiv des Sprechens in dieses Sprechen einfließen zu lassen, in der Wissenschaft war das lange verpönt. Doch in den letzten Jahrzehnten ist es zu einem elementaren Sprechakt geworden. Warum verspüren wir zunehmend das Bedürfnis, unsere Aussagen auf unseren Platz in der Gesellschaft zu beziehen?

Ist es nicht irrelevant, von wo aus ich spreche und wer ich bin, weil allein zählt, was ich sage? Oder beeinflusst der Ort, von dem aus ich spreche, doch mit, was ich sagen oder nicht sagen kann? Diese gegenwärtig hitzig diskutierten Fragen verweisen auf das, was seit den späten 1980er Jahren Situiertheit genannt wird: die Annahme, dass Wissen parteiisch ist, dass das, was jemand sagt, von Voraussetzungen und Bedingungen, von Privilegien, blinden Flecken oder Diskriminierungen seiner oder ihrer Position abhängt, weil das, was wir tun, wissen oder denken, stets in unsere Situation eingebettet ist.

In Ich-Sagen skizziert der Medienwissenschaftler Florian Sprenger die Begriffs- und Wissensgeschichte dieser Annahme: Um zu verstehen, wie Praktiken und Sprechakte des Situierens eine derartige Aufladung erfahren konnten, reicht es nicht, in der Gegenwart zu bleiben und die oft ungenaue Debatte um Identitätspolitik aufzuschlüsseln. Vielmehr ist es nötig, über die aktuellen Verwendungen des Begriffs der Situiertheit hinaus einen weiten Bogen zu spannen und seiner verwinkelten Geschichte durch Kritische Theorie, Phänomenologie und feministische Erkenntnistheorie zu folgen.

Im Anschluss an seinen Vortrag diskutiert Sprenger mit Gastgeber Morten Paul Konjunkturen des „Ichs“ im wissenschaftlichen Sprechen und Schreiben. Sie fragen danach, wie sich überhaupt ein Buch über das Ich-Sagen schreiben lässt, das die Aufforderung zur Situierung ernst nimmt und zugleich kritisch befragt.

Hinweise zur Teilnahme:
Referent
Florian Sprenger, Ruhr-Universität Bochum

Moderation
Morten Paul, KWI

Teilnahme vor Ort
Die Veranstaltung ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Teilnahme via Zoom
Für eine Teilnahme via Zoom folgen Sie beizeiten dem Link auf der KWI-Website.

Veranstalter
Eine Veranstaltung des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen (KWI).

Termin:

17.06.2025 ab 18:30

Veranstaltungsort:

Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI), Online (Zoom) & Gartensaal
Goethestraße 31
45128 Essen
Nordrhein-Westfalen
Deutschland

Zielgruppe:

Journalisten, jedermann

E-Mail-Adresse:

Relevanz:

überregional

Sachgebiete:

Kulturwissenschaften, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Sprache / Literatur

Arten:

Vortrag / Kolloquium / Vorlesung

Eintrag:

30.04.2025

Absender:

Anna Abbenhaus

Abteilung:

Pressestelle

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event79218


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