Neurowissenschaftliche Studie belegt Wirkung von Musiktherapie bei Tinnitus
Der mit 5.000 Euro dotierte Sigrid und Viktor Dulger Preis 2008 wurde am 26. September 2008 im Foyer der SRH Hochschule an ein interdisziplinäres Forscherteam verliehen für den neurowissenschaftlichen Wirkungsnachweis von Musiktherapie bei chronischem Tinnitus. An der von der Klaus Tschira-Stiftung finanzierten, interdisziplinären zweijährigen Studie waren die Fakultät für Musiktherapie der SRH Hochschule Heidelberg, das Deutsche Zentrum für Musiktherapieforschung, die Hals-Nasen-Ohrenklinik der Universität Heidelberg und die Neuroradiologische Klinik der Universität des Saarlandes in Homburg beteiligt.
"Die Wissenschaftler konnten durch bildgebende Verfahren zeigen, dass die alleinige Anwendung von Musiktherapie als psychotherapeutisches Verfahren, d. h. Musiktherapie ohne andere Heilmaßnahmen, einen nachweisbaren Effekt in der Struktur des Gehirns von Tinnituspatienten bedingt", fasste Christina Dulger in ihrer Laudatio die Entscheidung der Jury zusammen, den Sigrid und Viktor Dulger-Preis 2008 an die Forschergruppe zu verleihen.
Nicht nur habe sich das Forscherteam mit einer für die Volksgesundheit höchst bedeutsamen Erkrankung befasst, unterstrich Dulger die Entscheidung der Jury, diese Studie mit dem Preis auszuzeichnen. Besonders hervorzuheben sei die Entwicklung eines evidenzbasierten, wirksamen und nachhaltigen Therapieverfahrens, das sich an aktuellen medizinischen Erkenntnissen orientiere.
Die Forschergruppe konnte erstmals durch bildgebende Verfahren die Wirkung des musiktherapeutischen Behandlungskonzepts auf neurowissenschaftlicher Ebene nachweisen. Dr. rer. nat. Christoph Krick von der Neurologischen Universitätsklinik Homburg, der zusammen mit Prof. Dr. Hans Volker Bolay, Dekan der Fakultät für Musiktherapie, den Preis stellvertretend für das Forscherteam entgegennahm, zeigte, dass die mikroanatomischen Veränderungen im Gehirn eindeutig mit der Linderung der klinischen Symptome in Zusammenhang stehen. "Die Kernspinaufnahmen weisen darauf hin, dass durch die Musiktherapie jene Gehirnareale angesprochen werden, die im Verdacht stehen, die krankhafte Verstärkung der klinisch relevanten Symptome zu vermitteln", sagte Krick.
"Mit diesem klinisch-wissenschaftlichen Wirkungsnachweis haben wir grundlegende Erkenntnisse gewonnen, die einen entscheidenden Einblick in den Wirkmechanismus der Musiktherapie liefern", unterstrich Bolay die Bedeutung des Forschungsprojekts. Dies sei nicht nur für die gesamte Entwicklung der Musiktherapie in Deutschland ein wichtiger Aspekt, sondern vielmehr sollen weitere Studien Aufschlüsse über die genauen Wirkfaktoren geben, fügte er hinzu.
Der Sigrid und Viktor Dulger Preis wird alle zwei Jahre für innovative Forschungsleistungen im Gesundheitsbereich verliehen. Der Preis der Viktor und Sigrid Dulger-Stiftung in Heidelberg soll Wissenschaftler darin unterstützen, nicht nur herausragende Konzepte zu entwickeln, sondern diese auch hinsichtlich der praktischen Anwendung zu überprüfen. "Zentrales Kriterium für die Vergabe des Preises ist der nachweisbare Erkenntniszuwachs im Verstehen und Behandeln von Krankheiten zum Wohle eines repräsentativen Personenkreises unserer Gesellschaft", betonte Dulger bei der Überreichung.
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Abdruck honorarfrei/Belegexemplar erbeten
Weitere Informationen:
Deutsches Zentrum für Musiktherapieforschung
(Viktor Dulger Institut) DZM e. V.
Ansprechpartnerin: Michaela Schneider M.A.
Telefon: + 49 (0) 62 21-83 38 60
Telefax: + 49 (0) 62 21-83 38 74
E-Mail: dzm@fh-heidelberg.de
www.dzm.fh-heidelberg.de
www.musik-heilt.de
Criteria of this press release:
Medicine
transregional, national
Contests / awards, Research projects
German
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