„Ein großartiger Erfolg und eine tolle Anerkennung“, kommentierte Professor Martin Erhardt die Genehmigung, ein Promotionskolleg an der Hochschule Pforzheim einrichten zu dürfen. In Kooperation mit der Universität Tübingen können künftig ausgezeichnete Studierende der Informationstechnologie der Hochschule Pforzheim den Doktorgrad erwerben. Die Kooperation der beiden Bildungseinrichtungen erhielt eines von acht Promotionskollegs, die das ba-den-württembergische Wissenschaftsministerium Ende Dezember 2010 be-willigte.
Das Promotionsrecht haben in Deutschland die Universitäten. „Wenn Fach-hochschulen ihren Studierenden die Möglichkeit bieten können, den Doktor abzulegen, ist dies etwas Besonderes und zeigt die Qualität der Forschung an der Hochschule“, erklärte Professor Mario Schmidt, Leiter des Instituts für Angewandte Forschung an der Hochschule Pforzheim. Über Forschungsar-beiten, die sich um das Thema „Entwurf und Architektur Eingebetteter Sys-teme“ drehen, können Studierende der beiden Pforzheimer Masterstudien-gänge Embedded Systems und Information Systems künftig den Doktortitel erwerben. Verantwortlich für dieses hochkarätige Projekt in Kooperation mit der Tübinger Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften ist der Pforz-heimer Professor für Informationstechnik, Dr. Thomas Greiner.
Das Promotionskolleg erforscht den Entwurf und die Architektur eingebetteter Systeme. Bei eingebetteten Systemen handelt es sich um Hardware-Software-Systeme, die das Herz vieler moderner Produkte vom Auto über den Maschinenbau bis zur Kommunikationstechnik ausmachen. Diese Sys-teme übernehmen weitgehend unsichtbar eine Vielzahl von Steuerungs- und Überwachungsaufgaben. Sie sind die Basis der technologischen Entwicklung in wesentlichen Schlüsselbranchen und gelten als strategisch wichtiges Technologiefeld. Sie verfügen über ein enormes Innovations- und Wachs-tumspotenzial und bieten entsprechende Chancen für die Wirtschaft – unter Einbezug des Mittelstands.
Die Entwicklung dieser eingebetteten Systeme ist äußerst komplex. Damit beispielsweise die Sicherheitstechnik im Fahrzeug reibungslos funktioniert – also die einzelnen Komponenten ineinandergreifen – muss vor der eigentli-chen Produktion eine Vielzahl von Entscheidungen getroffen werden. Der anscheinend einfache Vorgang, das beim Bremsen auf rutschiger Straße das Auto stabilisiert und die Räder nicht blockiert werden, bedarf im Hintergrund zahlreicher Rechenleistungen. Wie wird ein solches Zusammenspiel aufge-baut und wie können Software und Hardware miteinander sinnvoll gekoppelt werden? Diese zunehmenden Anforderungen an die digitale Signalverarbei-tung müssen sinnvoller Weise frühzeitig berücksichtigt werden. Ziel des Pro-motionskollegs ist unter anderem die Entwicklung von standardisierten Ver-fahren in diesem Zusammenhang. Diese Verfahren – vereinfacht ausgedrückt eine Art abgestufte Checklisten - würden den Entwicklungsprozess grund-sätzlich erleichtern. Es wäre möglich, frühzeitig alle Komponenten zu berück-sichtigen. Der Prozess würde einfacher, zeit- und kostensparender. Embed-ded Systems gelten als einer der Wachstumsfaktoren für die baden-württembergische Wirtschaft. Allerdings könne das prognostizierte Potenzial von der Industrie nur ausgeschöpft werden, wenn eben diese Vereinfachung gelänge, erklärte Dr. Greiner.
Mit dem Promotionskolleg setzt die Hochschule zügig die Empfehlung des Wissenschaftsrats um, der die Einrichtung solcher Kollegs zur weiteren Ent-wicklung des Hochschulprofils ausdrücklich empfiehlt. Ab Mitte des kommen-den Jahres 2011 können bis zu zehn Stipendien vergeben werden. Das Kol-leg wird gemeinschaftlich von Professor Greiner und seinem Kollegen von der Universität Tübingen Professor Wolfgang Rosenstiel geleitet. Vorerst ist eine Laufzeit bis 2015 vorgesehen.
Professor Dr. Thomas Greiner
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Typische Vorgehensweise zum Entwurf eingebetteter Systeme
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Criteria of this press release:
Journalists
Electrical engineering, Information technology
transregional, national
Research projects, Studies and teaching
German
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