Auf Antrag der Hochschule Fresenius hat das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst Dr. Stefan Gröner und Dimitri Popov zu Professoren berufen. Vergangene Woche hielten sie in München ihre Antrittsvorlesungen. In ihren Vorträgen gaben sie einen Einblick in ihre Forschungs- und Lehraktivitäten.
Prof. Dr. Stefan Gröner, Studiendekan Corporate Communication, erklärte in seiner Antrittsvorlesung “Digitale Disruption: Ende oder Chance für die Zeitschriftenindustrie” das Phänomen der digitalen Transformation. So beschrieb er, wie Verlage und Medienhäuser mit den Entwicklungen des Internets zu kämpfen haben. So sind die Leserzahlen von Tageszeitungen und Magazinen hierzulande seit 2010 stetig gesunken, einige Publikationen wurden in der Zwischenzeit komplett eingestellt.
„Gerade der Publishing-Markt hat in den vergangenen zwei Dekaden mehrere disruptive Phasen durchlaufen“, erklärte Gröner und bezog sich mit dem Begriff auf markteinschneidende Technologieveränderungen. Auf dem Publishing-Markt seien das in erster Linie durch das Internet und die mobile Kommunikation hervorgerufene Veränderungen gewesen. „Um die Jahrtausendwende, als sich das Internet immer mehr zum Massenphänomen entwickelte, haben es die Medienhäuser verpasst, von Anfang an Bezahlmodelle für die Nutzung digitaler journalistischer Inhalte zu entwickeln. Über die Jahre haben sich die Menschen an den Free-Content gewöhnt – und jetzt müssen sie wieder dazu erzogen werden, für Artikel zu bezahlen, und das ist ein langer, mitunter schmerzhafter Prozess“, schilderte Gröner ein aktuelles Problem der Medienindustrie. Im Verlauf seines Vortrags identifizierte er noch weitere Herausforderungen für den Publishing-Markt der Zukunft und wagte schließlich einen Ausblick auf die zukünftige Verlagslandschaft.
Die Erfolgsgeschichte eines „Viralen Hits“
Auch der zweite Redner des Nachmittags, Prof. Dmitri Popov, Studiendekan 3D-Design und Management und Medien und Kommunikationsmanagement (berufsbegleitend) an der Hochschule Fresenius München, beschäftigte sich in seinem Vortrag mit der Digitalisierung – mit dem bekannten Phänomen der Viralen Webvideos. Eines davon spielte er dem Publikum gleich zu Beginn vor: den Clip „Charlie bit my finger – again!“, der vor rund zehn Jahren von einem britischen Ehepaar bei YouTube hochgeladen wurde und dort heute mit über 840 Millionen Aufrufen das meistgesehene nichtkommerzielle Video ist. Die rund einminütige Amateuraufnahme zeigt, wie Charlie Davies-Carr, der kleine Sohn des Ehepaars, seinem Bruder Harry in den Finger beißt. Heute gibt es auf YouTube mehr als 2.000 Interpretationen, Parodien oder Remixes von dem Video, die man weltweit gedreht hat, und die Familie Davies-Carr betreibt einen eigenen Channel mit über 300.000 Abonnenten.
Popov hat sich in Lehre und Forschung viel mit dem Clip auseinandergesetzt und versucht, das Geheimnis seines Erfolgs zu lüften. Dabei hat der studierte Filmwissenschaftler festgestellt, dass das kurze Video dramaturgisch sehr nahe an den idealen Aufbau eines Hollywood-Drehbuchs herankommt – zumindest, wenn man die Theorie bemüht. Dennoch gibt Popov zum Abschluss zu bedenken: „Es gibt kein Rezept, wie man aus einem Video einen viralen Hit macht. Doch wenn man versteht, warum ein Video viral ging, versteht man ein wenig besser, wie die modernen Medien ticken!“
Zu den Professoren
Prof. Dr. Stefan Gröner war nach seinen Studien der Kommunikationswissenschaft und der Betriebswirtschaftslehre viele Jahre in leitenden Funktionen (u.a. Verlagsleiter, Geschäftsführer) bei führenden deutschen Medienhäuser wie Gruner + Jahr und Bauer Media Group angestellt. Seit seiner Promotion und langjähriger Dozententätigkeit an der Ludwig-Maximilians-Universität München ist er als Professor und Studiendekan bei der Hochschule Fresenius sowie als Strategieberater und Interimsmanager für Kunden aus der Medien-, Lifestyle und Gesundheitsindustrie tätig.
Prof. Dimitri Popov studierte an der Staatlichen Filmhochschule in Moskau Filmwissenschaften und absolvierte sein Studium mit Auszeichnung. Nach seinem Studium war er als Journalist tätig, u.a. als stellvertretender Leiter und Redakteur verschiedener russischer Magazine sowie fester freier Redakteur im Ressort Dokumentation des Nachrichtenmagazins FOCUS. Neben seiner Tätigkeit an der Hochschule Fresenius ist er Geschäftsführer und Co-Inhaber der Trickfilmproduktionsfirma ALLANIMATION.
Ausführliche Informationen finden Sie auf dem Wissenschaftsblog der Hochschule Fresenius: www.adhibeo.de
Criteria of this press release:
Journalists
Art / design, Economics / business administration, Media and communication sciences
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German
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