Prof. Dr. Mirijam Zobel (32), Juniorprofessorin für Chemie an der Universität Bayreuth, ist zum 1. März 2018 in das Junge Kolleg der Bayerischen Akademie der Wissenschaften aufgenommen worden. Die Mitgliedschaft ist bis 2020 mit einer jährlichen Förderung von 12.000 Euro verbunden.
Katalyseprozesse verstehen und Ressourcenverbrauch senken
Die Bayreuther Nachwuchswissenschaftlerin hat sich bereits im Studium mit interdisziplinären Forschungsfragen an der Schnittstelle von Chemie, Physik und Ingenieurwissenschaften befasst. Darauf aufbauend will sie jetzt in einem neuen Projekt ein vertieftes wissenschaftliches Verständnis der „heterogenen Katalyse“ gewinnen. Dies ist der Inbegriff für chemische Prozesse, bei denen die miteinander reagierenden Substanzen einerseits und der Katalysator andererseits verschiedene Aggregatzustände besitzen, also fest, flüssig oder gasformig sind. Im Fokus der Forschungsarbeiten stehen Nanopartikel aus Palladium und Gold. Sie können als heterogene Katalysatoren dabei helfen, den Ressourcen- und Energieverbrauch zu senken – sei es in Drei-Wege-Katalysatoren in Kraftfahrzeugen, in Erdölraffinerien oder in der chemischen Industrie, wenn es darum geht, Grundchemikalien wie Ammoniak im Tonnenmaßstab herzustellen.
Damit diese Potenziale für eine „Grüne Chemie“ industriell genutzt werden können, muss aber zunächst geklärt werden, wie sich die Edelmetall-Nanopartikel im Verlauf der Katalyse verändern. Dafür bedarf es genauer Einblicke in ihren inneren Aufbau. Um die Strukturen der Partikel zu berechnen, bedient sich Prof. Zobel eines noch jungen Forschungsverfahrens, das als „Paarverteilungsfunktion“ (engl.: „Pair Distribution Function“, „PDF“) bezeichnet wird und von ihr bereits sehr erfolgreich in der Nanopartikelforschung angewendet wurde. Ein hochleistungsfähiges Röntgendiffraktometer, das diese Arbeiten künftig weiter voranbringt, wird in Kürze auf dem Campus der Universität Bayreuth aufgestellt werden.
Im Fast Track Programm der Robert Bosch Stiftung
Dr. Mirijam Zobel wurde 1986 in Ochsenfurt geboren. Von 2005 bis 2010 absolvierte sie als Stipendiatin des Elitenetzwerks Bayern das Diplomstudium Chemie- und Bioingenieurwesen an der FAU Erlangen-Nürnberg, wo sie 2015 mit einer Arbeit zu Nanopartikeln und ihren Grenzflächen im Fach Physik promoviert wurde. Für ihre mit ‚summa cum laude‘ bewertete Dissertation erhielt sie 2016 den Staedtler Promotionspreis. Nach einem Postdoc-Aufenthalt an der Universität Aarhus übernahm sie 2017 an der Universität Bayreuth die Juniorprofessur auf dem Gebiet ‚Festkörperchemie – Mesostrukturierte Materialien‘. Im gleichen Jahr folgte die Aufnahme in das Fast Track Programm der Robert Bosch Stiftung, das exzellente Nachwuchswissenschaftlerinnen individuell fördert und auf Führungsaufgaben in der Wissenschaft vorbereitet.
Das Junge Kolleg
Das Junge Kolleg der Bayerischen Akademie der Wissenschaften hat insgesamt 20 Mitglieder, vier von ihnen gehören der Universität Bayreuth an: Dr. Hauke Marquardt (Geowissenschaften), Dr. Lena van Hoven (Musikwissenschaft), Dr. Gilbert Ndi Shang (Literaturwissenschaft) und seit kurzem auch Dr. Mirijam Zobel. Die Kollegiaten sind zugleich außerordentliche Mitglieder der Akademie. Das Junge Kolleg wird vom Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst finanziert.
Kontakt:
Prof. Dr. Mirijam Zobel
Juniorprofessur Mesostrukturierte Materialien
Universität Bayreuth
vorzugsweise per E-Mail: mirijam.zobel@uni-bayreuth.de
Telefon: +49 (0)921 / 55-4355
Prof. Dr. Mirijam Zobel, Juniorprofessorin für Chemie an der Universität Bayreuth.
Foto: Jürgen Rennecke.
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