Die Wissenschaftsgeschichtsschreibung hat grafische Methoden vor allem als Repräsentations- und Darstellungsformen untersucht. Dadurch erlitten sie eine verharmlosende Reduzierung auf ihren anschaulichen Anteil. Ursache dieser Abstraktion ist nicht zuletzt Mareys Epistemologisierung der grafischen Methoden, mit der er sie zum Kern symbolischer Darstellungsformen erklärte, die von Karten über statistische Kurven bis zur Fotografie reichen. Erkauft wurde diese Einseitigkeit historischer Rekonstruktionen durch die Vernachlässigung der Komponenten der Registrierapparate. Man ließ sich durch Bilder verleiten, deutete Kurven als bildähnliche Zeichen und verschmähte dabei den physikalischen Unterbau der Kurvenproduktion, die Sensoren, Registratoren, Transkriptoren und Inskriptoren. Die Tagung ist dazu bestimmt, die latente/verdrängte Physik der grafischen Methoden bewußt zu machen. Dies erfordert eine Geneaologie anderer Machart - eine Genealogie der Maschinenkomponenten, die je nach Zwecksetzung unterschiedlichen Vernetzungen unterworfen wurden und die ihrerseits aus Unterkomponenten bestanden, deren Eigenschaften darüber entschieden, was in Selbsteinschreibungen fixierbar war. Die andere Geneaologie der Selbsteinschreibungsverfahren schaltet also von der Seite des Outputs (Kurven und andere graphische Spuren, Bilder usw.) zur Seite der Inputsequenzierung um: zum Kontakt, zur Übertragung von Impulsen, zu mechanischen Codierungs- und Decodierungssequenzen und dergleichen.
Information on participating / attending:
Date:
11/12/2004 10:00 - 11/13/2004 16:30
Event venue:
Zentrum für Literaturforschung
Jägerstr. 10-11
10117 Berlin
Raum 01
10117 Berlin
Berlin
Germany
Target group:
Scientists and scholars
Email address:
Relevance:
local
Subject areas:
History / archaeology, Language / literature
Types of events:
Entry:
11/09/2004
Sender/author:
Claudia Schulz
Department:
Leibniz-Zentrum Moderner Orient (ZMO)
Event is free:
yes
Language of the text:
German
URL of this event: http://idw-online.de/en/event12553
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