Mit dem Stichwort "Textprofile" sind sämtliche (sprachlichen wie metasprachlichen) Mittel angesprochen, die Texten ihre Gestalt und unterscheidbarkeit nach außen wie ihre spezifische innere Struktur verschaffen. Die Konferenz thematisiert speziell den Anteil, den stilistische Phänomene an der Ausbildung von Textprofilen haben. Dabei setzt sie folgende Schwerpunkte:
- Bei der stilistischen Profilierung von Texten wird die Singularität eines Textes zugleich mit seiner Allgemeinheit und Vergleichbarkeit mit anderen Texten produziert. Was in den Texten in Einheit vorliegt, kann analytisch unterschieden werden, um das Zusammenspiel von interner und externer Profilierung zu ergründen.
- Zum Allgemeinen eines Textprofils zählt nicht zuletzt der - positive oder negative - Bezug auf bereits existente, durch Tradition vermittelte Verfahren von Sinnproduktion. Im kulturellen Kontext wird die stilistische Ausprägung eines Textes zu einem Motor der literarischen Entwicklung.
- Es gibt eine Wissenschaftsgeschichte der Erforschung stilistischer Phänomene, auf die in die Diskussion über den Beitrag von Stil und Schreibweise zur Textprofilierung reflektiert werden soll.
Die Konferenz steht im Zusammenhang mit der Vorbereitung eines Graduiertenkollegs "Textprofile - Mikrostrukturen der Literaturgeschichte". Sie setzt die Anstrengung fort, die mit der Konferenz: "Textprofile intermedial" im Februar 2007 begonnen wurde. Ging es 2007 darum, wie Texte Medien reflektieren oder beliefern, wie verschiedene Medien sich über Texte vermitteln, wie Texte medial verfremdet werden und wie Medien sowie die Reflexion auf sie neue Texte hervorbringen können, so soll nun die Aufmerksamkeit auf den Anteil stilistischer Phänomene an der Profilierung von Texten gerichtet werden. Damit soll das Terrain vermessen werden, das die Einrichtung der konzentrierten Forschungsanstrengung eines Graduiertenkollegs lohnt.
Als Referenten werden Fachleute und Doktoranden von anderen Universitäten und aus Mainz eingeladen. Die Konferenz soll einen weiteren Schritt bei der Erforschung stilistischer Phänomene und ihrer historischen Relevanz leisten, zugleich aber jungen Literatur- und Kulturwissenschaftlern, die ihre erste große wissenschaftliche Arbeit schreiben, einen intensiven Austausch mit auswärtigen Fachleuten ermöglichen. Unter anderem konnte Hans-Ulrich Gumbrecht von Stanford verpflichtet werden, einer der in der westlichen Hemisphäre zur Zeit wohl bekanntesten Geisteswissenschaftler.
Information on participating / attending:
Die Veranstaltung richtet sich vor allem an Wissenschaftler und Studierende, der Festvortrag am Montag ist aber durchaus auch für alle anderen Interessierten offen:
19.30 Uhr Hans Ulrich Gumbrecht (Stanford): Stil, Geste, Stimmung
Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Atrium maximum der Alten Mensa
Date:
10/12/2009 09:00 - 10/14/2009 14:00
Event venue:
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Philosophicum
Alter Fakultätssaal
Jakob-Welder-Weg 18
Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
55099 Mainz
Rheinland-Pfalz
Germany
Target group:
Scientists and scholars, Students
Email address:
Relevance:
transregional, national
Subject areas:
Language / literature, Media and communication sciences
Types of events:
Entry:
07/09/2009
Sender/author:
Petra Giegerich
Department:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Event is free:
no
Language of the text:
German
URL of this event: http://idw-online.de/en/event27988
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