Seit dem Zusammenbruch des Mongolenreichs im 14. Jahrhundert hat Europa für China eine Schlüsselrolle gespielt. Inzwischen sieht sich China mit einer Vielfalt von Modernen konfrontiert, die nicht nur europäische Züge tragen. In den 1930er Jahren wurden Modernisierung und Verwestlichung im wesentlichen mit Europäisierung gleichgesetzt. Auch die USA erschienen in diesem Sinne als westlich. Mittlerweile hat sich in China der Blick geweitet, und die vielen Erscheinungen des »Westens« werden deutlicher wahrgenommen und gegeneinander abgegrenzt. Diese Vielgestaltigkeit des Westens kennzeichnet auch die Handlungsfelder der gegenwärtigen Außen-, Kultur- und Sicherheitspolitik Chinas.
Helwig Schmidt-Glintzer wird die zahlreichen Wege und Sphären des Austauschs zwischen China und dem Westen nachzeichnen, zu dem Indien, der Iran, die arabische Welt und Zentralasien ebenso gehören wie Westeuropa und im weiteren Sinne die USA. Die Revitalisierung alter Strukturen und Verkehrsverbindungen hat die Handlungsoptionen für China deutlich vermehrt. Schmidt-Glintzer fragt danach, wie Europa seine eigene Rolle in diesem neu entstehenden Beziehungsgeflecht sucht, und inwiefern westliches Selbstverständnis und Chinas Verständnis des »Westens« einander widersprechen.
Der öffentliche Vortrag bildet den Auftakt für den Themenschwerpunkt »Europa und die Welt«, mit dem sich das Institut für Europäische Geschichte in Veranstaltungen an die allgemeine und an die wissenschaftliche Öffentlichkeit wendet.
Der Sinologe Prof. Dr. Helwig Schmidt-Glintzer ist Direktor der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. Neben zahlreichen Fachpublikationen zur chinesischen Kultur-, Literatur- und Religionsgeschichte hat er die vielgelesenen Einführungen Kleine Geschichte Chinas (München 2008) und Der Buddhismus (München 2005) veröffentlicht.
Die Veranstaltung des Instituts für Europäische Geschichte findet in Kooperation mit dem Erbacher Hof, Akademie und Tagungszentrum des Bistums Mainz, statt.
Information on participating / attending:
Date:
07/07/2010 19:00 - 07/07/2010 20:30
Event venue:
Haus am Dom
Liebfrauenplatz 8
55116 Mainz
Rheinland-Pfalz
Germany
Target group:
Scientists and scholars, all interested persons
Email address:
Relevance:
transregional, national
Subject areas:
Cultural sciences, History / archaeology, Language / literature, Religion, Social studies
Types of events:
Entry:
07/02/2010
Sender/author:
Stefanie Wiehl
Department:
Geschäftsführung / Öffentlichkeitsarbeit
Event is free:
yes
Language of the text:
German
URL of this event: http://idw-online.de/en/event31868
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).