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03/07/2012 - 03/07/2012 | Berlin

50 Jahre Engagement für gesunde Arbeit

Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin feiert 50-jähriges Bestehen

In diesem Jahr feiert die Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM) den 50. Jahrestag ihrer Gründung. Am 3. Februar 1962 fanden sich in Hamm/Westfalen die Herren Prof. Dr. med. h. c. E. W. Baader, Obermedizinalrat Dr. P. Thomaschewski sowie Dr. G. Fuchs zusammen und beschlossen die Satzung der neu zu gründenden „Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin“, die im Jahr 1992 in „Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin“ umbenannt wurde. Die Eintragung ins Vereinsregister München erfolgte am Freitag, 16. Februar 1962, unter der Bezeichnung „Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin e. V.“. Als wissenschaftliche Fachgesellschaft hat die DGAUM in enger Kooperation mit allen Verantwortlichen den medizinischen Arbeitsschutz in den letzten 50 Jahren in allen wesentlichen Entwicklungen des Faches geprägt, sie hat viele maßgebliche Entscheidungen angestoßen und an deren Umsetzung mitgewirkt. Die Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin war und ist bis heute der Motor für die Entwicklung einer wissenschaftlich fundierten, qualitätsgesicherten Arbeitsmedizin und ebenso der klinischen Umweltmedizin. Sie setzt maßgebliche Impulse zur systematischen Prävention in der deutschen Gesellschaft. Wesentliche Beiträge hierzu liefern auch die wissenschaftlichen Jahrestagungen, die seit Gründung der DGAUM vor 50 Jahren jährlicher stattfinden.

Anlässlich des 50jährigen Bestehens der wissenschaftlichen Fachgesellschaft widmet sich das Februarheft des offiziellen Organs der DGAUM, die Zeitschrift Arbeitsmedizin – Sozialmedizin – Umweltmedizin, als Themenheft der Entwicklung des Faches und aktuellen Gesichtspunkten insbesondere aus den Bereichen Forschung und Lehre. Auf der Homepage der DGAUM (http://www.dgaum.de/) kann das entsprechende Heft der Fachzeitschrift eingesehen werden.

Was sind die Ziele der DGAUM?

Das grundsätzliche Ziel der DGAUM ist es, krankheitsauslösende Einflüsse der Arbeitswelt zu erkennen und zu deren Beseitigung beizutragen, ebenso wie gesundheitsförderliche Aspekte aus Arbeit und Beruf zu identifizieren und systematisch weiterzuentwickeln. Die Erkenntnis lautet: Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz sichert nachhaltig die gesellschaftliche Leistungsfähigkeit. Gefährdungen, Risiken und/oder Schäden der Gesundheit müssen auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse minimiert, die gesundheitsförderlichen Ressourcen der Arbeit dagegen müssen ausgebaut werden.

DGAUM-Kernziele im Bereich der Arbeitsmedizin und klinischen Umweltmedizin:

• Förderung des wissenschaftlichen Meinungsaustausches und der fachlichen Belange auf nationaler und internationaler Ebene
• Entwicklung neuer Konzepte der Primär- (Schadensverhütung), Sekundär- (Früherkennung) und Tertiärprävention (Rehabilitation und Wiedereingliederung)
• Verbreitung der in der Grundlagenforschung und praktischen Arbeit gewonnen Erkenntnisse in der Öffentlichkeit
• Förderung der fachspezifischen und interdisziplinären, arbeitsplatzbezogenen Aus-, Weiter- und Fortbildung
• Integration qualitätsgesicherter, arbeitsmedizinischer und umweltmedizinischer Erkenntnisse in eine gesamtgesellschaftliche Präventionssystematik.

Wie werden die Ziele der DGAUM umgesetzt?

Die Ziele der DGAUM werden durch den Vorstand und ihre Mitglieder umgesetzt, indem sie u.a.
• Ministerien, Behörden, Gremien und Institutionen im In- und Ausland zu fachlichen Themen der Arbeitsmedizin und klinischen Umweltmedizin wissenschaftlich beraten.
• spezielle Angebote zur Aus-, Weiter- und Fortbildung machen.
• sich an der Entwicklung von Maßnahmen der Qualitätssicherung in der Arbeits- und Umweltmedizin beteiligen und deren Umsetzung wissenschaftlich begleiten.
• wissenschaftliche Tagungen veranstalten und deren Ergebnisse veröffentlichen.
• zu aktuellen Themen der Arbeitsmedizin und klinischen Umweltmedizin öffentlich Stellung nehmen.
• sich mit anderen präventivmedizinischen Disziplinen (z.B. der Arbeitswissenschaft und der Versorgungsforschung) vernetzen.
• aktiv zur Entwicklung einer gesamtgesellschaftlichen Präventionssystematik beitragen.

Welche Position vertritt die DGAUM zur Prävention in Deutschland?

Gesundheit ist ein existenzielles Gut. Der Erhalt, die Förderung und die Wiederherstellung von Gesundheit setzt auf der individuellen Ebene das Vorhandensein der notwendigen Kompetenz und der Motivation zur Wahrnehmung von Eigenverantwortung – innerhalb eines leistungsfähigen Gesundheitssystems auf solidarischer Basis – voraus.

Prävention und Gesundheitsförderung besitzen sowohl für den einzelnen Menschen als auch für die Gesellschaft eine zunehmende Bedeutung. Es besteht ein breit getragener Konsens darüber, dass die Stärkung von Prävention und Gesundheitsförderung nicht nur für die Lebensqualität, sondern auch zur ökonomischen Stabilisierung unseres Gesundheitswesens unverzichtbar sind. Hierzu bedarf es einer an bestehende Settingansätze angepassten Systematik von Prävention und Gesundheitsförderung, die sowohl die Verantwortung des einzelnen Menschen, als auch die seiner Umgebung – also ein Zusammenspiel zwischen
Verhaltens- und Verhältnisprävention – fördert.

Der in Deutschland größte gesundheitspolitische Settingansatz und damit der wesentliche Schlüssel zur Prävention sind über 40 Millionen Erwerbstätige, die über bestehende rahmenrechtliche Regelungen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes erreicht werden können. Der Arbeitsmedizin kommt hier als integrierender Faktor eine wesentliche Bedeutung zu. Als präventivmedizinische Disziplin umfasst sie die Wechselbeziehungen zwischen Arbeit und Beruf einerseits sowie Gesundheit und Krankheiten andererseits. Die Rolle der Arbeitsmedizin ist es einerseits, auf gesundheitsgerechte, salutogene Arbeitsbedingungen hinzuwirken, andererseits, die Beschäftigten in den Unternehmen zu befähigen, die individuelle Kontrolle über ihre Gesundheit zu erhöhen und dadurch ihre Gesundheit zu fördern. Eine besondere Herausforderung für die Arbeitsmedizin stellt hierbei der demografische Wandel dar. Bei einer länger werdenden Lebensarbeitszeit müssen ältere Beschäftigte gezielter bei präventiven Maßnahmen berücksichtigt werden. Weitere Herausforderungen an die Arbeitsmedizin sind hierbei u.a. der chronisch Kranke im Erwerbsleben und der Erhalt der Leistungsfähigkeit.

Die Arbeitsmedizin ist darüber hinaus eine integrierende Schnittstelle – zwischen Gesundheitsförderung und ambulanter Primärversorgung, betrieblicher Gesundheitsvorsorge und allgemeiner Prävention sowie medizinischer Rehabilitation und beruflicher Wiedereingliederung – die für alle beteiligten Gesundheitsexperten eine koordinierende Plattform bietet.

Die Forderungen der DGAUM zur Prävention in Deutschland sind:
• Die Verstärkung der präventiven Ausrichtung des gesamten Gesundheitssystems.
• Die Beteiligung des gesamten Systems der sozialen Sicherung und des Bildungssektors an der Gesundheitsförderung und Prävention.
• Die Erarbeitung einer gemeinsamen Perspektive zur Entwicklung der Beschäftigungsfähigkeit der Erwerbsbevölkerung zwischen dem Bundesministerium für Gesundheit und dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales unter Einbeziehung der Erkenntnisse der arbeitsmedizinischen Wissenschaft.
• Die Einbindung der Betriebsärzte in die Systematik der integrierten medizinischen Versorgung der arbeitenden Bevölkerung.
• Die Ausweitung der Unterstützungsmöglichkeiten einer qualitätsgesicherten betrieblichen Gesundheitsförderung durch die Krankenkassen.
• Die Stärkung der Forschung zu den Wechselbeziehungen zwischen Arbeit und Gesundheit.
• Die Qualitätssicherung von Präventionsmaßnahmen in Deutschland.

Information on participating / attending:
Anmeldung per Fax (www.uni-mainz.de/downloads_presse/antwortfax_DGAUM_pk_50jahre.pdf) oder E-Mail (arbeitsmedizin@uni-mainz.de)

Date:

03/07/2012 11:00 - 03/07/2012 13:00

Registration deadline:

03/05/2012

Event venue:

Haus der Begegnung der Ärzte
Kaiserin-Friedrich-Stiftung
Charité Campus Mitte
Robert-Koch-Platz 7
10115 Berlin
Rheinland-Pfalz
Germany

Target group:

all interested persons

Relevance:

transregional, national

Subject areas:

Nutrition / healthcare / nursing, Social studies

Types of events:

Conference / symposium / (annual) conference

Entry:

02/22/2012

Sender/author:

Petra Giegerich

Department:

Kommunikation und Presse

Event is free:

yes

Language of the text:

German

URL of this event: http://idw-online.de/en/event38721


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