Hintergrund:
Wissenschaft zum Mitmachen – Tagfalter-Monitoring Deutschland
Immer wieder schrecken uns Meldungen aus der Presse auf, wonach die Anzahl als auch die Artenvielfalt von Schmetterlingen abnimmt. Als Gründe nennen Experten unter anderen den Klimawandel als auch die Landnutzung durch die Landwirtschaft. Aber stimmt das denn?
Um wissenschaftlich fundierte Aussagen machen zu können, sind Daten über einen längeren Zeitraum notwendig. Hier setzt das vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) koordinierte Projekt „Tagfalter-Monitoring Deutschland“ ein. Über ganz Deutschland verteilt gibt es ungefähr 500 sogenannte Transekte, die von ehrenamtlichen Schmetterlingszählern betreut werden. Ein Transekt ist eine immer gleiche Strecke, die ein Schmetterlingszähler im wöchentlichen Rhythmus zwischen Frühjahr und Herbst abläuft. Idealerweise befindet sich ein solcher Transekt in der Nähe des Wohnortes und hat je nach Landschaft eine Länge von 200 Metern bis zu einem Kilometer.
Neue Zähler sind nach einer Schulung in der Lage, ihren eigenen Transekt zu betreuen und zumindest leicht zu erkennende Schmetterlingsarten zu bestimmen. Die beobachteten Schmetterlinge gibt der Zähler in die Datenbank vom Tagfalter-Monitoring (www.tagfalter-monitoring.de) ein. „Ohne die vielen freiwilligen Helfer wäre ein solche aufwendige und systematische Kartierung von Schmetterlingen nicht möglich“, erläutert Elisabeth Kühn vom UFZ, die das Tagfalter-Monitoring koordiniert. „Leider fehlen uns in manchen Gebieten noch Transekte, um eine flächendeckende Datengrundlage von den Schmetterlingen zu bekommen - so beispielsweise in Halle und im nördlichen Sachsen-Anhalt. Neben dem reinen Erfahrungsaustausch möchten wir bei unserem Schmetterlingstreffen am 16. Juni 2012 vor allem auch neue Zähler für Halle und das nördliche Sachsen-Anhalt gewinnen.“
Informationen über den Bestand von Arten zu bekommen funktioniert flächendeckend nur Dank der Mithilfe von hunderten Freiwilligen, die ehrenamtlich die Natur beobachten, Daten sammeln und es so ermöglichen, langfristige Trends zu erkennen. Moderne Kommunikationsmittel wie Internet oder Fotohandys helfen dabei. So haben beispielsweise über 6500 Freiwillige in ganz Europa beim „Evolution Megalab“ Bänderschnecken beobachtet, um die Anpassung der Schneckengehäuse an den Klimawandels zu studieren.
Am 13. Juli starten Wissenschaftler ein weiteres Mitmachprojekt, das Daten zum Großen Wiesenknopf sammeln wird, um die Rolle dieser Pflanze im Ökosystem Wiese zu untersuchen (http://www.ufz.de/wiesenknopf/). Der Große Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) ist für viele Insekten und andere Wirbellose eine wichtige Nahrungsgrundlage, darunter auch für besonders gefährdete Tagfalter wie die Wiesenknopf-Ameisenbläulinge. Ohne diese Pflanze können diese Schmetterlinge nicht überleben. Im Rahmen des Tagfaltermonitoring Deutschlands sammeln seit 2005 über 500 Freiwillige bundesweit Daten über Schmetterlinge. Dieses Beobachtungsnetz soll jetzt im „Wissenschaftsjahr 2012 – Zukunftsprojekt ERDE“ durch ein Monitoring des Wiesenknopfs ergänzt werden, das vom Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird.
Mehr zum Thema „Citizen Science“, also Wissenschaft zum Mitmachen, lesen Sie in der Juni-Ausgabe des UFZ-Newsletters:
http://www.ufz.de/index.php?de=10690
Information on participating / attending:
Um Anmeldung wird gebeten per Email an elisabeth.kuehn@ufz.de
Date:
06/16/2012 12:00 - 06/16/2012 14:00
Event venue:
Treffpunkt:
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)
Theodor-Lieser-Str. 4
06120 Halle/S.
Sachsen
Germany
Target group:
all interested persons
Email address:
Relevance:
regional
Subject areas:
Biology, Environment / ecology, Zoology / agricultural and forest sciences
Types of events:
Excursion
Entry:
06/12/2012
Sender/author:
Tilo Arnhold
Department:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Event is free:
yes
Language of the text:
German
URL of this event: http://idw-online.de/en/event40029
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