Technische Medien als Erweiterung menschlicher Sinnesorgane stellen heutzutage mit der Weiterentwicklung und Verschaltung jener innovativen Medien neuartige Vernetzungen der verschiedenen Sinnesorgane her. Welchen Einfluss üben diese neuen Assoziationsketten auf die Kreativität und im Besonderen auf die Kunst aus? Welche Beziehung haben Kunst und Wissenschaft?
Im Fokus des Symposiums steht die Frage nach dem Einfluss der Kultur auf die Gehirnaktivität und welche Funktion diese für Wissenschaft und Kunst bereithält. Daneben wird der Begriff der Neuroplastizität thematisiert und in den Vordergrund gerückt: Während in der klassischen Synästhesie ein Sinnesorgan ein anderes partiell übernimmt, verändern die neuen technischen Medien die Beziehung der Sinnesorgane untereinander.
Die wachsenden Kenntnisse im Bereich der Neurowissenschaften über die Arbeitsweisen des Gehirns und damit über die Sinnesdatenverarbeitung fördert das Verständnis über die künstlerische Beurteilung und den Entstehungsprozess von Kreativität. Damit fasst der Begriff der Neuroästhetik kreative Prozesse als Ausdruck von Hirnfunktionen und versucht auf neurobiologischen Grundlagen ästhetische Erfahrungen nachzuvollziehen. Da das synästhetische Programm der Jahrhundertwende (von Skrjabin bis Kandinsky) in der abstrakten Malerei und im Avantgarde-Film der 1920er- und 1930er-Jahre das Kapitel „Seeing Sound“ aufgeschlagen hat, will sich das Symposium im Rahmen des IMATRONIC extended | Festival elektronischer Musik als weiteren Themenschwerpunkt dem Prozess der Verarbeitung von Musik widmen.
Wie bei keinem anderen Prozess werden bei der Verarbeitung musikalischer Informationen die unterschiedlichsten Areale des Gehirns gefordert. Die Auswertung akustischer Reize, das Identifizieren von Melodien und Akkorden oder die neurowissenschaftliche Untersuchung von Emotionen in Verbindung mit Musik sind nur Teilaspekte, die während des Symposiums beleuchtet werden. Durch die Kooperation mit der Hertie-Stiftung, dem größten Träger der Neurowissenschaften in Deutschland, will das ZKM neue Wege für Kunst und Wissenschaft eröffnen: Die Kunst erhält Zugang und neue Inspiration aus dem Bereich der Neurowissenschaften und diese wiederum erhalten die Möglichkeit, Ergebnisse sozial und künstlerisch zu artikulieren.
Referenten des Symposiums sind: Joan Y. Chiao, Shihui Han, Shinobu Kitayama, Peter König, Fiona Newell, Georg Northoff, Shinsuke Shimojo, Julia Simner, Peter Weiss-Blankenhorn, Olaf Breidbach, Thomas Grunwald, Alva Noë, Patricia Pisters, Helga Griffiths, Arijana Kajfes, Warren Neidich, Reto Schölly, Eckart Altenmüller, Udo Dahmen, Israel Nelken, Benjamin Staude und Tim Otto Roth.
Kooperationspartner: Gemeinnützige Hertie-Stiftung
Der erste Teil der Förderung von Innovation und Kreativitätsforschung in den Künsten war das Symposium „Molekulare Ästhetik“ (Juli 2011), das ebenso wie „Neuroästhetik“ zum Ziel hatte, einen interdisziplinären Austausch von Ansichten und Ideen zu initiieren, die zu einer neuen Definition von ästhetischer Erfahrung führen können.
Information on participating / attending:
Anmeldung bei Frau Thieroff unter: thieroff@zkm.de
Konferenzsprache: Englisch
Date:
11/22/2012 - 11/24/2012
Event venue:
ZKM_Medientheater, ZKM_Vortragssaal
76135 Karlsruhe
Baden-Württemberg
Germany
Target group:
Scientists and scholars, Students
Email address:
Relevance:
transregional, national
Subject areas:
Cultural sciences, Medicine, Psychology
Types of events:
Conference / symposium / (annual) conference
Entry:
11/07/2012
Sender/author:
Constanze Heidt
Department:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Event is free:
yes
Language of the text:
German
URL of this event: http://idw-online.de/en/event41692
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