Ein eigenständiges systematisches Werk zu Fragen der Medizin aus der Feder Kants liegt nicht vor. In seinem letzten Werk, dem Streit der Fakultäten aus dem Jahre 1798, äußert sich Kant nur zur Bedeutung und Stellung der Medizinischen Fakultät unter den Fakultäten der Universität. Zeit seines Lebens hat Kant jedoch die Entwicklung der Medizin mit Interesse verfolgt. Mit führenden Ärzten wie Markus Herz, Johann Benjamin Erhard und Christoph Wilhelm Hufeland stand Kant in brieflichem und freundschaftlichem Kontakt. Insbesondere Johann Benjamin Erhard kommt der Verdienst zu, eine vehemente und kontrovers geführte Diskussion über die wissenschaftlichen Grundlagen, Methoden und den Status der Medizin initiiert zu haben. Sie wurde maßgeblich durch Kants kritische Erkenntnistheorie und seine Theorie des organischen Lebens bestimmt.
Der Vortrag stellt nach einem Überblick über Kants Äußerungen zur Medizin Erhards Versuch eines Organons der Heilkunde als das Bemühen dar, unter anderem mit Kants Theorie organisierter Wesen, die Medizin als Wissenschaft zu begründen. Hierbei kommt John Browns System der Medizin und seiner Theorie der Erregbarkeit eine besondere Bedeutung zu, die der alte Kant mit Zustimmung zur Kenntnis nahm. Der Vortrag wird am Ende einen Blick auf Kant in der Medizinethik der Gegenwart werfen.
Information on participating / attending:
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos und steht allen Interessierten offen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Date:
05/07/2013 18:00 - 05/07/2013 19:30
Event venue:
Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
Vortragssaal
Jägerberg 1
06108 Halle (Saale)
Sachsen-Anhalt
Germany
Target group:
all interested persons
Relevance:
regional
Subject areas:
History / archaeology, Medicine, Philosophy / ethics
Types of events:
Presentation / colloquium / lecture
Entry:
04/26/2013
Sender/author:
Caroline Wichmann
Department:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Event is free:
yes
Language of the text:
German
URL of this event: http://idw-online.de/en/event43460
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).