Abgrenzung und Abschottung, Angst vor Fremdem, Intoleranz und Feindseligkeit bis hin zu gewalttätigem Extremismus und Terrorismus begegnen uns im Zeitalter globalisierter ideologischer Konflikte überall auf der Welt. Unterlegenheitsgefühle und ihre gewalttätigen Bewältigungsversuche lassen sich durch Grenzzäune nicht aufhalten, zumal sie in der eigenen Bevölkerung ebenfalls reichlich Nährboden gefunden haben.
Der arabisch-israelische Diplompsychologe Ahmad Mansour spricht über die Ursachen des Islamismus und Wege aus der Radikalisierung. Er thematisiert sowohl die Mechanismen, die Jugendliche anfällig für autoritäre und vermeintlich überlegene Identifikationsangebote machen, als auch die Strategien der Salafisten und die Verantwortung der Familien, der muslimischen Verbände, des sozialen und gesellschaftlichen Umfeldes für die Entscheidung von jungen Menschen für Ausgrenzung und Gewalt. Mansour plädiert für neue Formen der Prävention und Deradikalisierung. Er ist mit den Hintergründen und dem Umfeld des Islamismus bestens vertraut. Seit 2004 lebt er in Berlin und betreut als Psychologe Familien von radikalisierten Jugendlichen. Er arbeitet bei HAYAT, einer Beratungsstelle für Deradikalisierung. Er engagiert sich für Projekte gegen Extremismus, u.a. bei HEROES, einem Projekt gegen Unterdrückung im Namen der Ehre und für Gleichberechtigung. Außerdem ist er Programme Director bei der European Foundation for Democracy. Für seine Arbeit erhielt er den Moses-Mendelssohn-Preis zur Förderung der Toleranz. Er hat zahlreiche Veröffentlichungen zum Thema Salafismus und Antisemitismus vorgelegt. Er ist unter anderem Autor des Buches „Generation Allah – warum wir im Kampf gegen religiösen Extremismus umdenken müssen“. Vor dem Hintergrund seiner eigenen Erfahrungen und seiner konkreten Präventionsarbeit zeigt er beeindruckend, dass eine Deradikalisierung möglich ist. Seine Ansätze zur Prävention werden uns auch Anregungen für den Umgang mit religiösem und politischem Extremismus und der alltäglichen Intoleranz in der eigenen Bevölkerung geben.
Veranstalter des Vortragsabends sind der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) und die Psychologische Hochschule Berlin (PHB) mit Unterstützung des Arbeitskreises Inklusion und der Sektion Politische Psychologie. BDP und PHB sind Mitglied der Charta der Vielfalt.
Information on participating / attending:
Bitte melden Sie sich unter service@psychologische-hochschule.de für den Vortrag an.
Date:
06/07/2016 18:00 - 06/07/2016
Event venue:
Psychologische Hochschule Berlin
Haus der Psychologie
Am Köllnischen Park 2
10179 Berlin
Berlin
Germany
Target group:
Journalists, all interested persons
Email address:
Relevance:
international
Subject areas:
Cultural sciences, Politics, Psychology, Religion, Social studies
Types of events:
Presentation / colloquium / lecture
Entry:
05/25/2016
Sender/author:
Katharina Schmatolla
Department:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Event is free:
yes
Language of the text:
German
URL of this event: http://idw-online.de/en/event54409
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