"Naturwissenschaften und Kulturwissenschaften werden oft als getrennte Sphären verstanden und beschrieben“, erklärt Peter Heering, Professor für Physik und ihre Didaktik an der Europa-Universität Flensburg. „Dabei sind Naturwissenschaften ein wesentlicher Teil unserer Kultur, noch dazu ein spezifisch europäisch geprägter Teil. Denn die Naturwissenschaften, wie wir sie heute betreiben, wurden im 17. bis 19. Jahrhundert vornehmlich in Europa geprägt. Seitdem haben sie sich globalisiert, doch ihr europäischer Entwicklungskontext ist noch erfahrbar“.
Gemeinsam mit Claus Michelsen, Leiter des Instituts für Mathematik und Informatik an der dänischen Syddansk Universitet in Odense, organisiert Peter Heering die viertägige Konferenz in deutsch-dänischer Kooperation. „Naturwissenschaften wie Physik, Chemie und Biologie bilden Modelle der Wirklichkeit aus und nicht die Wirklichkeit an sich ab. Diese Modelle sind historisch gewachsen. Deshalb verstehen wir sie als eine Kulturtechnik, und wir möchten, dass Naturwissenschaften stärker als kulturelle Aktivität wahrgenommen werden“, erklärt Heering.
Für den Physiker, der selbst Experimente mit historischen Instrumenten durchführt, ist dieses Ziel auch ein gesellschaftspolitisches: „Wenn ich die Welt verstehen will, wenn ich an politischen Diskursen etwa über die Energiewende oder die Suche nach einem Atommüllendlager teilnehmen will, komme ich um ein gewisses Verständnis von der Verlässlichkeit und der Begrenztheit naturwissenschaftlichen Wissens nicht umhin“, ist er überzeugt. „Das ist wichtig, damit ich mich nicht blindlings auf sogenannte Expertinnen und Experten verlasse“.
Der kulturwissenschaftliche Zugang zu den sogenannten MINT-Fächern biete auch den Vorteil, Schülerinnen und Schüler für die Fächer interessieren zu können, die sonst schnell frustriert seien. „Das übergeordnete Ziel der IHPST ist es daher, Schulunterricht durch das Wissen darüber, wie Naturwissenschaften entstanden sind und gemacht werden, zu verbessern“, sagt Heering.
Information on participating / attending:
Date:
08/22/2016 14:00 - 08/25/2016 12:00
Registration deadline:
08/22/2016
Event venue:
Europa-Universität Flensburg
Erweiterungsbau (EB)
1 Stock, Raume: EB 160, EB161, EB 162, EB 163
Auf dem Campus 1a
24943 Flensburg
Schleswig-Holstein
Germany
Target group:
Journalists, Scientists and scholars
Email address:
Relevance:
international
Subject areas:
Biology, Chemistry, Cultural sciences, Physics / astronomy, Social studies
Types of events:
Conference / symposium / (annual) conference
Entry:
08/05/2016
Sender/author:
Kathrin Fischer
Department:
Präsidium
Event is free:
yes
Language of the text:
German
URL of this event: http://idw-online.de/en/event55019
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).