Kulturpolitik in Ostmittel- und Südosteuropa spielte zunächst im Kontext der kommunistischen Ideologie eine zentrale Rolle, bei der es nicht nur um Prozesse der Gleichschaltung von Institutionen ging, sondern auch um Einflussnahmen auf die Akteure. Kulturpolitik bedeutete immer auch Normierung von Produktion, Distribution und Rezeption von Kunst und Kultur; in den Anfangsjahren unter dem Primat des ‚sozialistischen Realismus‘, in der Spätphase zumindest unter dem Primat einer parteilich ideologisierten, wenngleich in den einzelnen Ländern unterschiedlichen Einflussnahme. Aus der Perspektive der Künstler stellte sich die Kulturpolitik als eine z.T. existentielle Herausforderung dar, Reaktionsmöglichkeiten bewegten sich im Spannungsfeld zwischen Affirmation und Subversion bzw. Dissidenz.
Mit dem Jahr 1989 war auch in der Kulturpolitik ein fundamentaler Wandel markiert, der die staatliche Kulturpolitik, die Institutionen und Akteure mit den Herausforderungen der Transformation konfrontierte. Bezogen auf das Kultursystem zeigte und zeigt sich u.a. eine Verschiebung von einer Angebots- zu einer Nachfrageorientierung, eine Beschränkung staatlicher Aufgaben, eine Übertragung ökonomischer Maximen / Kalküle auf nicht-ökonomische, auch hochkulturelle Bereiche, ein verändertes Verbraucher- bzw. Kulturnutzerverhalten sowie eine Erosion hochkultureller Formen durch Auflösung der Grenzen zwischen Hoch- und Popularkultur auf künstlerischer, institutioneller und diskursiver Ebene.
Organisatoren der Tagung: Prof. Dr. Reinhard Johler (Eberhard Karls Universität Tübingen) und Prof. Dr. Steffen Höhne (Hochschule für Musik "Franz Liszt", Weimar)
Information on participating / attending:
Date:
10/27/2016 14:00 - 10/28/2016 16:00
Event venue:
Herder-Institut
Vortragssaal
Gisonenweg 5-7
35037 Marburg
Hessen
Germany
Target group:
Scientists and scholars
Email address:
Relevance:
transregional, national
Subject areas:
History / archaeology, Social studies
Types of events:
Conference / symposium / (annual) conference
Entry:
10/26/2016
Sender/author:
Antje Coburger M.A.
Department:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Event is free:
yes
Language of the text:
German
URL of this event: http://idw-online.de/en/event55821
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).