Aufgrund der jüngsten Pandemieentwicklung finden die Vorträge dieser Reihe virtuell statt.
Sie stemmt sich dem vielbeschworenen ‚Ende des Buchs‘ entgegen und feiert seine gedruckte, gebundene Materialität. Trotzdem stellt die Billigsparte von Print-on-Demand wohl den Albtraum schlechthin für Buchliebhaber*innen dar. Auch von Bibliotheken wird sie nur mit spitzen Fingern angefasst, dem Literaturbetrieb gilt sie als Hort der Vanity Press. Sie ist das Schmuddelkind der Branche. Dennoch (oder auch: gerade deshalb) sind ihr billiger Look und ihre mindere Qualität um 2010 zum Markenzeichen einer künstlerischen Subkultur geworden, die Demokratisierung und Selbstermächtigung großschreibt und sich – wie einst die ‚Anti-‘ und ‚Wegwerfbücher‘ der russischen Avantgarde und die programmatisch ‚schlecht gemachten Bücher‘ aus dem Raubdruckmilieu und der Gegenkultur der 1970/80er Jahre – als programmatischer Gegenentwurf zum Establishment in der Kunst-, Literatur- und Buchwelt versteht. Sie stellt die üblichen Kriterien dessen, was ein ‚gutes Buch‘ ist, auf die Probe und entwirft Versuchsanordnungen, die das ‚alte‘, analoge Medium in Bezug auf die ‚neuen‘, digitalen Technologien noch einmal neu positionieren.
Information on participating / attending:
Date:
03/16/2021 18:15 - 03/16/2021 19:45
Event venue:
Online
10117 Berlin
Berlin
Germany
Target group:
Scientists and scholars, all interested persons
Email address:
Relevance:
international
Subject areas:
Art / design, Cultural sciences, Language / literature, Media and communication sciences
Types of events:
Presentation / colloquium / lecture
Entry:
07/29/2020
Sender/author:
Christian Mathieu
Department:
Generaldirektion - Pressestelle
Event is free:
yes
Language of the text:
German
URL of this event: http://idw-online.de/en/event66627
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