Obsoleszenz ist vielen vor allem als Phänomen der Konsumgesellschaft bekannt: unnötig schnell kaputt gehende Ladekabel, zerrissene Strumpfhosen oder kurzlebige Glübirnen haben schon viele geärgert. Als geplanter Verschleiß steht Obsoleszenz schon seit den 1970er Jahren im Zentrum von ökonomischen und ökologischen Debatten. Gleichfalls hat die Technik- und Mediengeschichte die Obsoleszenz für sich als Thema entdeckt, eignet sie sich doch hervorragend, um historische Umbrüche in der Erforschung von Kulturtechniken dingfest zu machen: Das Aufkommen von neuen Medien macht schließlich diejenigen, die vorher da waren, zu alten Medien.
Dieser Vortrag widmet sich nun der Frage, wie man Konzepte des Veraltens, Verschleißens oder Überflüssigwerdens auf Objekte und Phänomene übertragen kann, die immateriell vorliegen. Im Fokus steht dabei hier die Frage nach dem (literarischen) Kanon. Kanones sind als Werkzeuge, die gegen das Vergessen arbeiten besonders geeignet, um Obsoleszenz vorzubeugen: Was hier aufgenommen wird, soll nicht veralten. Als als Listen vorbildlicher Werke insbesondere in den identitätspolitischen Debatten der letzten Jahre wieder stärker thematisiert worden, dabei sind sie niemals unproblematisch gewesen – und weit davon entfernt, nicht ständig zu veralten und neu geschrieben zu werden.
In diesem Beitrag zu Live aus dem Gartensaal wird die Diskussion darüber, was kanonisch wird, was veraltet und was wiederentdeckt wird, um dann kanonisch zu werden geführt. Zu diesem Zweck stehen sich zwei vergessene und dann wiederentdeckte Autorinnen der späten 1920er und 30er Jahre gegenüber: Juliane Karwarth und Gabriele Tergit. Wie kommt es dazu, dass literarische Texte weiter- oder wiedergelesen werden, oder auf immer in der Versenkung verschwinden? Ist es ein Fall echten Veraltens, oder lediglich einer historisch und sozial bedingter Moden und Vorlieben?
ÜBER „LIVE AUS DEM GARTENSAAL“:
In den vergangenen Semestern haben wir in unseren Vortragsreihen Kolleg*innen aus den Nachbaruniversitäten und aus den internationalen Netzwerken des KWI „Carte Blanche“ gegeben und Einblicke in eine große Bandbreite von kulturwissenschaftlichen Themen und Forschungsprojekten gewonnen.
In diesem Sommersemester betreten nun unter dem Titel „Live aus dem Gartensaal“ Kolleg*innen aus dem Haus die KWI-Bühne: Hanna Engelmeier und Stefan Höhne berichten aus ihrer aktuellen Forschung, Martina Franzen stellt ihr Projekt als Postdoc im „Rhine Ruhr Centre for Science Communication Research“ vor. Wir freuen uns auf ihre Vorträge und neuen Forschungsthemen!
REFERENTIN
Hanna Engelmeier, KWI Essen
MODERATION
Stefan Höhne, KWI Essen
ORGANISATION
Sabine Voßkamp, KWI Essen
Information on participating / attending:
TEILNAHME VIA ZOOM
Teilnahme online via ZOOM. Anmeldung bei Emily Beyer unter emily.beyer@kwi-nrw.de mit dem Hinweis „Teilnahme via Zoom“ bis zum 3. Juni 2022.
TEILNAHME IN PRÄSENZ
HINWEIS: Es stehen nur begrenzt Plätze für eine Teilnahme in Präsenz zur Verfügung. Änderungen je nach pandemischer Lage vorbehalten. Für Veranstaltungen im KWI gilt seit April 2022 die 3G-Regel: Nachweis über den vollständigen Impfschutz oder einer Bescheinigung über eine Immunisierung durch Genesung (die Erkrankung darf max. 3 Monate zurückliegen) oder Nachweis eines negativen Antigen-Schnelltests (max. Gültigkeit 24 Stunden) oder PCR-Tests (max. Gültigkeit 48 Stunden). Der Zutritt ist nur vollständig geimpft, genesen oder negativ getestet mit den notwendigen Nachweisen gestattet.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir verpflichtet sind, die entsprechenden Nachweise am Eingang zu kontrollieren. Die Nachweise müssen am Einlass vorgelegt werden und werden 4 Wochen datenschutzkonform aufbewahrt. Bitte denken Sie auch daran, einen Lichtbildausweis mitzubringen. Eine Teilnahme in Präsenz ist nur nach schriftlicher Anmeldung möglich. Ebenso ist mit Eintritt in das Gebäude das Tragen einer medizinischen oder FFP2-Maske weiterhin verpflichtend.
ANMELDUNG
Bitte melden Sie sich bei Marion Fiekens unter marion.fiekens@kwi-nrw.de mit dem Hinweis „Teilnahme in Präsenz – 7.6.2022“ bis zum 2. Juni 2022 an. Ebenso müssen alle Teilnehmer*innen bis zum 2. Juni 2022 schriftlich ihre Kontaktdaten bei Marion Fiekens unter marion.fiekens@kwi-nrw.de angeben. Auch diese Daten werden 4 Wochen datenschutzkonform aufbewahrt.
Date:
06/07/2022 18:00 - 06/07/2022 19:30
Registration deadline:
06/03/2022
Event venue:
Gartensaal
Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI)
Goethestr. 31
45128 Essen
Nordrhein-Westfalen
Germany
Target group:
Scientists and scholars
Email address:
Relevance:
transregional, national
Subject areas:
Cultural sciences, Language / literature, Media and communication sciences, Philosophy / ethics
Types of events:
Presentation / colloquium / lecture
Entry:
05/25/2022
Sender/author:
Miriam Wienhold
Department:
Pressestelle
Event is free:
yes
Language of the text:
German
URL of this event: http://idw-online.de/en/event71765
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).