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05/23/2023 - 05/23/2023 | Essen

Canceln. Ein notwendiger Streit. Buchpräsentation & Diskussion

Für die einen ist das „Canceln“ ein notwendiger Schritt im Kampf gegen Diskriminierung, für die anderen ein Schreckgespenst, das die Freiheit der Kunst bedroht. Klar ist: Die Debatte berührt nicht nur einen Kern der Literatur, sondern auch unseres Zusammenlebens. Sie ist ein notwendiger Streit – dem die Autor:innen dieses Bands klug, pointiert und aus verschiedenen Perspektiven auf den Grund gehen.

Kein vernünftiger Mensch will Literatur verbieten – oder etwa doch? Die Diskussionen werden hitziger. Wie gehen wir mit rassistischen Stereotypen in literarischen Klassikern um? Wollen wir ein Buch noch weiterlesen, wenn gegen dessen Autor:in schwere moralische Vorwürfe erhoben werden? Droht tatsächlich eine neue Zensur, wie manche befürchten?Diesen und weiteren Fragen gehen die Beiträge des Bandes nach.

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Jahresthemas "Mehr oder Weniger" statt.

MEHR ODER WENIGER
Wenn Unsicherheit die Signatur der Gegenwart ist, bringt „mehr oder weniger“ ein Lebensgefühl allgemeiner Ungewissheit zum Ausdruck. Unvorhergesehene Ereignisse und schwer kontrollierbare Phänomene scheinen sich zu häufen: in der Klimakrise, während der Corona-Zeit und erst recht in der „Zeitenwende“ seit dem russischen Angriff auf die Ukraine. Aber nicht nur in politischer und ökologischer Hinsicht werden Phänomene „mehr“: auch Informationen, Bilder und Literaturgenres werden durch die allgegenwärtige Metapher der „Flut“ repräsentiert. Hinzu treten Diagnosen einer kontinuierlichen Beschleunigung, des Niedergangs oder gar der Apokalypse, die in öffentlichen Debatten ebenso wie in sozialen Medien virulent sind – aber auch in der geisteswissenschaftlichen Forschung, die Gegenwart beobachtet.

Zugleich mehren sich die Forderungen, dass insgesamt weniger von allem da sein solle: Degrowth oder Nullwachstum empfehlen sich genauso wie tiny houses, Komprimierung und asketische (Selbst-)Praktiken von spezieller Ernährung bis hin zum Konsumverzicht florieren. Mit tl:dr (too long; didn’t read) wird im Internet die eigene – kurze – Aufmerksamkeitsspanne verteidigt. Gemeinsam ist all diesen Praktiken des weniger Werdens, dass sie die Kritik an den Folgen des Überkonsums positiv wenden, ohne die Idee des Konsums überhaupt aufzugeben: Formuliert wird lediglich ein Konsumregime unter anderen, unter ethisch vertretbar befundenen Vorzeichen.

Das Kulturwissenschaftliche Institut Essen (KWI) widmet sich 2023/24 mit dem Jahresthema „Mehr oder Weniger“ dieser Pendelbewegung und fragt, was, wann und warum mehr oder weniger geworden ist oder werden wird und welche Konsequenzen damit verbunden sind.

https://www.kulturwissenschaften.de/veranstaltungsformate/more-or-less/

Information on participating / attending:
Anmeldung mit dem Hinweis "Teilnahme via Zoom - 23.05.2023" bis zum 22.05.2023 unter kwi.zoomevents@gmail.com.

Date:

05/23/2023 18:00 - 05/23/2023

Registration deadline:

05/22/2023

Event venue:

Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI)
Gartensaal
Goethestraße 31
45128 Essen
Nordrhein-Westfalen
Germany

Target group:

Scientists and scholars, all interested persons

Email address:

Relevance:

transregional, national

Subject areas:

Cultural sciences, Language / literature, Philosophy / ethics, Social studies

Types of events:

Presentation / colloquium / lecture

Entry:

03/22/2023

Sender/author:

Helena Rose

Department:

Pressestelle

Event is free:

yes

Language of the text:

German

URL of this event: http://idw-online.de/en/event73872


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