Eröffnung am 01.02.2024 / 18:00 Uhr / Podiumsdiskussion „Zwei Jahre russische Aggression gegen die Ukraine“ mit:
Bartosz Cichocki (Botschafter der Republik Polen in der Ukraine 2019–2023),
Olga Barvinok (Stipendiatin des Deutschen Historischen Instituts Warschau),
Natalia Khamaiko (Nationale Akademie der Wissenschaften der Ukraine in Kyiv, z. Zt. Stipendiatin am GWZO Leipzig) und
Svitlana Telukha (Nationale Technische Universität – Institut für Polytechnik in Charkiw, z. Zt. Stipendiatin am GWZO Leipzig)
Moderation: Ruth Leiserowitz (DHI Warschau) & Maren Röger (GWZO Leipzig)
Bartosz Cichocki war einer der wenigen westlichen Diplomaten, die sich trotz der russischen Bedrohung entschieden, in Kiew zu bleiben. Er spricht über die Atmosphäre in der ukrainischen Hauptstadt in den ersten Kriegstagen. Die Archäologin Natalia Khamaiko aus Tschernihiw entdeckte auf den ausgestellten Fotos das zerstörte Haus ihrer Mutter wieder. Wie Olga Barvinok und Svitlana Telukha fand auch sie in den Ländern der Europäischen Union einen sicheren Ort für ihre wissenschaftliche Tätigkeit. Die Forschenden berichten über ihre damaligen Gefühle und Erfahrungen bei der Arbeit im Ausland.
Die Ausstellung ist eine fotografische Chronik der ersten Kriegstage 2022 im ukrainischen Tschernihiw. Valentyn Bobyr und Vladyslav Savenok dokumentierten vom ersten Tag an die russischen Angriffe auf ihre Heimatstadt – mit Fotos von zerbombten Wohnhäusern, Bildungseinrichtungen, Sportanlagen, Kultur-Institutionen und Verwaltungsgebäuden. Aufgrund ihrer einzigartigen architektonischen Denkmäler war die 300.000-Einwohner-Stadt vor dem Angriff ein Touristenmagnet für Menschen aus dem In- und Ausland. Hier stehen mittelalterlichen Sakralbauten wie die Kirche St. Paraskieva, die Kathedrale St. Boris und Glib sowie die Verklärungskathedrale.
Als Russland am 24. Februar 2022 die Ukraine angriff, gehörten die Einwohnerinnen und Einwohner Tschernihiws zu den ersten Betroffenen. Die alte Stadt der Kiewer Rus am Fluss Desna, nahe der Grenze zu Belarus und Russland, spielte eine Schlüsselrolle bei der Verteidigung Kiews, da sie den Zugang zur Hauptstadt von Osten und Nordosten her blockiert. Ohne die Eroberung Tschernihiws war die Einnahme Kiews nicht möglich. 38 Tage lang versuchte das russische Militär erfolglos, die Verteidigungsanlagen der Stadt zu durchbrechen. Der russische Beschuss führte zu einer humanitären Katastrophe, doch der ukrainische Widerstand blieb ungebrochen. Die in der Stadt ausharrende Zivilbevölkerung half sich gegenseitig und auch der Armee. Diejenigen, welche die Stadt verlassen hatten, organisierten humanitäre Hilfe aus verschiedenen Regionen der Ukraine und aus dem Ausland. Am 6. März 2022 verlieh der ukrainische Präsident Volodymyr Zelensky Tschernihiw den Titel einer Heldenstadt.
Derzeit werden in der Stadt, die langsam wieder zum Leben erwacht, Verluste in Milliardenhöhe dokumentiert. Über 600 km Straße und 16 Brücken wurden in der Region Tschernihiw zerstört. Nach ersten Schätzungen kann der Wiederaufbau der Stadt und ihres Umlands bis zu 50 Jahre dauern. Durch den russischen Beschuss wurden u. a. Schulen, Bibliotheken und die Skistation des ukrainischen olympischen Biathlon-Teams zerstört.
Die Ausstellung kann bis zum 31.3.24 besucht werden.
Information on participating / attending:
/
Date:
02/01/2024 18:00 - 03/31/2024 16:00
Event venue:
Polnisches Institut
Markt 10
04109 Leipzig
04109 Leipzig
Sachsen
Germany
Target group:
all interested persons
Relevance:
local
Subject areas:
History / archaeology, Social studies
Types of events:
Exhibition / cultural event / festival, Presentation / colloquium / lecture
Entry:
01/17/2024
Sender/author:
Virginie Michaels
Department:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Event is free:
yes
Language of the text:
German
URL of this event: http://idw-online.de/en/event76045
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