Die Themen der Pressekonferenz:
Neurologie und Immunologie
Referent: Prof. Dr. Sven Meuth, DGN-Kongresspräsident
Nach Ansicht von Prof. Meuth liegt in der Einbeziehung der Immunologie ein großes, noch weitgehend ungehobenes Potenzial für die Neurologie und kann zu einem neuen Verständnis beitragen. Denn bisher werden neurologische Erkrankungen klar voneinander abgegrenzt. Ein Schlaganfall ist ein Schlaganfall und eine MS eine MS, das eine hat vermeintlich nichts mit dem anderen zu tun. Bei genauer Betrachtung erkennt man, dass oft ähnliche pathophysiologische Mechanismen und immunologische Reaktionen vonstattengehen und überlappende Prozesse stattfinden. Das bietet neue Perspektiven für Therapien. Damit befasst sich auch das „Presidential
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Symposium“ des Kongresses am 7. November. Darüber hinaus wird Prof. Meuth weitere Highlights „seines“ Kongresses darstellen.
Wie immun ist die Wissenschaft?
Referentin: Prof. Dr. Daniela Berg, stellvertretende DGN-Präsidentin
Ende September berichtete das „Science Magazine“ über den Verdacht eines Wissenschaftsskandals: Der US-amerikanische Neurowissenschaftler Eliezer Masliah habe Forschungsergebnisse manipuliert. Dieser Verdacht erschütterte die Neurologie weltweit – der einflussreiche Forscher hat schließlich zahlreiche Studien zu Alzheimer und Parkinson durchgeführt. Deshalb stellt sich die Frage: Wie immun ist die Wissenschaft? Und in welchem Umfang können „präventive“ Maßnahmen umgesetzt werden?
Social Media und Gehirn: Beeinträchtigt das Bewegen in „Bubbles“ die neuronale Plastizität?
Referent: Prof. Dr. Lars Timmermann, DGN-Präsident
Was macht Social Media mit unseren Gehirnen? Ein Extrembeispiel: 2019 kam es in Deutschland zu einem Ausbruch einer durch soziale Medien ausgelösten soziogenen Massenerkrankung („mass social media-induced illness“; MSMI) mit funktionellem Tourette-ähnlichem Verhalten. Bekannt ist auch, dass eine massive Nutzung der sozialen Medien bei Kindern zur Hirnveränderungen führen, mögliche klinische Folgen werden diskutiert. Aktuell gibt es unzählige Studien, denen zufolge die extensive Social Media-Nutzung den Schlaf stören, den Bewegungslevel heruntersetzen, sogar die Hirn-Darm-Achse stören – und damit neurologischen Krankheiten Vorschub leisten könnten. Ein Aspekt, der auch beleuchtet werden soll, ist, wie emotionale Social-Media-Inhalte die kognitiven Anstrengungen zur Verarbeitung von Desinformationen und somit die Urteilkraft heruntersetzen – und was „Echokammern“ mit dem Gehirn machen. Sprich: Wie beeinträchtigt es die Plastizität des Gehirns, wenn Algorithmen es von gegenläufigen Meinungen fernhalten? Ebenso soll diskutiert werden, wie Social Media positiv genutzt werden kann, z. B. in der Demenztherapie.
Alkoholassoziierte Hirn- und Nervenschäden – ernüchternde Daten
Referent: Prof. Dr. Frank Erbguth, Präsident der Deutschen Hirnstiftung
Alkohol ist in Deutschland eine gesellschaftlich akzeptierte Alltagsdroge. Doch was dabei oft unter den Tisch fällt: Alkohol ist ein Nervengift. Klar wird das, wenn man betrunken ist: Man reagiert verlangsamt, hat eine gestörte Koordination und später dann Erinnerungslücken. Dies gibt bereits einen Vorgeschmack auf die potenziellen Langzeitschäden von Alkohol auf das Nervensystem. Denn die sehen ganz ähnlich aus und sind dann chronisch. Beim Korsakow-Syndrom oder dem Marchiava-Bignami-Syndrom, beispielsweise, nehmen die kognitiven Fähigkeiten ab, es kommt zu Sprachstörungen, unkontrollierten Bewegungen – und im Endstadium zu einer Demenz. Die bei weitem häufigste neurologische Folgeerkrankung von Alkoholkonsum ist eine Polyneuropathie, vermeintlich wenig dramatisch, aber sie beeinträchtigt die Lebensqualität der Betroffenen enorm. Es wird geschätzt, dass bis zu 40 % aller alkoholkranken Menschen, deren Zahl in Deutschland auf über 2 Mio. geschätzt wird, darunter leiden. Mittlerweile ist wissenschaftlich auch belegt, dass selbst kleine Mengen an Alkohol nicht etwa gesundheitsfördernd sind, wie es lange eingeschätzt wurde. Prof. Erbguth wird auf der Pressekonferenz einen ernüchternden Ausblick auf die neurologischen Folgen des Alkoholkonsums geben.
Alzheimer-Update: Stand der Antikörper-Zulassung
Referent: Prof. Peter Berlit
Es wird erwartet, dass sich die EMA im Herbst erneut mit der Zulassung von Amyloid-Antikörpern befasst, die in vielen Ländern wie z. B. den USA oder UK bereits verfügbar sind. Also Zeit für ein Update! Was leisten diese Medikamente, wo sind ihre Limitationen, was unterscheidet sie? Für wen
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sind sie geeignet, bei welchen Menschen kontraindiziert? Was bedeutet ihre Zulassung für die Notwendigkeit einer verbesserten Früherkennung und Versorgungsstruktur? Und, last, but not least, welchen Stellenwert hat die Prävention in dieser Gemengelage? Antworten auf diese Fragen diskutiert Prof. Dr. Peter Berlit, DGN-Generalsekretär.
Information on participating / attending:
Zeit: 29.Okt. 2024 11:00 Amsterdam, Berlin, Rom, Stockholm, Wien
Beitreten Zoom Meeting
https://us06web.zoom.us/j/84116284837?pwd=vZ7FeaZIQacpgu76O56o7UpWpNXmC2.1
Meeting-ID: 841 1628 4837
Kenncode: 791240
Date:
10/29/2024 11:00 - 10/29/2024 12:00
Event venue:
Zoom-Pressekonferenz
Berlin
Berlin
Germany
Target group:
Journalists
Email address:
Relevance:
transregional, national
Subject areas:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
Types of events:
Press conferences
Entry:
10/28/2024
Sender/author:
Dr. Bettina Albers
Department:
Pressestelle der DGN
Event is free:
no
Language of the text:
German
URL of this event: http://idw-online.de/en/event78064
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