Event

---

11/30/2005 - 11/30/2005 | Düsseldorf

Neuro2005: Gehirn-Geist- Psyche

Der Kongress soll international renommierten Wissenschaftlern, Nachwuchsforschern und vor allem interessierten Laien eine Plattform anbieten, auf der aktuelle Forschungsergebnisse und Zukunftstrends in den Neurowissenschaften präsentiert und diskutiert werden können.

Neuro2005: Gehirn-Geist-Psyche

Die neuen Erkenntnisse und Methoden der Hirnforschung haben in den letzten Jahren einen regelrechten Neuro-Boom ausgelöst. Mit Hirnscannern und moderner Molekulargenetik erforschen Wissenschaftler das Gehirn des Menschen und wollen dabei dem Denken, Fühlen und den möglichen Ursachen psychischer Erkrankungen auf die Spur kommen. Die neuen Forschungsergebnisse haben längst ihre Wirkung auf die zeitgenössische Fachdiskussion in den Geistes- und Sozialwissenschaften entfaltet. Vor allem die Psychologie ist aufgefordert, ihr Selbstverständnis und ihre gesellschaftliche Rolle neu zu bestimmen. Die Medienberichterstattung zeigt zudem das große öffentliche Interesse an diesen Fragen.
Nordrhein-Westfalen verfügt gerade im Bereich der Neurowissenschaften über international anerkannte Forschungscluster und trägt mit seinen Forschungsaktivitäten maßgeblich dazu bei, die Funktionsweise des menschlichen Gehirns aufzuklären. Die Kongressreihe des Wissenschaftszentrums hebt hervor, dass Nordrhein-Westfalen eine internationale Plattform der Neurowissenschaften ist. Die Veranstaltungen bieten Wissenschaftlern, Vertretern aus Politik und Wirtschaft sowie interessierten Laien die Möglichkeit, sich über den aktuellen Stand der Hirnforschung zu informieren.


Innerhalb der zwei Themenschwerpunkte des Kongresstages sollen vor allem folgende Fragestellungen erörtert werden:

Die kranke Psyche ? Gehirn, Seele und Unterbewusstsein
o Wie lassen sich psychische Störungen heute definieren, untersuchen und behandeln?
o Lassen sich Sigmund Freuds Vorstellungen zur menschlichen Psyche angesichts der neuen Erkenntnisse aus den Neurowissenschaften bestätigen oder widerlegen?
o Wie verhalten sich einzelne psychotherapeutische Schulen zu den Ergebnissen der modernen Hirnforschung?
o Wird sich die Kluft zwischen den unterschiedlichen Fachbereichen, Forschungs- und Therapieansätzen zukünftig verstärken oder verringern?

Wider die Vernunft? Gefühle im Kopf
o Was sind Emotionen und Emotionsstörungen und wie entstehen sie?
o Lassen sich Emotionen und Empathie durch neurophysiologische Prozesse beschreiben?
o Steuern Emotionen unser Denken, unsere Kommunikation und unsere Entscheidungen?
o Welchen Einfluss hat die moderne Emotionsforschung auf unser Selbstverständnis?

Referentinnen und Referenten
Prof. Dr. Wolfgang Gaebel, Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf

Prof. Dr. Simon Gächter, Institut für Wirtschaftswissenschaften, Abteilung für ökonomische Psychologie, University of Nottingham

Prof. Dr. Reinhold Görling, Lehrstuhl für Medien- und Kulturwissenschaft, Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf

Prof. Dr. Dr. h.c. Gert Kaiser, Präsident des Wissenschaftszentrums Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf

Dr. Christian Keysers, Zentrum für Neuro-Imaging, Rijksuniversiteit Groningen

Prof. Dr. Marianne Leuzinger-Bohleber, Stellvertretende Geschäftsführende Direktorin des Sigmund-Freud-Institutes für Psychoanalyse, Frankfurt am Main / Gesamthochschule Kassel

Prof. Dr. Verena Mayer, Seminar für Philosophie, Ludwig-Maximilians-Universität, München

Prof. Dr. Bradley Peterson, Direktor des Instituts für pädiatrische Neuropsychiatrie, Columbia University, New York

Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf

Gert Scobel, Journalist, 3sat / ZDF

Prof. Dr. Günther Schiepek, Institut für Klinische Psychologie / Psychotherapie, Otto-Friedrich-Universität, Bamberg / Forschungsinstitut für komplexe Systeme in den Humanwissenschaften, München / Universitätsklinikum, RWTH Aachen

Prof. Dr. Dr. Frank Schneider, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, RWTH Aachen

Prof. Dr. Oliver Turnbull, Zentrum für kognitive Neurowissenschaften, University of Wales, Bangor


Das Programm am Mittwoch, den 30. November 2005:


Eröffnung und Einführung

9:00 Uhr Begrüßung
Gert Kaiser, Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf

9:10 Uhr Einführung
Andreas Pinkwart, Minister für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf

Die kranke Psyche ? Gehirn, Seele und Unterbewusstsein

9:30 Uhr Wenn die Psyche erkrankt ? Ursachen und Folgen
Bradley Peterson, Columbia University, New York

10:00 Uhr Hatte Freud doch Recht? Freuds Seelentheorie im Licht der modernen Hirnforschung
Oliver Turnball, University of Wales, Bangor

10:30 Uhr Kaffeepause

11:00 Uhr Pille oder Couch? Auf der Suche nach geeigneten Therapien
Wolfgang Gaebel, Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf

11:30 Uhr Symposium I
Die kranke Psyche: Im Spannungsfeld zwischen Psychiatrie, Psychologie und Biologie

13:00 Uhr Mittagspause

Wider die Vernunft? Gefühle im Kopf

14:00 Uhr Mandelkerne mit Gefühl: Funktionelle Bildgebung von Emotionen und ihren Störungen
Frank Schneider, RWTH Aachen

14:30 Uhr Im Spiegel der Gefühle: Die Erkundung der Empathiefähigkeit
Christian Keyers, Rijksuniversiteit Groningen

15:00 Uhr Angst, Ärger, Empathie: Gefühle als Grundlage
einer emotionalen Vernunft?
Verena Mayer, Ludwig-Maximilians-Universität, München

15:30 Uhr Kaffeepause

16: 00 Uhr Ist Rache wirklich süß? Die Bedeutung der Gefühle für die Wirtschaftswissenschaften
Simon Gächter, University of Nottingham

16:30 Uhr Symposium II
Wider die Vernunft? Gefühle im Kopf

18:00 Uhr Ende der Veranstaltung

Die Tagung findet in deutscher Sprache statt. Englischsprachige Vorträge und Diskussionsbeiträge werden simultan übersetzt.

Information on participating / attending:
Veranstalter:
Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen
40190 Düsseldorf
Telefon: 0211 / 38790-21
Telefax: 0211 / 370586

Anmeldung unter: neuro2005@wznrw.de
Anmeldeschluss: 21. November 2005

In Kooperation mit dem Kompetenznetzwerk NeuroNRW
im Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie
Völklinger Strasse 49
40221 Düsseldorf
Mit freundlicher Unterstützung der Fritz-Thyssen-Stiftung
und der Zeitschrift "Gehirn & Geist".

---