idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store

Event


institutionlogo

06/24/2010 - 06/26/2010 | Mainz

Moderne Theorien praktischer Normativität. Zur Wirklichkeit und Wirkungsweise des praktischen Sollens.

Spätestens seit David Hume in seinem Treatise of Human Nature (1740) festgestellt hat, dass Ist-Sätze und Soll-Sätze unterschiedliche Arten von Relationen zwischen unseren Vorstellungen ausdrücken, gehen wir in der Philosophie der Frage nach, in welchem Verhältnis diese beiden Arten von Aussagen zueinander stehen. Können bewertende und vorschreibende Aussagen aus faktischen Prämissen abgeleitet werden? Gibt es normative Tatsachen? Werden moralische Urteile durch die reine praktische Vernunft begründet? Erkennen wir moralische Regeln und Eigenschaften intuitiv? Erklären sich normative Aussagen durch bestimmte mentale Vorgänge oder Ereignisse? Oder kurz: Was ist und wie funktioniert praktische Normativität.

Diese und weitere um die Natur der praktischen Normativität kreisende Fragen und Probleme sind heute Gegenstand einer umfangreichen, in ihrer Komplexität kaum noch zu überschauenden interdisziplinär geführten Debatte. Auf systematischer Ebene diskutieren Internalisten und Externalisten über das Wesen praktischer Gründe, Realisten und Anti-Realisten über den ontologische Status praktischer Normen, sowie Kognitivisten und Non-Kognitivisten über die Wahrheitsfähigkeit normativer Aussagen und die Art und Weise, wie das praktisch Gesollte erkannt werden kann. Geführt werden diese Debatten unter Rückgriff auf Positionen, die dem Selbstverständnis ihrer Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach aristotelisch (und thomistisch), humeanisch, kantisch, utilitaristisch oder pragmatistisch sind.

Obwohl all diese Debatten aus dem Themenfeld 'praktische Normativität' seit einigen Jahren ebenso breit wie hitzig geführt werden, ist der bisher erreichte Grad des gegenseitigen Verständnisses noch keineswegs zufriedenstellend. Aufgrund oftmals verhärteter Frontstellungen und einseitiger Perspektiven sind selbst neuere Publikationen nicht selten durch Missverständnisse, Vereinfachungen und verkürzte Darstellungen miteinander konkurrierender Positionen geprägt. Die Fachtagung "Moderne Theorien praktischer Normativität" verfolgt daher das Ziel, Vertreter der unterschiedlichsten Konzeptionen praktischer Normativität vor allem mit Blick auf die Frage nach der Wirklichkeit und der Wirkungsweise des praktischen Sollens in einen konstruktiven Dialog miteinander zu bringen. Durch die Weite des Themas wird der engen Verschränkung von ontologisch-epistemologischen und motivational-psychologischen Fragestellungen im Bereich der Metaethik und der normativen Ethik Rechnung getragen. Gleichzeitig soll die Vielfalt der zum Vortrag vorgesehenen Positionen den Dialog gerade zwischen den Vertretern derjenigen Theorien begünstigen, die einander in der Regel nicht oder nur sehr schemenhaft zur Kenntnis nehmen. Gerade aufgrund der Heterogenität der vorgestellten Positionen will die Tagung als Impulsgeber für die Entwicklung neuer Fragestellungen und für die Suche nach innovativen Argumentationsstrategien im Bereich der praktischen Normativität dienen. Im Vordergrund steht dabei nicht eine künstliche Annäherung der Positionen, sondern die Förderung des gegenseitigen Verständnisses unter Wahrung von Komplexität und Besonderheiten der einzelnen Theorien.

Die Publikation der Vorträge im Rahmen eines Tagungsbandes 'Moderne Theorien praktischer Normativität' wird angestrebt.

Referenten

Frank Brosow (Mainz), Christoph Fehige (Saarbrücken), Bernward Gesang (Mannheim), Christoph Halbig (Jena), Heiner F. Klemme (Mainz), Felicitas Krämer (Eindhoven), Anton Leist (Zürich), Herlinde Pauer-Studer (Wien), Michael Quante (Münster), Raja Rosenhagen (Rostock), Peter Schaber (Zürich), Thomas Schmidt (Berlin), Ludwig Siep (Münster), Peter Stemmer (Konstanz), Ralf Stoecker (Potsdam), Marcus Willaschek (Frankfurt/Main), Lutz Wingert (Zürich) und Matthias Wunsch (Wuppertal).

Information on participating / attending:
Eine Tagungsgebühr wird nicht erhoben. Aus organisatorischen Gründen wird um eine formlose Anmeldung zur Fachtagung per E-Mail (bis zum 31.05.2010) gebeten an brosow@uni-mainz.de.

Date:

06/24/2010 - 06/26/2010

Registration deadline:

05/31/2010

Event venue:

Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Senatssaal, J. J. Becherweg 21, 7. Stock
55099 Mainz
Rheinland-Pfalz
Germany

Target group:

Scientists and scholars, Students

Email address:

Relevance:

international

Subject areas:

Law, Philosophy / ethics, Psychology

Types of events:

Entry:

05/04/2010

Sender/author:

Petra Giegerich

Department:

Kommunikation und Presse

Event is free:

yes

Language of the text:

German

URL of this event: http://idw-online.de/en/event31243


Help

Search / advanced search of the idw archives
Combination of search terms

You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

Brackets

You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

Phrases

Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

Selection criteria

You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).