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Wissenschaft
09/23/2010 - 09/24/2010 | Ulm
Zum Kongress haben sich rund 160 Mediziner, Naturwissenschaftler und Industrievertreter angemeldet, um über wichtige Bedarfsfelder in der Medizin sowie mögliche Lösungsansätze auf Basis optischer Technologien zu diskutieren. Die Biophotonik ist Wegbereiter einer deutlich früher einsetzenden, personalisierten Medizin und soll wichtige Beiträge zu einem zukunftsfähigen Gesundheitswesen leisten. Ihr Ziel: Mit Hilfe optischer Technologien Krankheiten in ihren Ursachen zu verstehen, sie früh und präzise zu diagnostizieren und gezielt zu behandeln. Wie dieses Ziel im Rahmen laufender BMBF-Förderprojekte in konkrete Lösungen für die medizinische Praxis umgesetzt wird, zeigen unter anderem die Themenhighlights der Ausstellung:
1. Alzheimer-Erkrankung: Früherkennung per Augenscan?
Alzheimer ist die bei weitem häufigste chronisch neurodegenerative Erkrankung und betrifft schon heute knapp eine Million Deutsche. Bisher kann die Erkrankung erst im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert werden. Der Projektverbund MINDE erforscht jetzt ein Verfahren, das Vorboten der Erkrankung im Augenhintergrund sichtbar machen soll. Hierfür sollen die Augenlinse bzw. Netzhaut des Patienten mit unschädlichem Laserlicht gescannt werden. Das neue Verfahren soll neben der Früherkennung auch eine Verlaufskontrolle von neuartigen Therapieansätzen ermöglichen. Damit entsteht neue Hoffnung im Kampf gegen die bisher als unheilbar geltende Krankheit.
2. Kleinste Tumore erkennen und schonend entfernen
Die optische molekulare Bildgebung verspricht entscheidende Fortschritte im Kampf gegen den Krebs. Sie kann heute Tumore sehr frühzeitig auf molekularer Ebene erkennen und exakt von gesundem Gewebe unterscheiden. Auch kleinste Tumore mit weniger als einem Millimeter Durchmesser könnten künftig mit Hilfe der Fluoreszenz-Endoskopie aufgespürt werden und durch eine geeignete Vorrichtung bereits während der Untersuchung mit Laserlicht zerstört werden. Die neue Methode soll künftig auch operationsbegleitend eingesetzt werden. Der Chirurg kann damit einfacher und eindeutiger als bisher erkennen, welches Gewebe er entfernen muss. Die beteiligten Forschungsverbünde demonstrieren das Funktionsprinzip der Fluoreszenz-Endoskopie sowie Systemkomponenten für die Früherkennung und die intraoperative Diagnostik, z.B. ein miniaturisiertes Endoskop.
3. Für bessere Hygiene: Bakterien rechtzeitig aufspüren
Bakterien sind allgegenwärtig – auf unserer Haut, im Boden, in Lebensmitteln und in der Raumluft. Doch bestimmte Spezies können selbst in geringer Anzahl gefährlich werden, zum Beispiel in der Luft von Operationssälen oder pharmazeutischen Reinräumen. Herkömmliche Analyseverfahren erkennen die Keime oft zu spät, um Schäden rechtzeitig abzuwenden. Eine deutlich schnellere Erkennung ermöglicht ein optisches Analysesystem, das aus dem Verbundprojekt OMIB entstanden ist. Das System kann sofort feststellen, mit welchen und wie vielen Keimen die Luft belastet ist. Um es auch zur Hygieneüberwachung in Krankenhäusern einsetzen zu können, will ein neuer Projektverbund nun die Erkennung krankenhaustypischer Bakterien in Infusionen und Körperflüssigkeiten erforschen. Eine Kombination mit molekularbiologischen Methoden soll zudem eine schnelle, kostengünstige und zuverlässige Diagnose der Sepsis ermöglichen. Der Bedarf ist dringend: Sepsis und septischer Schock sind heute die Haupttodesursachen auf nicht-kardiologischen Intensivstationen. Die Forschungspartner demonstrieren das Analysesystem „Bio Particle Explorer“ sowie ihr Konzept für den schnellen Nachweis der Sepsis.
Ausstellungsrundgang und Festvorträge
Zum Ausstellungsrundgang am 24.9. ab 10 Uhr werden hoch¬rangi¬ge Ehrengäste erwartet, allen voran Bundesforschungsministerin Prof. Dr. Annette Schavan sowie Baden Württembergs Wissenschaftsminister Prof. Dr. Peter Frankenberg. Beide werden sich danach mit Ansprachen an die Kongress¬teilnehmer wenden. Die anschließenden Festvorträge berichten über aktuelle Entwicklungen in der optischen Nanoskopie sowie der endoskopischen Bildgebung. Medienvertreter sind herzlich eingeladen, an der öffentlichen Präsentation teilzunehmen und in der Ausstellung die genannten Geräte sowie weitere Projekte zu filmen bzw. zu fotografieren.
Organisatoren:
Forschungsschwerpunkt Biophotonik
Institut für Lasertechnologien in der Medizin und Meßtechnik (ILM) an der Universität Ulm
Institut für Photonische Technologien, Jena
Universität Jena
Information on participating / attending:
„Von Alzheimer bis Zellbiologie: Optische Lösungen im Dienst der Gesundheit“
Öffentliche Präsentation und Festvorträge
im Rahmen des BMBF-Symposiums „Biophotonik-Licht für die Gesundheit“
24. September, 10.00 – 12.00 Uhr, Stadthaus Ulm
Anmeldung und weitere Information
Bitte melden Sie sich per E-Mail an marion.juergens@uni-jena.de oder telefonisch (0162- 300 6749) oder über das anhängende Akkreditierungsformular an, damit wir Sie optimal unterstützen können.
Date:
09/23/2010 08:30 - 09/24/2010 15:00
Registration deadline:
09/24/2010
Event venue:
Stadthaus Ulm
Münsterplatz 50, Saal und Foyer, 1.OG
89073 Ulm
Baden-Württemberg
Germany
Target group:
Business and commerce, Journalists
Email address:
Relevance:
transregional, national
Subject areas:
Biology, Chemistry, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Physics / astronomy
Types of events:
Entry:
09/16/2010
Sender/author:
Dr. Marion Jürgens
Department:
Öffentlichkeitsarbeit
Event is free:
no
Language of the text:
German
URL of this event: http://idw-online.de/en/event32514
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