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Wissenschaft
05/30/2011 - 05/30/2011 | Mainz
Bereits einige Jahrzehnte nach ihrer Gründung hatten die Jesuiten Missionsstationen in allen Erdteilen etabliert: von Äthiopien über Indien, China, Quebec und Maryland bis nach Brasilien und Paraguay.
Äußerst bemerkenswert an diesen Missionsbestrebungen ist die Tatsache, dass die Missionare der Jesuiten dazu tendierten, sich den Einheimischen anzupassen. In Indien wurden sie „Brahmanen“, in China „Mandarine“, in Paraguay „Indios“ und in Maryland „Sklavenhalter“.
In dieser Hinsicht lässt sich eine überraschende Parallele zur aktuellen Debatte um das Thema Globalisierung ziehen. Denn das Globalisierungsmodell der Jesuiten, das José Casanova mit Schwerpunkt auf dem 19. Jahrhundert vorstellt, weist große Übereinstimmung mit dem in neuester Zeit diskutierten Konzept der „multiple modernities“ und der pluralistischen Globalisierung auf und weniger mit dem auf den Westen ausgerichteten Modell der internationalen Modernisierung, das bis heute vorherrschend ist.
Als einer der weltweit führenden Religionssoziologen ist José Casanova seit 2008 als Professor am Department of Sociology der Georgetown University, Washington, D.C. tätig, und widmet sich dort seinen Forschungsschwerpunkten Religion und Globalisierung, Migration und religiöser Pluralismus, transnationale Religionen und die Theorie der Soziologie. Er leitet das Berkley Center's Program on Globalization, Religion and the Secular. Nach seinem Studium der Philosophie, katholischen Theologie und Soziologie in Saragossa, Innsbruck und New York lehrte er zunächst von 1987-2007 Soziologie an der New School for Social Research in New York. Eine seiner bekanntesten Publikationen »Public Religions in the Modern World« (1994) wurde zum modernen Klassiker und liegt inzwischen übersetzt in fünf Sprachen, u.a. ins Arabische und Indonesische, vor.
Der Vortrag wird veranstaltet vom Institut für Europäische Geschichte (IEG) in Kooperation mit dem Forschungsschwerpunkt Historische Kulturwissenschaften (HKW) und findet an der Universität Mainz (Philosophicum, Raum P 110) statt.
Veranstalter:
Nachwuchsgruppe des Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) »Europabilder evangelischer Missionare« am Institut für Europäische Geschichte (IEG) Mainz in Kooperation mit dem Forschungsschwerpunkt Historische Kulturwissenschaften (HKW) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Institut für Europäische Geschichte
Alte Universitätsstr. 19
D-55116 Mainz
Information on participating / attending:
Kontakt und weitere Informationen:
Institut für Europäische Geschichte
Alte Universitätsstr. 19
D-55116 Mainz
Tel.: 06131-2116964
Fax: 06131-2116965
Date:
05/30/2011 18:15 - 05/30/2011 20:15
Event venue:
Universität Mainz
Philosophicum
Raum P 110
Jakob-Welder-Weg 18
55128 Mainz
Rheinland-Pfalz
Germany
Target group:
Scientists and scholars, Students
Email address:
Relevance:
transregional, national
Subject areas:
History / archaeology, Politics, Religion, Social studies
Types of events:
Presentation / colloquium / lecture
Entry:
04/26/2011
Sender/author:
Stefanie Wiehl
Department:
Geschäftsführung / Öffentlichkeitsarbeit
Event is free:
yes
Language of the text:
German
URL of this event: http://idw-online.de/en/event35120
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