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10/22/2011 - 10/23/2011 | Mainz

Restauratoren über die Schulter geschaut - Tage der offenen Tür im RGZM

Am Samstag, dem 22.10., und am Sonntag, dem 23.10., laden die RestauratorInnen sowie die wissenschaftliche Leitung der Werkstätten des Römisch Germanischen Zentralmuseums (RGZM) die interessierte Öffentlichkeit ganz herzlich zu einem Besuch der Restaurierungslaboratorien des RGZM ein. An beiden Tagen gewähren die Restauratorinnen und Restauratoren jeweils von 10 – 18 Uhr Einblick in Ihre spannende Arbeit, führen Arbeitstechniken vor und stehen bei Fragen jederzeit zur Verfügung.

Bei einem Besuch der Werkstätten können Sie unter anderem folgende Objekte sehen, die sich momentan zur Restaurierung bzw. zur herstellungstechnischen und naturwissenschaftlichen Untersuchung in den Laboratorien des RGZM befinden:

• Ein früheisenzeitliches, bronzenes, reich verziertes und mit einem vollplastisch gearbeiteten Griff in „Kuh und Kälbchen“- Form ausgestattetes Schöpfgefäß aus Hallstatt in Österreich, von dem bislang nur ein einziges vergleichbares Exemplar bekannt ist, sowie eine im Block geborgene große Bronzesitula aus dem gleichen Grab.

• Einen großen Fundkomplex eiserner Grabbeigaben aus der Nekropole von Campo in Kamerun, die in das 1. nachchristliche Jahrhundert datiert werden. Ausgegraben vom Institut für Vor- und Frühgeschichte der Universität Tübingen im Rahmen einer von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Grabung, zählen die Funde zu den ältesten Eisenfunden Zentralafrikas und zeigen eine hoch entwickelte Eisentechnologie und außergewöhnlich reiche Verzierungen.

• Mehrere Objekte aus zwei reich ausgestatteten thrakischen Fürstengräbern aus dem 1. Jh. n. Chr. aus Karanovo, Bulgarien – darunter ein Gürtel mit bronzener Schließe und aufwändig gearbeiteten silbernen Beschlägen, ein eisernes Ringknaufschwert mit Resten der farbig gefassten Scheide aus Holz und Leder, sowie eine ungewöhnlich große römische Bronzekasserole mit sehr gut erhaltenen organischen Anhaftungen. Beide Gräber wurden von bulgarischen Kollegen 2009 in einem thrakischen Grabhügel ausgegraben; von der reichen Ausstattung wurden einige Stücke mit besonderer restauratorischer Problemstellung dem RGZM zur Restaurierung und wissenschaftlichen Auswertung übergeben.

• In Bearbeitung befindliche Keramikurnen mit teilweise reichen Metallbeigaben aus einem großen Komplex in situ geborgener Urnen vom eisenzeitlichen Urnengräberfeld in Wörgl, Bez. Kufstein, Tirol, der in Kooperation mit dem Museum Innsbruck am RGZM restauriert und wissenschaftlich ausgewertet werden soll.

• einen der acht altsteinzeitlichen „Schöninger Speere“- die hölzernen Wurfspeere sind die ältesten komplett erhaltenen Jagdwaffen der Welt, wurden zwischen 1994 und 1998 im Braunkohletagebau bei Schöningen in Niedersachsen ausgegraben und nun der Abteilung Nassholzkonservierung im Museum für antike Schifffahrt zur Konservierung anvertraut. Darüber hinaus ist auch das bereits konservierte älteste erhaltene Holzrad der Welt aus dem Laibacher Moor in Slowenien zu sehen.
Daneben stellt die Nassholzkonservierung Methodik und erste Ergebnisse eines systematischen und kritischen Vergleiches aller gebräuchlichen Lagerungs- und Konservierungsmethoden für archäologisches Nassholz vor. Diese vergleichende Untersuchung ist Bestandteil eines Forschungsprojektes zur Konservierung und Restaurierung von „Massenfunden in archäologischen Sammlungen“, das von der Kulturstiftung der Länder gefördert und vom RGZM in Kooperation mit der Archäologischen Staatssammlung in München seit 2008 durchgeführt wird.

• Die wissenschaftliche Kopie des vergoldeten und reich verzierten keltischen Prunkhelms aus Angouleme, Frankreich, der am RGZM bereits vor einigen Jahren restauriert worden ist und zu dessen Herstellungstechnik am RGZM intensive Untersuchungen durchgeführt wurden. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sollen in einer Publikation veröffentlicht werden, die zurzeit vorbereitet wird.

Auch in den Bereichen Zeichnen und Design, Fotolabor, Digitale Vermessung/Rekonstruktion, Röntgen und Mikro-Röntgenfluoreszens-Analyse gewähren die dort beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Einblick in ihre Arbeit.

Interesse an der Restauratorenausbildung im dualen BA Studiengang „Archäologische Restaurierung“ am RGZM und an der Johannes-Gutenberg Universität? Auch darüber können Sie sich an einem Informationsstand informieren.

Im Schloss werden in der Sonderausstellung „Gold, Sklaven und Elfenbein – Mittelalterliche Reiche im Norden Nigerias“ u. a. drei reich ausgestattete Grabinventare aus dem 13./14. Jh. gezeigt. Dieser Fundkomplex stammt aus Durbi Takusheyi, Katsina State, Nigeria, und wurde bereits 1992 in einer von Dierk Lange von der Universität Bayreuth geleiteten und von der DFG geförderten Grabungskampagne durch Dr. G. Liesegang ausgegraben. Die besonders reichen und über lange Jahre unrestauriert gelagerten Grabausstattungen der Tumuli IV, V und VII kamen 2007 im Rahmen einer Kooperation zwischen dem RGZM und der National Commission for Museums and Monuments (NCMM) in Nigeria nach Mainz, wo die Objekte im Verlauf der vergangenen Jahre am RGZM restauriert und wissenschaftlich erforscht wurden.

Information on participating / attending:
Öffnungszeiten: 10 - 18 Uhr

Date:

10/22/2011 10:00 - 10/23/2011 18:00

Event venue:

Römisch-Germanisches Zentralmuseum
Forschungsinstitut für Vor- und Frühgeschichte
Ernst-Ludwig-Platz 2
55116 Mainz
Rheinland-Pfalz
Germany

Target group:

Journalists, all interested persons

Email address:

Relevance:

regional

Subject areas:

History / archaeology

Types of events:

(Student) information event / Fair, Exhibition / cultural event / festival

Entry:

10/19/2011

Sender/author:

Christina Nitzsche

Department:

Vermittlung und Öffentlichkeitsarbeit

Event is free:

yes

Language of the text:

German

URL of this event: http://idw-online.de/en/event37295


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