idw - Informationsdienst
Wissenschaft
03/01/2012 - 03/01/2012 | Berlin
Goethe war für Nietzsche zeitlebens der größte deutsche Dichter. Dabei unterschied er deutlich zwischen Person und Werk. „Unzeitgemäß“ war Nietzsche dabei insofern, als er dem nachitalienischen, späteren vor dem klassischen Goethe den Vorzug gab und nicht müde wurde, seinen Zeitgenossen Goethes Kritik an den Deutschen vorzuhalten. Am höchsten stellte er Goethes Begegnungen mit Napoleon 1808 als diejenigen zweier „Übermenschen“.
Unter Goethes Werken ist auch bei Nietzsche der „Faust“ das am häufigsten zitierte, unter eindeutiger Bevorzugung des zweiten Teils. Besser als irgendjemand verstand er Goethes Intention hinter der kryptischen Schluss-Szene „Bergschluchten“. Allerdings bezog er gerade aus der Parodierung des abschließenden „Chorus Mysticus“ immer aufs Neue, besonders im „Zarathustra“, sprachliche Mittel zur wirkungsvollen Propagierung seiner eigenen Philosophie. So bleibt Nietzsches Goethebild bis zu seinem Zusammenbruch höchst ambivalent.
Einführung
Ernst Osterkamp
Institut für deutsche Literatur, Humboldt-Universität zu Berlin
Akademiemitglied
»Hier ist die Aussicht frei, der Geist erhoben«
Nietzsche liest Goethe
Karl Pestalozzi
Em. Professor für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft der Universität Basel
Information on participating / attending:
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Date:
03/01/2012 18:30 - 03/01/2012 21:30
Event venue:
Mendelssohn-Remise, Jägerstraße 51
10117 Berlin
Berlin
Germany
Target group:
all interested persons
Email address:
Relevance:
transregional, national
Subject areas:
Language / literature, Philosophy / ethics
Types of events:
Presentation / colloquium / lecture
Entry:
02/09/2012
Sender/author:
Gisela Lerch
Department:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Event is free:
yes
Language of the text:
German
URL of this event: http://idw-online.de/en/event38600
You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.
You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).
Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.
You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).
If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).